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FAZ undMusikindustrie

Man könnte glauben, die FAZ will jetzt ins Musikgeschäft einsteigen, wenn man diesen Artikel liest.

Curious Creatures hat seinen Kommentar denn auch mit “PR-Fatzkes” überschrieben. Es ist ein “How To”-NichtsinsGefängniskommenwennmanMusikhörenwill.

Heute erreicht mich ein Anruf einer Zeitung, die fragte, ob wir (derPodcastverband) noch mehr von der Gema wüssten als das, was am Podcastday gesagt wurde. Ihm (dem Journalisten) würden sie nämlich nichts sagen.

Noch immer will die Musikindustrie nichts verkaufen. Sie willmit ihren Kampagnen, das ist meine Meinung, nur die überhöhten Preise für CD rechtfertigen und noch mehr Kohle schaufeln, ohne dafür wirklich mehr zu bringen als eine Handvoll Megastars.

Internet: Vormerken, wenn es wieder eine Diskussion um Qualitätsjournalismus gibt.

Workshop in Nürnberg

Fast live vom Bundesfestival Video in Nürnberg aus dem Workshop: Podcasting und Filmkritiken. Mein Part ist vorbei und ich lausche gerade Holger Twele, der über Filmkritiken spricht. Ich lerne die amerikanische Einstellung und die amerikanische Nacht, etwas über Genrekenntnisse und wie Kritiker – oft falsch – an Filme herangehen.

Seine These: Jeder glaubt es machen zu können, und das senkt das Niveau. Das Fundament fehle und die Fähigkeit, ihn einorden zu können.

Podcast könnten in die gleiche Kerbe hauen oder etwas Neues Kreatives hervorbringen.

Merke:

  • Wichtig ist der erste Eindruck, aber der soll sich auch setzen können.
  • Auf Filmart, Genre, Ort und Handlungszeit eingehen.
  • Wer sind die Darsteller? (Profis/Amateure) Sind sie glaubwürdig?
  • Kommt das Thema an und wird es vermittelt?
  • Auf die Exospition (die ersten zehn Minuten) achten
  • Hält der Film die Spannung, gibt es Anschlussfehler?
  • Gibt es Fehler in der Figurenentwicklung
  • Wie wirkt das Ende?
  • Welche Bilder werden wie gezeigt?
  • Ton und Musik
  • Wer also einen filmkritischen Podcast machen will, sollte:

  • Was über den Inhalt sagen (Was, von wem, worum geht es)
  • Wertung und Begründung der Wertung
  • Warum ist der Film zu empfehlen oder von ihm abzuraten?
  • Medium berücksichtigen: Im Audio haben Musik und Geräusche eine andere Bedeutung
  • Das Besondere des Filmes herausarbeiten, beste Dialoge, herausragendes (auf dem Mond gedreht) etc.
  • Schön der Einwand, kaum einer könne heute noch schwarz-weiß Filme, weil es keine schwarz-weiß-Filme mehr gibt. (Gemeint ist Filmmaterial)

    Mein ganz herzlicher Dank gilt Uschi Reim, die mich eingeladen und eine ganz Liebe und ganz Tolle ist!

    Top-Videonews:
    ist die Seite, mit der der Podcastverband zusammenarbeitet (vice versa)

    Dopcast mag mich nicht…

    Dieser Text ist meine persöhnliche Meinung:
    Bei Dopcast scheint wohl die persöhnliche Eitelkeit höher bewertet als was der User will: Denn weil ich die nicht mag, so meine Vermutung, listen sie meine Sendungen nicht in ihrem Verzeichnis auf. Sie wollten auch keinen Text über den Podcastverband auf ihrer Seite veröffentlichen (den ich ihnen sogar auch noch schreiben musste.) Schade auch, wenn man nicht über seinen Schatten springen kann..

    Podcastday2006 – Review

    Im Blog soll man ja die Wahrheit schreiben, haben wir unter anderm beim Podcastday gelernt. Nur also hier die ganz private Sicht der Veranstaltung.

    Ich war froh und glücklich, fast alle die Referenten bekommen zu haben, die wir wollten. Wir hatten immer vor, nicht ein Businessevent oder ein Medienevent oder ein Szeneevent zu sein, sondern die am Podcasting Interessierten und Beteiligten zusammen und auf einen gemeinsamen Level zu bringen.

    Deshalb war das eine oder andere Panel für den eingefleischten Podcaster vielleicht flach (meines litt auch darunter, dass zwei Referenten abgesagt hatten) und machnes ist auch vorher schon gesagt worden. Aber so ist das nunmal, wenn man erstmal Wissen nivellieren muss.

