Zeitungen als PDF auf dem iPad

Ich habe gerade wieder bei Turi2 gelesen, dass eine Tageszeitung als PDF so gar nicht geht. Ich frage mich woher man diese Gewissheit nimmt. Tatsächlich geht das wunderbar. Aus mehreren Gründen.

Zum einen ist es natürlich einfacher. In der Regel liegen die PDFs schon vor, man muss sie nur noch etwas komprimieren. Keine großen Entwicklungskosten, kein Genehmigungsverfahren, kein Zeitverlust.

Zum anderen aber lebt die Zeitung nicht nur von der Haptik des Papiers, sondern vor allem von der Vielfalt der Artikel auf einer (Doppel)-Seite. Wir lesen eine Zeitung, indem wir sie scannen nach Überschriften und Bildern, die uns gefallen. Dies so erstellte Auswahl wird gelesen, im Hinterkopf sortieren wir die Liste noch nach Priorität.

Ich lese die Vientiane Times seit einem Jahr auf dem iPad, und ich finde sie gut. Ich lesen jetzt den Tagesspiegel im Newsstand. Ich sehe die ganze Seite und kann auswählen was ich lesen will.

Die klassischen Apps geben mir in der Regel diese Möglichkeiten nicht. Sie sind meistens verspielt, dank eingebundener (überflüssiger) Videos riesengroß, und ich mag auch nicht jedes Mal beim Lesen eines Artikels auf einen Link klicken und die Zeitung “verlassen”.

Ich habe schon öfter gesagt: Ein PDF is besser als gar nichts, und manchmal sogar besser als eine App. also Mut zur Lücke.

Telefonkrieg in Laos

Hier in Laos tobt gerade ein Krieg der Provider: Die Regierung hatte alle angewiesen sofort damit aufzuhören kostenlose SMS und Gespräche an die Kunden zu vergeben. Hintergrund dürfte sein, das der Platzhirsch Lao Telecom, ein Staatsunternehmen, Verluste einfährt (und somit, so die offiziellen Sprachregelung, weniger Steuern an den Staat abführen kann). Beeline, die bisher Tigo hießen, haben nun im Rahmen des Rebrandings gegen die neue Vorgabe verstoßen und freie SMS angeboten. Dumm nur, dass Beeline eine Vereinbarung mit den anderen unterschrieben hat (oder musste?), genau das nicht zu tun. Daraufhin haben die anderen Provider ihre Leitung zu Beeline gekappt. Nun können Beeline-Nutzer nur noch mit anderen Beeliners telefonieren. Und noch schlimmer: Beeline selbst schweigt, hat von einem technischen Problem gesprochen.

Das passiert, wenn man nur Textbookmarketing macht und eben nicht auf eine neue Sachlage eingehen kann. Dabei war die Rebrandingkampagne an sich Erfolg versprechend und gut gemacht. Man hätte die SMS Aktion gar nicht gebraucht

Anbei auf English noch ein paar Anmerkungen.

Phone wars in Laos (mp3)

Hallo aus Deutschland

Ich weile für eine Woche in Deutschland (warum geht hier eigentlich so spät die Sonne auf, wie unpraktisch).

Wer möchte kann mich am Freitag auf der Buchmesse bestaunen:

Literatur & Sachbuch, Web 2.0 / Social Media / Webportale

Veranstaltungsart: Diskussion, Präsentation
Datum: 14.10.2011 , 14:00 – 15:00 Uhr
Veranstaltungsort: Messegelände, 4.2 B408, Sparks Stage 4.2
Sprache: Deutsch
Veranstalter: Springer Verlag GmbH
Mitveranstalter: Spektrum Akademischer Verlag
Teilnehmer: Wanhoff, Thomas, Moltmann, Dr. Ulrich G.

Sind unsere Facebook-Freunde echte Freunde?

Stefan Niggemeier hat in der FAZ eine Frage gestellt, die ich versucht habe mit meinem Buch zu beantworten: Welcher Art sind eigentlich unsere Facebook-Freunde? Wieviel wissen wir über sie? Er machte dies am Beispiel zweier Internet-Promis fest, die beide vor kurzem gestorben waren. Beide waren bekannt, hatten viele “Freunde”, und doch wusste keiner warum sie gestorben sind. Aber liegt das an Facebook und Co?.

