Sie wollen einfach nicht, die Herren von der Gema. Ich habe mir schon die Finger wundgeschrieben an alle möglichen Büros der Gema – doch die Herren (und vielleicht auch die Damen) weigern sich einfach, zu kommunizieren. Das Schicksal habe ich nicht alleine – auch Radiosender beißen sich die Zähne dran aus.
Und dann schreiben sie auch noch solchen Mist:
Die GEMA war im zurückliegenden Jahr in der Lage, auch gegen negative Trends im Musikmarkt und Musikgeschäft gute wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen. Die Ertragssteigerung steht allerdings im krassen Missverhältnis zum nach wie vor rasanten Anstieg der Musiknutzungen in allen Bereichen. Die Gesamterträge der GEMA für das Jahr 2005 liegen bei 852,2 Mio. € und damit 46,0 Mio. € oder 5,7 % über dem Vorjahr.
Die Gema ist quasi die Abbildung des Musikmarktes: Macht sie Gewinne, dann weil Musik gespielt und genutzt wird. Und 7,5 Prozent Wachstum sind ja auch nicht schlecht. Ich kann das Gejammer nicht mehr ertragen, dieses Beschimpfen von uns Kunden, wir sollen mehr mehr mehr kaufen. So traut sich heute kaum noch ein Dealer die Junkies anzusprechen oder ein Zeitschriftenverkäufer an der Haustür seine Geschäfte zu machen…
Nichts gegen die berechtigten Interessen der Künstler Geld zu verdienen. Aber: Ihr Künstler solltet mal überlegen, ob es wirklich so sinnvoll ist, einer Organisation Eure Verwertungsrechte anzuvertrauen, die zum einen seit einem Jahr auf Einnahmen aus dem Podcasting verzichtet und und deswegen geradzu beteiligt ist am Aufbau eines Gegenmarktes, in dem ihr 0 Euro verdienen werdet, zum anderen es sogar Euch unmöglich macht, Eure eigenen Songs auf Euren Internetseiten anzubieten.
Nachtrag: Eben kommt folgende Meldung rein:
Charterfolg mit Downloads: In Großbritannien wird vermutlich erstmals ein Song auf Platz eins der Hitparade stürmen, der bisher nur als Download im Internet, nicht aber als CD im Laden verkauft wurde. Das Lied «Crazy» von Gnarls Barkley wird nach Einschätzung der britischen Musikindustrie am Sonntag die Spitze der Charts erklimmen. Das Lied, das seit einer Woche im Internet als Musikdatei gekauft werden kann, wird dann erst in der kommenden Woche als CD veröffentlicht.
Aha. Die Musikindustrie wird wahrscheinlich jetzt bejammern, dass das Onlinegeschäft die CD-Verkäufe kaputt macht. Bis sie endlich kapiert, dass sie Musik verkaufen soll und nicht Silberscheiben.
UPDATE:
DieGema lebt. Hier mein Podcasting von er Verbandsseite:
Die GEMA nahm endlich Stellung zum Thema Podcasting:
Die Gema kann Ihnen die notwendigen Musikrechte des Gesamtrepertoires der Gema einräumen und Ihnen damit die notwendige Rechtssicherheit fürIhre Tätigkeit verschaffen.
Für die Einräumung der Musikrechte verlangt die Gema eine angemessene Vegütung von den Lizenznehmern. Momentan erabeiten wir ein Vergütungsmodell fürPodcasts. Dabei werden aller Voraussicht nach zwei Formen von Podcasts unteschieden:
Podcasts, die einen hohen Musikanteil und große Teile von Musikwerken aufweisen, sind vergleichbar mit dem Angebot einzelner Musikwerke zum Download im Internet. Die Vergütung für diese At von Podcasts wird sich an dementsprechenden Tarif der Gema VR-OD 2 anlehnen.
Podcasts, bei denen dagegen der redaktionelle Beitrag im Vordergrund steht und die deshalb nur einen geringen Musikanteil aufweisen und bei denen außerdem sichergestellt ist, dass sie nicht einzelne Musikwerke isoliert werden können, ähneln redakionellen Beiträgen im Radio. Die Vergütung wird sich deshalb an den Radiotarif der Gema anlehnen, welcher derzeit überarbeitet wird.â€
Gemeint ist der Webradiotarif: Der alte Tarif soll aber einen Orientierungspunkt geben.
Bis der Tarif beschlossen ist, will man “interimistisch†Rechte einräumen.
DerTarif:
Die monatliche Mindestvergütung richtet sich nach der gleichzeitigen technischen
Empfangsmöglichkeit im Internet.
Die Mindestvergütung beträgt bei
bis zu 25 gleichzeitigen Empfängern € 25,-
bis zu 50 gleichzeitigen Empfängern € 50,-
bis zu 100 gleichzeitigen Empfängern € 100,-
bis zu 250 gleichzeitigen Empfängern € 200,-
bis zu 500 gleichzeitigen Empfängern € 400,-
bis zu 1000 gleichzeitigen Empfängern € 800,-
bis zu 10.000 gleichzeitigen Empfängern € 1600,-
über 10.000 gleichzeitigen Empfängern € 3000,-
Mindestens jedoch 25 Euro im Monat.
Wen Empfänger gleich Downloads sind, dann war es das mit Gemamusik in Podcasts, oder?
Am Ende der Stellungnahme übrigens dieses:
Für die Entwicklung eines Lizenzmodells sowie für die künftige Lizensierung Ihres Podcasting-Projektes dürfen wir Sie bitten, un den von Ihnen geplanten Diensta detailliert zu beschreiben. Mails an tzimmer@gema.de.
Denn schreibt mal schön!