    Es war ein Traum für mich der wahr wurde, mit C.C. Chapman abends einen trinken zu gehen und mit Neville Hobson, den ich verehre und Chris Vallance und Ewan und Gabe, der extrem cool ist.

    Es war undenkbar für mich, eineinhalb Jahre nachdem ich meinen ersten Podcast gemacht habe einen Peter Kloeppel auf einem von mir mitorganisierten Panel zu hören oder eine Thomas Stein oder, oder, oder.

    Es gab diesen einen Moment, kurz nach der Veranstaltung, nachdem ich gehört hatte, wie begeistert die Medienforums-Leute waren, in dem ich innehielt, meine Frau anrief und vor kurzzeitiger Ergriffenheit kaum sprechen konnte. Ich habe schon Rockkonzerte organisiert mit Bap und Jethro Tull, was auch nicht wenig Arbeit war: Aber der Podcastday2006 ist etwas, auf das ich stolz bin, und auf das im übrigen auch der Podcastverband stolz ist und sein kann (und auch Bernt von zur Mühlen, Andrea Aumiller und Nicole Simon, mit denen zusammenzuarbeiten eine mehr als außerordentlioche Freude war), denn der bin ich nicht allein, sondern es gibt eben auch viele hilfreiche Menschen, die da mitmachen und sich einbringen.

    Nun, denke ich, können wir frohen Mutes nach vorne schreiten, wir konnten uns vernetzen, Ideen entwickeln und austauschen, kennenlernen.

    Viel wichtiger war aber, dass Podcasting eben nicht Anhängsel ist bei Medienkongressen, sondern beim Medienforum einen großen Erfolg hatte und eben auch einen Focus. Wir waren nicht Panel im Kongress, sondern Kongress im Kongress. Die überwältigende Resonsonanz hat gezeigt, dass wir richtig lagen mit Themen und auch Referentenauswahl.

    Wie geht es weiter? Wir wollen weitermachen, gerade nach den guten Erfahrungen. Über Termine und Inhalte werden wir schon in den nächsten Tagen sprechen, Ideen sind dazu immer willkommen. Es wird ein spannendes Jahr werden bis zum nächsten Podcastday2007, wir dürfen uns sicherlich auf eine Menge neue Dinge freuen, die sich bis dahin entwickeln werden.

    Die Reise-Buchungen der Referenten sind genauso verbesserungswürdig wie Teile der Kommunikation, die aber leider nicht immer in unseren Händen lag. Die Qualität der Mitschnitte ist unterschiedlich gut (oder schlecht), auch weil wir verschiedenen Aufnahmegeräte hatten und verschiedenen technische Ausstattungen. Das muss besser werden. Und auch Videopodcasts erwarten wir beim nächsten Mal.

    Man kann über den Vortrag von Christiane zu Salm streiten, aber Keynotespeaker sollen eben auch mal polarisieren und sind auch Aushängeschild und damit Werbematerial. Sie hat – wenn auch nicht für jeden Grasroot-Blogger glaubwürdig – zumindest versucht, die Stimmung weiterzugeben, die gerade herrscht in Podos- und Blogosphere und den zugehörigen Branchen.

    Ich denke, man sollte von amerikanischen Konferenzen lernen, in denen es nicht immer gleich darum geht, welche Qualität der Vortrag hatte im Sinne eines Rankings, sondern einfach ob man was mitnimmt oder nicht. Wenn nicht, dann eben nicht und ab zum nächsten Panel.

    So, nun erstmal ausschlafen…

    FTD Podcast-Archiv

    Eben gelesen:

    Die Financial Times Deutschland erweitert ihr Podcast-Angebot. Künftig können nicht mehr nur tagesaktuelle Hörbeiträge heruntergeladen werden, sondern auch Podcasts aus dem Archiv.
    Ob Urlaub, Geschäftsreise oder einfach nur Stress: Es gibt Tage, an denen man nicht die Möglichkeit hat, auf seinen Computer zurückzugreifen. Dann hat man bisher auch die tagesaktuellen Podcasts der FTD verpasst. Es gab keine Möglichkeit mehr, Podcasts der letzten Tage auf den MP3-Player herunterzuladen und sich über das Geschehene zu informieren.
    Jetzt schafft die FTD bei diesem Problem Abhilfe – mit einem Podcast-Archiv. Hier werden die Podcasts zwei Wochen lang gespeichert und sind damit noch individueller abrufbar.

    Liebe Financial-Times, das Archivproblem ist kein Problem: Ihr könnt Euren Feed entsprechen einstellen. Meine Sendungen werden noch Monate nach Veröffentlichuing abgerufen. Einer der Vorteile von Podcastiong gegenüber Radio ist eben die Zeitunabhängigkeit. Und wenn ihre eben nicht nur einen Feed anbietet, sondern – wie sich das gehört – auch ein zugehöriges Blog, dann kann man da eben auch noch mal alle Beiträge runterladen oder anhören.

