Originelle TV-Spots der Frankfurter Neue Presse

Ich glaube ja nicht, dass das schon der neue Geschäftsführer meines ehemaligen Arbeitgebers Frankfurter Neue Presse zu verantworten hat (und wenn, noch besser), aber die TV-Spots, die angefertigt worden sind, sind große Klasse.

Der Claim “Wir kümmern uns drum” ist ohnehin großartig für eine regionale Tageszeitung, und die Kollegen im Lokalen leben das ja auch. Das scheint man erkannt zu haben.

Die Spots: Ein Klavierspieler lässt sich Zeit mit dem letzten Ton, und der Kulturredakteur greift ihm in die Tasten. Ein Bauarbeiter macht zu lange Pause, der Lokalredakteur startet seinen Presslufthammer. Gute Idee, auch filmisch wunderbar umgesetzt (leider ist der mit der Baustelle nicht online).

Da in der alten Tante FNP jetzt mit Geschäftsführer Homrighausen und dem neuen Chefredakteur Gefeller bald ein neuer Wind weht, bleibt zu hoffen, dass auch die Mitarbeiter die Chance erkennen. Denn hier und da scheint sich sogar schon Widerstand zu regen. Aber das ist normal: Wo neue Besen kehren, beschweren sich schon mal die Wollmäuse über den Wind.

Was das neue Duo Homrighausen/Gefeller vor hat, wird sich zeigen: Newsroom ja oder nein, mehr Lokales oder weniger, Stärkung des Mantels (hoffentlich nicht) oder Stärkung der Regionalausgaben? Alles wird nur funktionieren, wenn die Mannschaft mitmacht. Und da wird es auch um Besitzstände gehen.

Am Rande: Merkwürdiger Weise stellen ja Journalisten gerne Dinge in Frage, nur die Effizienz ihrer Arbeitsweise nicht 🙂

Sat 1 und die teuren Nachrichten

Nun überlegt SAT 1 also, die Nachrichten einzustellen, jenes so unfröhliche Format ohne Cliffhanger, das man auch nicht durch Werbung unterbrechen darf und das eh keiner schaut. Das Personal kann man locker einsparen und dafür sich ein paar Freelancer holen, die dann investigativ Familenstreitereien nachrecherchieren (oder bei Bedarf gegen paar Euro Zuschuss vielleicht sogar ins Leben und damit vor die Kamera rufen?).

Ich wage einmal einen Blick in die Zukunft: Die neuen Eigner mancher TV-Sender haben nicht den Hauch einer Ahnung von Medien. Deshalb schauen Sie auf Quoten und Rentabilität einer jeden Sendung. Wunderbar. Nur leider vergessen sie dabei, was denn einen Sender ausmacht – das Image, der USP. Das ist nun für SAT 1 zugegegebermaßen wirklich nicht einfach. Aber dennoch gibt es sowas, und das macht man nicht an Gerichtsshows fest sondern eben an Sendungen wie den Nachrichten. Oder auch am unsäglichen Akte-Macher Meyer. Aber das ist das Profil.

Und genau dieses Thema, Rentabilität einzelner Sendungen/Artikel/Formate wird die Landschaft der elektronischen Medien in diesem und nächsten Jahr noch ordentlich rütteln. Schon jetzt läuft die Boulevardisierung darauf hinaus, dass eine Sendung nur noch ein Werbeumfeld ist, das mit Eigentrailern beworben wird. Der Inhalt ist den Machern wurscht. Wenns Volk CSI schauen will, ok, wenns Barbara Salesch will, auch gut.

Genau diesen Verlust des Profils aber werden RTL und SAT noch bitter bereuen. Denn sie öffnen damit den Markt für die Nischenanbieter, die sich einen Dreck um den Mainstream scheren und Qualität anbieten. Am Ende bleibt RTL dann nur noch das Salesch-Publikum. Und SAT 1 schauen dann die Richter-Unhold-Freunde. Na viel Spaß dabei.

ddp, Spiegel und eine Sperrfrist

Die Uni Göttingen wird einen Grund gehabt haben, folgendes zu ihrer Meldung dazuzuschreiben:

14.07.2007 02:00
Bitte beachten Sie die Sperrfrist!
Bernstein Center for Computational Neuroscience (BCCN) Goettingen
SPERRFRIST 14.07.2007 2:00:00 AM CEST

Es geht um dieses Thema:
Der schnellste Laufroboter der Welt lernt Bergsteigen – Forscher simulieren neuronale Grundlagen der Bewegungsanpassung

Und was muss ich eben bei Spon lesen?