Nein. Es liegt daran, dass diese nicht dem erweiterten Freundekreis mitteilen wollte, wie es um sie bestellt ist. Das ist übrigens eine eher für Erwachsene typische Verhaltensweise, zumindest auf Facebook. Im Wahn nichts preisgegen zu wollen verlieren wir uns im Posten von Banalitäten und re-posten lieber einen schon tausendmal gesehenen Link als zu gestehen, dass wir uns Scheisse fühlen.

Hier in Asien ist das komplett anders. Das Internet wird mehr und mehr die wichtigeste Form der Kommunikation bei jungen Leuten, und zwar WEIL sie sich anderen mitteilen können. “I need a hug today” postete eine laotische Bekannte vor ein paar Tagen – und bekam ihn, zwar virtuell, aber das ist letztlich ein Telefongespräch auch.

Mal abgesehen davon dass Studien zeigen dass wir mit anderen mitleiden und uns in der Tat besser fühlen wenn wir online Zuspruch bekommen, so zeichnen wir ein besseres Bild unser selbst. Sicher, es bleibt jedem selbst überlassen. aber bisweilen habe ich das Gefühl, man hat Angst, Schwäche zu zeigen. Wir basteln uns ein allzu positives öffentliches Bild. Wir stellen unsere Fertigkeiten heraus, unsere Fähigkeiten, was wir im Job machen. Wir sind toll.

Kein Wunder, dass dann keiner weiß wer wir wirklich sind. Es muss ja nicht jede Herbstdepression gepostet werden, aber wer echte Freunde haben will, der muss ihnen auch was erzählen. Übrigens geht das jetzt auch etwas einfacher mit den neuen Listen bei Facebook. Man sagt es eben nur denen von denen man denkt sie sollten es wissen.

Keine Ahnung ob es bei den beiden Verstorbenen auch so war. Vielleicht hatten sie Freunde die Bescheid wussten. Vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall sollten wir uns überlegen was bleibt, wenn wir keine Updates schreiben können.

Ein Bekannter schrieb heute auf Facebook: “Komische Situation. Ein guter Bekannter ist plötzlich tot. Mit FB kann ich nachvollziehen, was er die letzten Tage gemacht und gedacht hat. Hilft mir” Ich sehe das auch so.

Die toten Helden der Neuzeit

Irgendwie, ich habe das glaube ich hier schon mal gesagt, haben Menschen in Deutschland ein besonderes Problem mit dem Tod. Er ist ein solches Tabu, dass wir den Tod eines Menschen zu einer solchen Privatsache erklären, dass wir nichts, aber auch gar nichts darüber sagen wollen.
Ich frage mich warum. Wenn ein Mensch stirbt, dann ist das eine Tatsache, und eine normale dazu. Menschen sterben. Jung, alt, im Mutterleib oder im Bett. Manche sterben von eigener Hand, manche von fremder. Natürlich ist das ein Verlust und darf oder gar muss uns traurig machen.
Wenn Menschen besonders jung sterben, ist das besonders tragisch. Ist es aber ein besonderes Geheimnis? Was ist der Unterschied zwischen “entschlief mit 95 Jahren friedlich im Kreise seiner Familie” und “erlag einem Krebsleiden mit 40 Jahren” oder gar ” nahm sich mit gerade mal 30 Jahren das Leben”. Für mich ist das gleich. Den Toten kümmert es wenig, die Verwandten wissen es ohnehin. Warum dürfen es die Freunde nicht wissen?
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Scham bisweilen eine Rolle spielt, vor allem bei einem “Frühableben”. Es wird schon mal als Makel empfunden, als etwas ausserhalb der Norm. Und/Oder man will es nicht wahrhaben.

Zu viele Freunde haben sich zu früh verabschiedet. Einer durch einen Autounfall. Gut dass ich die Umstände kannte – seitdem (ich war 16) fahre ich entweder oder ich trinke Alkohol, aber nicht beides zusammen. Andere brachten sich um, und auch daraus habe ich gelernt, nämlich dass es es nicht wert ist, auch wenn die Zeiten noch so schlecht sind. Wieder andere hatten Krebs, was ein Ansporn für mich war und ist, gesünder zu leben.