    ICE düsen

    ICE-Reisen sind ja innerdeutsch mir so vertraut wie Langstrecke im Flieger. Und ich mag sie: auch wenn der Kaffee unverschämt teuer und schlecht ist – im ersten Wagen zu sitzen und zu schauen, wie der Zug durch Tunnel und Landschaften braust, hat schon was. Ich wollte nicht wirklich Lokomotiovführer werden, wenn schon dann Pilot (in dem Zusammenhang sei auf das Angebot der Vietnam Airlines verwiesen, Start und Landung auf dem TV-Schirm zu zeigen. Irgendwie ist das wie Kino, dem ICE-Lokführer (der bestimmt anders heißt) über die Schulter zu schauen – nachts am Fernseher ist das eher einschläfernd, live ist einfach besser.
    Und dass ich wieder in Deutschland bin, zeigt mir gleich ein Ehepaar: ich stelle meine Koffer in dem kleinen Abteil neben ihre, Platz ist genug, aber das Papatier muss natürlich sofort überprüfen, ob dieser Fremde seinen kleinen Koffer berührt oder gar beschädigt hat, tut also so als ob er was sucht, um dann seiner Frau mit einem äußerst souveränen Nicken (so eins wie aus den amerikanischen TV-Serien, wenn der Bombenentschärfer gerade den Zünder ausgebaut hat und dann den Jungs vom NYPD sagt, dass nun alles gut ist) deutlich zu machen, dass keine Gefahr mehr besteht und er die Sitiation vollkommen unter Kontrolle hat.
    Apropos Kontrolle. Die fehlt im Straßenverkehr in Vietnam völlig und das ist gut so. an jeder Kreuzung darf jeder fahren, solange er keinen umfährt. Das bedeutet, dass man schaut, wer einem entgegenkommt und weicht aus. Das geht natürlich nicht bei Tempo 50, aber es geht. Mit Motorräder auj jeden Fall, nur die Autos werden langsam ein Problem.

    Flug mit Vietnam Airlines: Business as usual

    Vietnam Airlines ist nun keine der Major-Airlines, und ihre Flugzeuge kommen auch nicht immer direkt vom Hersteller, sondern werden auch mal gebraucht gekauft. Gleichwohl ist es eine äußerst empfehlenswerte Airline. Vietnam als Destination wird an Bedeutung gewinnen, und damit auch die staatliche Fluggesellschaft.
    Was die Business-Class angeht, bin ich sowohl auf Kurz- als auch auf Langstrecke durchaus zufrieden. Das Entertainmentprogramm ist vollkommen ausreichend (auch wenn sich mir der Sinn des elend langen King-Kong-Films nicht erschließt, aber das ist eine andere Geschichte), der Bordservice wunderbar, das Essen exzellent – Fluggastherz, was willst Du mehr?
    Für mich sind auf der Langstrecke zwei Dinge entscheidend: Wie bequem habe ich es und wie gut und vor allem freundlich ist der Service. Die Lufthansa verliert da schon traditionell bei letzterem, und die Asiaten sind fast immer weit voraus. Nettes Personal und gute Sitze, in denen man beim Nachtflug hervorragend schlafen kann – was für mich wichtig war – runden das gute Bild ab. Wer also demnächst eine Reise in Richtung Asien vor sich hat – Vietnam Airlines checken, da gibt es auch ganz günstige Angebote.

    Kommunikation

    Asien ist eigentlich ein Dorado fuer Netzmenschen. Hier hat wirklich jeder ein Mobiltelefon, Internetcafes gibt es an jeder Strassenecke, und genutzt werden sie auch. Tatsaechklich heisst Internet speziell in Vietnam eigentlich auch Zensur. Nur merkt man – zumindest als Tourist – nichts davon. Ob ich hier 11MB Reisesendung hochlade, will keiner wissen. Gesperrte Seiten habe ich auch noch nicht gefunden (CNN ist kein Problem zum Beispiel). Das soll nicht heissen, dass es alles nicht so schlimm ist mit der Zensur. Ist es naemlich, vor allem auch was die Presse angeht. Es soll nur heissen, dass es kleine Freiraeume gibt und vor allem, dass die Partei wohl eben nicht alles kontrollieren kann (oder will).

    Und es zeigt, dass das Internet sehr wohl auch Freiheit bringen kann.