Roboter lernt, bergauf zu stapfen

Göttinger Robotiker haben ein Laufmaschinchen konstruiert, das sich selbst beibringt, leichte Steigungen zu erklimmen. Der Weg nach oben ist hart: Der Zweibeiner muss aus Stürzen lernen, wie er eine Rampe unbeschadet hinaufkommt.

Eben jene Geschichte, ausgeliefert von ddp.
Welchen Sinn haben Sperrfristen, wenn Sie a) nicht eingehalten werden oder b) bestimmte Agenturen davon ausgenommen sind.
Oder ist der Wettbewerb schon so schlimm, dass selbst die Sperrfrist für eine Wissenschaftsmeldung keine Bedeutung mehr hat?

UPDATE: Hier der Auszug aus der DDP-Meldung

Betreff: xsi: (Sperrfrist 13 Juli 02.00 Uhr) Deutsche Forscher bringen einem Roboter das Bergsteigen bei
xsi002 4 wt 361 vvvva DDP0365
Wissenschaft/Technik/Roboter/Bergsteigen/SPERR/
(Sperrfrist 13 Juli 02.00 Uhr)
Deutsche Forscher bringen einem Roboter das Bergsteigen bei=

Scheint sich wohl jemand vertippt zu haben – ist aber bei so was wie einer Sperrfrist auch doof.

Noch kurz dieses aus den Bedingungen des Dienstes IDW, über den die Meldung kam:

Hauptberuflich tätige Journalisten haben des weiteren die Möglichkeit, mit einer Sperrfrist versehene Pressemitteilung früher als andere idw-Nutzer zur Vorrecherche zu erhalten

Podcast-Rekordversuch

Kam eben von Jürgen rein, ich gebs mal weiter:
Mit Beginn morgen, Freitag, 13. Juli 2007, 18 Uhr, werden der Podcaster Bastian Rühl (Bastis Tagebuch, jetzt GagaCast) und sein Bruder Oliver versuchen, einen Podcast-Weltrekord aufzustellen:

48 Stunden podcasten am Stück: Ohne Pause, ohne Schlaf und ohne … Sinn 😉

Informationen zu den Möglichkeiten
* den Weltrekordversuch mitzuverfolgen (Livestream)
und
* die Jungs zu unterstützen (via Skype, ICQ, iChat/Aim)

gibt’s auf http://48.gagacast.de

Sevenload jetzt auch als Podcast

Sie gehen den Weg anders herum: Während die einen mit Audio angefangen haben und dann in Video machten, bietet Sevenload jetzt nach Bildern und Videos auch Podcasts an. Das mag strategisch gar nicht mal so falsch sein, denn in der Tat gibt es mehr Nachfragen nach Videos als nach Audio, und so könnte die Audience der Sevenload-Nutzer plötzlich auch ans Audio rangeführt werden. Definitiv dürfte Sevenload mit etwas Glück zu einer großen Podcastplattform werden.

Angefangen mit Podcasts hat Rob Vegas, der von mir hochverehrte Showmaster 2.0. Naja, ich habs ja immer gesagt, irgendwann lernen sie alle, wie schön Podcasten ist 🙂

UPDATE: In den Kommentaren kann man was zum Thema “Feed” lesen, der fehlt nämlich noch. Danke an den Jürgen von Cheers!

Die News des Tages in Bewegtbild – The winner is die Tagesschau

Mal eben (7.30) einen kleinen Newscheck gemacht: Wer bringt mir die TV-News schnell ins Internet?
ZDF: Hat nur die heute-Sendung von gestern in der Mediathek
Tagesschau: hat die 6 Uhr Sendung parat und verweist zum Live-Stream der 7.30 Uhr Sendung
n-tv: hat wohl alles neu gemacht, nur kann ich es mit Mac und Camino nicht sehen, mit Safari geht es, aber ich finde nicht die letzte Sendung, sondern nur einen Livestream und Einzelvideos
Bei RTL muss icht etwas klicken, bekomme dann aber einen 6 Uhr Newsflash.
Bei Sat 1 finde ich nichts
Bei n24 finde ich nur Einzelvideos, eher ältere übrigens