Es ist uns geradezu in die Gene gelegt, aus Fehlern anderer zu lernen. Das erklärt die Neugier an Unfällen, an Katastrophen, an Todesfällen. Wir lernen daraus (zum Beispiel wie man einen Tsunami erkennt).
Wer sich empört, wenn man nach der Todesursache fragt, heuchelt Pietät. Wenn mir ein Mensch wirklich wichtig war, will ich auch wissen woran er gestorben ist. Ich finde das persöhnlicher und ehrlicher als ein reflexartiges RIP getwittert.

Modernes Management: Produkt oder Zahlen

Ich stoße immer wieder auf Manager, die gelernt haben (und das als richtig verteidigen), dass man eine Firma leiten kann, ohne wirklich eine Ahnung von dem haben zu müssen, was die Firma tatsächlich macht. Oder wie ein Geschäftsführer es formulierte: Man sollte sich von den Operations fernhalten.
In der Tat kann es störend sein, wenn man sich um zu viel Kleikram kümmern muss. Aber ist das Produkt nicht letztlich das, was das Geld bringt.
Ich kenne den Fall eines Managing Direktors, der glaubt, Restaurants und Hotels vom Schreibtisch führen zu können. Entsprechend drunter und drüber geht es in seinem Laden. Vor allem Marketingsaktionen führen zu nichts, weil weder ein Wissen über die Zusammensetzung der Kunden vorhanden ist, noch umfangreiche Mittbewerberanalyse. Und: Das Produkt wird gerade zu Tode gespart, etwas was im Hotel und Restaurantbereich schnell gefährlich werden kann.
Beispiele wie Daimler und Apple zeigen, wie vorteilhaft es sein kann, wenn ein Unternehmer weiss was er macht. Der deutsche Mittelstand ist nicht aufgebaut worden von Betriebswirten, sondern vor allem von Ingenieuren, die vielleicht nicht immer die besten Betriebswirte sind und da Hilfe brauchen. Aber sie können die Produkte verbessern und vor allem sind sie mit Herzblut dabei.
Die Bankenkrise zeigt, was passiert, wenn man Textbook-Manager auf neue Posten setzt. Sie haben gar keinen Anreiz, die Situation zu verbessern, weil sie schon beim Unterschreiben des Vertrages ausgesorgt haben.
Braucht es also wieder Manager, die sehr wohl einen Blick auf die Operations haben, also wie sich das Produkt entwickelt, wie es produziert wird und wie es sich wo an wen verkauft, oder reichen Excel Tabellen mit den nackten Zahlen aus?

Wenn Fremde helfen in der Not

Unser Hund Pepe ist krank, sehr krank. Er hat eine Parasiteninfektion (Ehrlichiosia canis), die ihn anämisch gemacht hat. Er hat Blut gespuckt und kann nicht mehr stehen oder laufen und isst nichts mehr. Deshalb haben wir ihn nach Khon Kaen in Tierhospital gebracht, und dort sagte man uns, er brauche eine Bluttransfusion. Also haben wir über Facebook und persönliche Kontakte herumgefragt. Parallel mussten wir noch herausfinden, wie man Blutspenden beim Hund nimmt, und wie man Kreuzproben macht, weil das in Laos noch keiner gemacht hat. Jetzt wissen sie es, auch dank zweiter Tierärzte in Deutschland (Danke an Anne für Deine Hilfe).

Pepe

Wir haben unseren 3. Hund Pimmy als Spender nach Khon Kaen gebracht und er passte, aber es reichte nicht. Eine Kollegin von Nataly gab uns ihren Hund, wir nahmen das Blut ab (mit Hilfe unseres laotischen Vet), aber es passte nicht.

