Eben lese ich folgendes auf Turi2:
Alte Diskussion, neuer Anlauf: Hubert Burda will nicht länger zusehen, dass Google und Co mit Verleger-Inhalten Kasse machen, ohne die Produzenten daran zu beteiligen: “Wer die Leistung anderer kommerziell nutzt, muss dafür bezahlen”, schreibt Burda in einem Gastbeitrag für die “FAZ”. Dieses ökonomische Grundprinzip müsse auch im digitalen Zeitalter gelten, “sonst sehen wir der schleichenden Enteignung der Inhalte-Produzenten tatenlos zu”. Und Burda will die Rechte noch weiter spannen: Da Suchmaschinen heute eine Gatekeeper-Funktion innehaben, sei es nötig, “nach objektiven, nachvollziehbaren Kriterien gefunden zu werden” und an den Erlösen der Suchmaschinen “fair und zu überprüfbaren Konditionen zu partizipieren”.
Bisher galt ja Herr Burda als ein dem Internet sehr offener Mensch. Langsam dürfte aber auch er mal seine Kontoauszüge angeschaut haben und upps, da kommt ja kein Geld rein. Nun ist das aber mit dem deutschen Unternehmertum heute so eine Sache. Die Generation die einst angepackt hat nach dem Krieg legt heute die Hände in den Schoß und jammert lieber. Und deshalb sucht man in Google einen Schuldigen, der den Verlagen das Geld wegnimmt.
Sicher macht Google das, aber warum auch nicht? Die Verlage wollen ja selbst kein Geld verdienen. Sie könnten einfach ihre Portale dichtmachen oder auf Premium umstellen, oder dem Googlebot das Crawlen verbieten, und schon verdient Google kein Geld mehr. Ganz einfach. Nur wird dann Focus online mal eben geschätzte 40 Prozent seines Traffics verlieren. Und genau deshalb jammern Burda und Co. zwar laut, machen aber nix.
Der Ruf nach einer Verstaatlichung einer Suchmaschine (und das ist schließlich die Konsequenz dess was Burda da fordert) macht mich traurig. Ich habe gerade Hubert Burda für einen weltoffenen Menschen gehalten. Doch jetzt das Internet und seine Grundfunktionen wie die Suche in Gesetze zu packen, ein US-Unternehmen (!) quasi zwangszuenteignen nur weil das eigene Geschäftsmodel Print nicht mehr läuft, ist schon ein starkes Stück. Da hatten die die SED-Schergen noch noblere Gründe.
Wenn Google etwas hat, dann ist es ein guter Suchalgorithmus, der letztlich fair ist, wenn es um Aktualität und Relevanz geht. Sollen doch die Herrn Verleger ihre eigene Suchmaschine bauen.
Also liebe Verleger, sagt Danke zu Google dass die Euch noch ein paar Jahre gegeben haben. Google wird auch ohne Euch eine gute Suchmaschine sein, aber ihr seid nichts ohne Google. So einfach ist das mit dem ökonomischen Prinzip, her Burda. Das, was Sie meinen, ist Planwirtschaft. Hatten wir auch schon mal, War nicht wirklich der Brüller.