Zum Vergleich die Videoseiten der Tageszeitungen:
Die Welt hat das letzte Newsvideo am Vortag reingestellt
Spiegel hat Berichte der Tour de France vom Vortag
Peinlichkeit bei Focus: Ständig aktuell – die Themen des Tages steht da – mit einem Bericht von 17.29 Uhr
Frankfurter Neue Presse (stellvertretend für alle Zoom-in-Kunden): Berichte vom Vortrag

Eindeutiger Gewinner ist die Tagesschau, die das Thema Nachrichten und Online ohnehin am besten umsetzt. Das ZDF enttäuscht: Große Worte des Intendanten, aber wie ich aus Mainz erfahren habe scheitert es an der Manpower, die die Videos streamen sollen.

Ein Flashplayer ist kein Podcast

Auch wenn es noch so gut gemeint sein mag: Ein Video im Flashplayer eingebunden ist alles, aber kein Podcast. Aus aktuellen Anlass mal hier wieder eine oberlehrerhafte Belehrung:
Ein Podcast ist eine per Feed abonnierbare und downloadbare Mediendatei, die episodenhaft erscheint. Und nicht einfach eine Mediendatei. (Warum tun sich eigentlich viee so schwer, ihren Content als Download anzubieten?)

Herr Schäuble, dann gehen sie doch rüber…

.. wenn es Ihnen hier nicht gefällt. Dummerweise waren es auch noch Sie, der uns das Drüben genommen hat. Na gut, Ihr neues Gesetz werden sie wohl auch noch durchbekommen. Da sich der halbe Bundestag beim Wort Terrorismus in die Hose scheißt, werden die brav ihren Arm heben für die Aufhebung der Bürgerrechte. Sympathisanten und Gefährder wollen sie jetzt ins Visier nehmen, das hätte sich nicht mal der selige Franz-Josef Strauß getraut. Vielleicht aber hilft uns das Gesetz auch: Nämlich Gefährder wie Sie, Herr Schäuble, loszuwerden.

Jawoll, Köche müssen sich nicht alles gefallen lassen

Meine Solidarität gilt heute besonders der Küchenhure Thiema.com: Sein Posting machte auch meinen Tag….

Bestellt die Schla… nette Frau Schweinelendchen mit karamelisierten Apfelscheiben und Calvadossauce. An sich kein Problem, ganz im Gegenteil und ohne mich selbst zu sehr loben zu wollen, es sah perfekt aus und die Sauce war ein Traum.

Nur der Fot… Tussie saß ein Pfurz quer. Jedenfalls kam der Teller zurück in die Küche nach dem sie schon die Hälfte aufgegessen hatte.
Ihr schmecke das Schweinefleisch nicht, sie möchte lieber Lamm oder Rinderfilet.

Ehrlich das Schweinefilet sah super aus.

Auf alle Fälle wollte sie ein neues Essen für Umme. Das kann sie beim Griechen um die Ecke probieren, aber nicht bei mir. Nachdem ich ihr ausrichten ließ, dass ich ihr gerne was anderes koche, bezahlen müsse sie aber beides, war das Schweinefilet doch gut genug für ihren von Burgern verwöhnten Amerikanischen Gaumen.

Wo kommen wir denn da hin?! Wir sind hier doch nicht bei Wünsch dir was!

DSG Dichtungsservice

Das ist mein Video des Tages: Eine Slideshow der DSG Dichtungsservice bei Sevenload. Mal abgesehen davon, ob das gegen die Bestimmungen bei Sevenload verstoßen könnte (gewerblicher Gebrauch), ist der ansatz wunderbar: Mach Dich und Deine Firma bekannt, nutze Plattformen wie Sevenload. Nur am Inhalt wird man noch ein wenig basteln müssen.