Und dann passieren Wunder. Freunde von Nataly haben die Geschichte auf diverse thailändische Seiten gepostet, und ein Zahnarzt aus Khon Kaen sagte seinem Freund Bescheid, dessen Freundin wiederum einen jungen Pitbull hat. Wir trafen sie als wir gerade ins Krankenhaus kamen. Sie geben Pepe Blut, ohne dass sie uns kennen. Und sie haben auf Facebook nach weiterem Blut gefragt. Und sie besuchen Pepe im Krankenhaus. Wir sind überwältigt über die Hilfe, die wir hier von Thais und Laoten bekommen. Im ürbrigen kann ich nur das Tierhospital der KKU in Khon Kaen empfehlen. Die machen einen Super-Job dort. Wir fahren morgen wieder hin. Sind jedes Mal drei Stunden Fahrt, aber wenigstens ist der größte Teil in Thailand, da sind die Straßen und der Verkehr einigermaßen in Ordnung (nach asiatischen Maßstäben. Der gemeine Deutsche käme wohl mit den die Autobahn kreuzenden Fußgängern, den am Straßenrand stehen Büffeln und Elefanten und den entgegenkommenden Geisterfahrern weniger zurecht).

Filmcamp Laos am 1. Oktober 2011

Das ist der Trailer fürs Filcamp Laos, den ich gefilmt habe und mein Freund Nin dann bearbeitet hat. Die Moderatorin hat das das erste Mal gemacht. Das Ganze wird auf Lao Star TV laufen und in den Commercial breaks der bislang einzigen Soap-Opera hier in Laos.

Dann schaun mer mal wer so alles kommt zum Filmcamp.

Unser neuer Führer heisst Thilo (Satire)

Audioboo. Es wird zurückgeschossen. Der Feind hat uns provoziert und das lassen wir uns nicht gefallen. Wer mit dem Feind kooperiert wird bestraft. Unmissverständlich. Es gibt keine Freundschaft mit dem Feind. Wer mit dem Feind Informationen austauscht, ist unser Feind und wird ebenfalls bestraft. Es ist egal, ob subversive Elemente in unserer Gesellschaft meinen zu wissen, was wahre Freiheit ist. Wir haben Gesetze in Deuschland und, und die werden unmissverständlich angewandt. Es interessiert mich nicht, ob irgendwelche Gestalten meinen, diese Gesetze seien vielleicht nicht mehr aktuell. Was stört es eine deutsche Eiche, wenn ein Schwein sich an ihr reibt?

Im Ãœbrigen ist das Leben nunmal kein Zuckerberg.

Der Führer spricht zum Internet (mp3)

Hintergrund: Der schleswig-holsteinische Datenschützer Thilo Weicher droht Webseitenbesitzern, die einen Facebook-Like-Button haben, mit Bußgeldern bis 50.000 Euro.

Und so sieht Thilos Webseite aus. https://www.datenschutzzentrum.de/ (https???)

n-tv bedient sich in England wie die Plünderer

Wenn ein Plünderer in einen Laden geht und dort etwas rausholt ohne zu bezahlen, ist das Diebstahl. Wenn n-tv auf photoshoplooter.tumblr.com die Bilder klaut (und ich wette das die nicht einen Cent bezahlt haben), dann ist das Berichterstattung.

Der kleine Unterschied ist, dass die Bilder im Tumblrblog ein künstlerischer Umgang mit den Originalen sind und damit rechtlich gedeckt sein dürften. Bei n-tv sehe ich das nicht.

screenshot n-tv

Warum ich immer noch podcaste…

Es sind jetzt über sechs Jahre die ich podcaste, mindestens einmal die Woche. Zur Zeit produziere ich drei Sendungen, eine davon gegen eine kleine Entschädigung. Das ist nicht viel Arbeit, aber ein wenig eben schon. Bezahlt wird das nicht. Der Grund ist schlicht weil es mir immer noch Spaß macht. Auch, weil ich immer noch Hörer habe.

Letztlich ist da ein gewisses Sendungsbewusstsein. Ich möchte schon Dinge erklären, die andere vielleicht nicht wissen. einmal Journalist, immer Journalist. Aber ich möchte das eben auch selbst aussuchen. Ich führe keine Statistik welche Suchbegriffe am meisten vorkommen (auch wenn analytics sagt es sei Wanhoff, bringt also auch nichts). Ich such mir die Themen aus wie ich sie interessant finde.

Das gilt auch für meinen neuen Podcast “From Asia with Love”. Ich versuche hier mit Leuten zu reden, die ich “Awesome” finde. Und davon gibt es eine Menge, man glaubt es kaum. Solange es also noch so viel Spaß macht, werde ich weiter podcasten. Auch wenn jedes Jahr irgend ein gelangweilter Berufskollege die Frage stellt, ob Podcasts tot sind.

Mobiltelefone in Asien

Es ist schon irgendwie komisch: Da denkt man Thailand ist immer noch ein wenig rückständig verglichen mit europäischen Ländern, und dann fahre ich S-Bahn und sehe eigentlich nur noch 2 Typen von Mobiltelefonen: Blackberry und iPhone. Es scheint dass die Generation mobile in Thailand schlicht gespalten ist (was ja nicht die einzige Spaltung ist in diesem Land).

Wenn ich in Zubehörshops gehe, dann sehe ich fast nur noch BB und iPhone Hüllen und andere Gadgets. Nokia is völlig raus, lediglich HTC scheint noch hier und da ein wenig Anteile zu haben. Samsung scheint auch langsam aus den Puschen zu kommen..

2010 waren es wohl weltweit mehr iPhones als BB.

Haus bauen, Kind kriegen, Baum pflanzen

Irgendwie war das mal die Dreifaltigkeit des modernen Menschen – des Homo Sapiens, der sich seiner Aufgabe in der Fortpflanzung und als Homo sociales bewusst ist. aber wie schaut es damit aus heute?

Kind kriegen ist noch recht verbreitet, aber die Zahl der Kinder nimmt ab – was eigentlich ein gutes Zeichen ist, wie der von mir hoch verehrte Hans Rosling bei TED dargestellt hat. Nun wird es aber wohl noch eine Weile dauern bis die Deutschen aussterben, und schliesslich kann man das ja auch durch Einwanderung regeln. Ja, Kinder sind wichtig für die Gesellschaft, aber muss das jeder? (Ich selbst habe keine und werde keine haben, das ist aber eine sehr persönliche Entscheidung)

Ein Haus bauen ist eine echte Herausforderung dieser Tage. Wirtschaftlich macht es eigentlich keinen Sinn mehr wenn man nicht genügend Eigenkapital hat. Man rackert sich ab um die Zinsen zu bezahlen und kann doch gar nicht sagen, ob man wirklich 30 Jahre lang in der Lage ist das zu tun. Hier in Asien bekomm man ein lokales Haus noch für 10.000 – 20.000 Dollar gebaut (das ist aber nichts großartiges), aber in Europa sieht es da ganz anders aus. Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus in Höhe von EUR 233.600,– habe ich auf die schnelle gefunden – nach oben offen. Kaum einer kann sich das heute noch leisten, vor allem weil wir eben nicht wissen was in 10 Jahren sein wird: Hält die Familie, bleibt der Job, gibt es Umweltfaktoren oder anderes die einen Umzug notwendig machen?

Bleibt der Baum. Eigentlich das einfachste. Eine Baum pflanzen kann jeder, aber hat das auch schon jeder? Ich habe zumindest meinen Tannenbäume wieder eingegraben, auch wenn das nicht wirklich einen neuen Baum bedeutet. Und eine Kastanie haben wir mal vor dem Haus in dem wir lebten gepflanzt. Ich denke Bäume pflanzen ist der einfachste und dennoch ein wichtiger Part in diesem Dreierpack. Und mit Pflanzen ist gemeint das man sich die Hände schmutzig macht, nicht etwa einen Kasten Bier kaufen weil die den Regenwald schützen.

Awi Rafael, ein Sänger aus Malaysia

Ich war schon immer ein großer Fan von Live-Musik, und wo immer ich bin suche ich nach Orte wo ich diese genießen (oder zumindest konsumieren) kann.
In Kuala Lumpur ist das No Black Tie ein excellenter Platz. Der kleine Club ist Heimat vieler Jazzgrößen, aber auch Singer/Songwriter treten immer wieder mal auf. Awi Rafael ist einer davon. Er singt normalerweise auf Malay, und hat gerade einen Nummer-1-Hit gelandet, aber das Video das ich gedreht habe ist ein Cover, um mal zu zeigen was er so drauf hat.