Link: sevenload.com

Nochmal Live-Earth: Jeder Cent ist besser als gar kein Gewissen

Es ist so schwer in Deutschland mal Gutes zu tun. Sicherlich kann man sich als Sponsor bei Live Erath auch mal zurückhalten, sicherlich ist es wie immer bei Benefinzkonzerten, dass man den Vorwurf macht, jeder Euro für die Miete einer Verstärkeranlage könne doch auch gleich in die Dritte Welt gespendet werden. Selbst Spiegel Online fällt mal wieder drauf rein:

Während morgen also weltweit geklampft, gesungen, geredet und geklatscht wird, sterben zugleich Tausende einen sinnlosen Tod ganz ohne Klimakatastrophe – in Pakistan und Darfur, im Irak, Afghanistan und im Gazastreifen.

Man kann an vielen Dingen bei Live Erath sehr berechtigt Kritik üben, nur eines sollte man bei der Gesamtsicht bedenken: Würde man den gleichen Effekt ohne das Konzert erreichen? Kämen die gleiche Menge spenden zusammen?
Jeder Mensch, der heute die Botschaften hört, muss für sich selbst entscheiden, ob er sie befolgt. Den ganzen Tag Live Earh schauen verbraucht ja auch ne Menge Strom. Nobodys perfect, weder Al Gore noch Nelson Mandela oder Kofi Annan oder Bob Geldof. Aber letzlich geht es um eine Bewusstseinesänderung. Und da wäre mir auch eine Hybridfahrende Dumpfbacke Paris Hilton recht.

Denn mit der reinen Lehre sind wir auch nicht weiter gekommen. Ich werde in meiner morgigen Wissenschaftssendung einen Clip aus einer Sendung spielen, die ich im März 2005 aus Manila gemacht habe (der Schwerpunkt liegt morgen auf Klimawandel, klar). In dieser Sendung damals ging es auch schon um den Klimawandel. Es bleibt also eine Menge zu tun.

Apropos Wissenschaft: Das Schlimme ist, dass der Klimawandel kein naturwissenschaftliches Problem ist, sondern ein soziologisches. Der Natur ist die Erwärmung reichlich wurscht, die einen passen sich an und überleben, die anderen eben nicht. Das war schon immer so. Die Natur hat keinen Masterplan und deshalb auch kein Gleichgewicht. Den haben nur wir Menschen (und ein paar Kreationisten). Wir sollten also immer wissen, das wir mit unsere Erde die Erde meinen, wie wir sie haben wollen.

Am Ende des Tages bloggt auch zum Live Earth Konzert und diese Dame hier auch

Live Earth: Wie Microsoft die Welt teilt und Pro-Sieben dabei hilft

Schade auch: Da gbt es ein Live-Eart-Concert, und ausgerechnet Microsoft ist der Online Partner. Jenes Unternehmen, das derzeit im Showroom in München zeigt, wie man Energie so richtig zm Fenster raushauen kann. Wärmeabstrahlung at its best, keine Energiesparlampen, Stromverbrauch en masse. Und beim Live Earth-Konzert soll man doch bitte schön den Internet Explorer benutzen. Gut, dass es auch anders geht, wenn man wie ich Camino benutzt, aber das Quicktime-Plugin trotzdem anspringt.

Schlimm aber ist der Text auf der Live-Earth-Seite von Pro Sieben, die die Übertragungsrechte fürs TV haben:

LIVE STREAM – INFO: Um das Konzert zu verfolgen benötigt ihr den Microsoft Internet Explorer 6, Microsoft Media Player 6 und Macromedia Flash 6 oder höher!

Nein, Pro Sieben, schaut Euch den Text bei MSN mal genau an:

LIVE EARTH: THE CONCERTS FOR A CLIMATE IN CRISIS
THE CONCERT IS AVAILABLE FOR MOST INTERNET BROWSERS,
BUT FOR THE BEST VIEWING EXPERIENCE, USE INTERNET EXPLORER

Ãœbersetzen kann doch nicht so schwer sein, oder? Oder wollt ihr einfach die Leute vom Online-Sehen abschrecken? Oder bekommit ihr doch Geld für jeden so “verkauften” IE?

Wenigstens hat MSN die Übertragung nicht völlig in den IE eingebunden. Wenn man aber sieht wie aggressiv die eigenen Produkte beworben werden, sieht man überdeutlich, wie Microsoft versucht, solche Ereignisse recht billig als PR-Plattform zu nutzen, wo ein wenig Zurückhatung angebracht wäre.

Das Weblog von Thomas Wanhoff

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