Der neue Nationalismus bremst die aufstrebenden Staaten in Südost-Asien

Da sind sie eigentlich auf dem richtigen Weg, haben die Zeit der inneren Unruhen hinter sich gebracht und bekommen internationale Rankings, weil sie als politisch stabil gelten – und plötzlich lassen Länder wie Vietnam und Kambodscha die Säbel rasseln. Während die einen sich gleich einen richtigen Gegner ausgesucht haben, nämlich China, legen sie die andern – Kambodscha – mit dem Nachbarn Thailand an. Und in Laos wird verzweifelt versucht, der internationalen Öffnung einen traditionellen Anzug zu verpassen.
Die drei Länder haben eines gemeinsam: Sie wissen zur Zeit nicht wirklich wie es weiter geht. In Vietnam ist die Zeit des grössten Booms vorbei, die ersten Firmen gehen wieder pleite, die privatisierten Staatsbetriebe sind durchsetzt von Korruption und werfen kaum Profit ab – der Schiffbauer Vinashin zum Beispiel hochverschuldet. In Kambodscha bewegt sich eine hochkorrupter Regierung zwischen den Forderungen asiatischer Bruderstaaten nach noch mehr Investitionsgenehmigungen, nachdem schon knapp 90 Prozent des Landes verpachtet sind.

Sowohl Kambodscha als auch Vietnam haben es nicht wirklich erreicht, den Lebensstandard der Gesamtbevölkerung nachhaltig und wesentlich zu verbessern. In Vietnam sieht die Regierung selbst mit Sorge, wie die Schere zwischen Mittelstand und Arbeiterklasse immer weiter aufgeht und die steigende Zahl der Superreichen die Lage nicht wirklich verbessert. In Laos ist man sich der Situation wohl bewusst, und in der vergangenen Nationalversammlung gab es vermehrt kritische Töne an der stragischen Ausrichtung. So mahnte ein Parlamentsmitglied öffentlich an, nicht nur das Budget für die Erziehung zu erhöhen, sondern auch inhatlich endlich Reformen zu starten. Auch hier weiss man das die jungen Leute im Land schon gerne den Lebensstandard der thailändischen Nachbarn hätten.

Wenn es also im Inneren zu rumoren beginnt, dann ist es immer eine gute Idee, andere verantwortlich zu machen, denken sich die Machthaber. also lassen die Vietnamesen ihre Landsleute vor der chinesischen Botschaft demonstrieren und die Kambodschaner schießen ab und an Salven nach Thailand. Das eint das Volk und lenkt ab. In Laos höre ich immer häufer den Ruf nach eine laotischen Lösung der Probleme, als ob es keinen Welt- und Regionalmarkt gäbe.

Es scheint so, dass die politschen Rahmenbedigungen nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung Schritte gehalten haben. Die Machthabenden sind schlicht ratlos, wie es weitergehen soll. Nur eines ist gewiss: Sie wollen weiter am Ruder bleiben. Deshalb wird in Vietnam mal eben Facebook blockiert und in Kambodscha ein Gesetz verabschiedet dass die bisweilen kritischen NGOs an die kurze Leine nimmt.

Es bleibt spannend zu sehen, wohin die Reise geht. Die Geschichte lehrt, dass eine arbeitslose junge männliche Bevölkerung nicht gerade zum sozialen Frieden beiträgt. Mit einem schlechten Investionsklima, wie es diese Länder aber mit viel zu hohen Steuern und der Korruption haben, wird eine weitere wirtschaftliche Entwicklung kaum möglich sein. Und das kann in einer Spirale der sozialen Unzufriedenheit enden, wie wir sie gerade in Nordafrika sehen.

Ein Auto mieten in Laos

Wir hatten hier neulich mal die Frage, ob man in Laos auch ein Auto mieten kann. Kann man. Es gibt hier eine Europcar-Vermietung und auch ein paar kleinere, meist private Vermieter. Das Problem ist nur, man braucht einen internationalen Füherschein UND eine gewisse Vorstellung davon, wie in Asien gefahren wird.

In der Fahrschule muss man in der Prüfung einparken, das war es. Man lernt ein wenig Verkehrsregeln, aber wie das meiste in der Schule gelernte vergessen das die Leute hier sofort.

Das hat zur Folge, das 18jährige mit einem dicken Hillux über Land fahren und keine Ahnung haben, wie man bei 90km/h ausweicht. Oder ohne zu schauen aus einer Seitenstraße heraus fahren.

Ich persönlich kann nur raten, sich bei Überlandfahrten einen Fahrer zu nehmen.

Podcasting mit dem iPad

Als Garageband für das iPad verfügbar wurde, dachte ich mir, das sei doch hervorragend fürs mobile podcasten. Doch Pustekuchen: Selbst mit dem neuen Update, das wenigstens das importieren von WAV-Dateien erlaubt, ist Podcasting nicht drinnen. Es fehlt an einer Exportfunktion, und man kann auch nichst aus dem iPad auf einen Server laden.

Eine kleine Alternative gibt es aber schon: Mit Audioboo kann man sich dort seinen eigenen Podcast zusammenstellen, die schicken den Link auch zu iTunes, und letztlich hat man alles was ein Podcast braucht. Nur leider lassen sich die Beiträge nicht schneiden, und eigene Intros sind auch nicht drinnen.

Hat jemand Erfahrung mit anderen Lösungen fürs mobile Podcasten (Android oder so)?

UPDATE: Die Lösunf heisst Hindenburg. Nicht billig aber rattenscharf fuers Aufnehmen!

Legal arbeiten in Südostasien

Ich treffe hier immer wieder auf Leute, die schon mindestans ganz lange in Asien sind und sich plötzlich wundern, wenn Gesetze auf einmal angewandt werden. Vor allem in Vietnam haben das viele spüren müssen, seid die Regierung durchgegriffen hat und Workpermits und Visa verlangt. Wer glaubt, Aussteigen heißt sich ins Flugzeug setzen und in der neue Heimat einfach landen irrt.

In Thailand, Vietnam, Kambodscha und Laos braucht man ein Visum. Wenn man als Tourist einreist, darf man keiner Geschäftstätigkeit nachgehen. Wenn man als Geschäftsreisender einreist, darf man zwar Geschäfte machen, aber im Prinzip nur anbahnen. Eine Arbeitsgenehmigung ist das nicht.

In Laos, Kambodscha und Vietnam braucht es den Nachweis eines Arbeitsvertrages, um eine Workpermit zu bekommen, oder den Nachweis einer Firmengründung oder Teilhaberschaft. Diese arbeitsgenemigungen werden in der Regel für ein Jahr ausgestellt und sind auch nicht umsonst (es gubt bestimmte Expressverfahren, die aber mehr kosten). Auch Thailand kennt keine “Freelance Work Permit”.

Wer sich in Thaliand zur Ruhe setzen will, braucht ein Retirement Visa:

Retirement visas were introduced and he reiterated the qualifications; must be age 50 or over, and must have either 800,000 baht in a Thai bank or a pension of 65,000 baht a month that must be certified by the Consulate or a combination of both

In Kambodscha, Vietnam und Laos gibt es meines Wissens keine solche Regelungen.

Gerade junge Leute denken, sie könnten in den genannten Ländern einfach so als Lehrer arbeiten. Falsch. auch für Lehrer gilt das oben beschrieben Verfahren. Vorsicht: In Vietnam stellen Schulen Ausländern als Lehrer ein und versprechen sich um die Papiere zu kümmern, machen das aber nicht. Das kann dann mit den Visum schnell eng werden.

Business in Asien: Wenn die Expats sauer werden

Gemeinhin unterstellt man ja den Asiaten dass sie rabiate Geschäftsmethoden haben, und zum einem großen Teil ist das auch so. Gerade viele derer, die chinesisch geprägt sind, wollen schnell Geld machen und kehren sich einen Dreck um Arbeitsbedingungen, Umwelt oder gar ihre Mitarbeiter. aber auch Ausländer sind vor solchen Methoden nicht gefeit. Ich habe es mehr als einmal erlebt, dass Ausländern (also Expats) in dem Moment, wo die Geschäfte schlechter gingen, sehr rabiat geworden sind. Da werden Konkurrenten bedroht, verleumdet, bisweilen ist sogar körperliche Gewalt im Spiel. Vor allem wenn es um Wettbewerb geht, also ein neuer Player auftaucht, kann es schnell hässlich werden. Gerade im Westen sollte man meinen man hätte das Prinzip des Markets und seiner Regeln verstanden, aber wer hier in Asien zu lange lebt, scheint entweder zu angepasst oder das vergessen zu haben.

Das Weblog von Thomas Wanhoff

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