    Was hier aber keiner braucht, ist Web 2.0. Internet ist vor allem E-Mail fuer die meisten, und ansonsten Yahoo. Das kenne ich schon aus Thailand und Indonesien. Ajax ist dort immer noch das Scheuerpulver, und wenn man hier mal so im Internetcafe sich umschaut, bekommt man ein Gefuehl dafuer, wie die meisten Menschen auf der Welt das Netz nutzen. Um sich miteinander per Mail oder Chat zu verbinden. Als Telefon, sozusagen. Mit erweiterter SMS-Moeglichkeit. Und ich werde das Gefuehl nicht los, dass es eigentlich in Deutschland nicht viel anders ist…

    (Dafuer freute es mich, als ich bei einem Besuch einer Tropfsteinhoehle gefragt von zwei aelteren spanischen Frauen gefragt wurde, was ich da mit dem Mikro mache. Ich sagte, ich nehme eine Art Reisesendung auf und man kann sie im Internet hoeren. eine Frau fragte, ob es ein Blog ist und ich sagte, so was aehnliches, es heisst Podcast. “Oh, a Podcast, I know”, sagte sie. Mein Strahlen erhellte die Grotte.)

    20 Thesen und Gedanken zum Thema Podcasting und Weblogs

    Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bestreben, diese zu ergründen, soll im Internet unter dem Vorsitz des ehrwürdigen Thomas, über die folgenden Sätze disputiert werden. Deshalb bittet er die, die nicht anwesend sein und mündlich mit uns debattieren können, dieses in Abwesenheit schriftlich zu tun. Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen. (frei nach Luther)

    Die Thesen:

    – Kaum ein Mensch hört Podcasts, kaum einer liest Weblogs
    – Wer Zeitungen liest und Medien verfolgt, glaubt das Gegenteil
    – Hört aber trotzdem keine Podcasts und liest trotzdem keine Weblogs

    Suche nach Gründen:
    1. Zuviel Selbstbeschäftigung, zu wenig Orientierung am Kunden

    2. Fehlende echte Vernetzung: Sie geschieht in der Blogsphere weniger thematisch als unter Freunden. Das hat den Effekt, dass man als neuer Blogger meist draußen bleibt. Beispiel: Die aktuelle Liste der Business-Blogs. Beissholz ist kein Business-Blog, wird aber trotzdem als solches ganz weit oben geführt (nichts für ungut Nicole!) Podcaster vernetzen sich noch weniger.

    3. Dominanz der Top Ten: Die meist gelesenen Blogs verlinken meist sich selbst, was sie wiederum bedeutender macht. Bei Podcasts sind es einige etablierte, die einen hohen Aufmerksamkeitswert haben, die viele Hörer haben.

    4. “Viele” Hörer und “viele” Leser ist angesichts der Auflagenzahlen von Zeitungen und Hörerzahlen von Sendern immer noch ein Witz.

    5. Die Nischen sind noch zu klein und erreichen sebst das Nischenpublikum nicht.

    6. Derzeit scheinen sich Blogger und Podcaster weniger aufs Schaffen neuen frischen Contents für ein Massenpublikum zu konzentrieren denn auf das Halten des Status quo. Das äußerst sich in einer gewissen Selbstzufriedenheit – soweit bin ich gekommen, das reicht mir. Und verdeckt die Tatsache, dass wohl mehr einfach nicht drin ist.

    7. Blogs und Podcasts sind die Zukunft, aber die hat offenbar noch längst nicht begonnen

    8. Erst wenn die letzte Webseite wie ein Blog geführt wird und die letzte Radiosendung auch als Podcast vertrieben wird, werden wir sehen, dass wir recht hatten.

    9. Dennoch steht die Euphorie der Blogos- und Podosphäre in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Relevanz. Die großen Geschichten sind in deutschen Blogs noch nicht geschrieben, Referenten bemühen immer noch Jamba als Rechtfertigung.

    10. Wir brauchen mehr gute und aktive Blogger und Podcaster und weniger solche, die sich vornehmlich mit der Bloggen und Podcasten per se beschäftigen. Gewiß, sobald das Geld im Kasten klingt, können Gewinn und Habgier wachsen.

    11. Blogs und Podcast benötigen offenbar noch mehr Medienmacht, um wahrgenommen zu werden. Aber wie sollen sie die bekommen?

    12. Es gibt derzeit kein wirklich gutes Argument, warum Blogs besser als Zeitungen und Podcasts besser als Radio sind (Ja, sie haben den Anspruch, das Argument sie hätten ihn nicht, zählt nicht..).

    13. Private Podcasts und Blogs haben – bis auf wenige Ausnahmen – kaum eine Chance, über eine gewisse Grenze an Hörern und Lesern hinaus zu kommen. Diese liegt bei Podcasts bei 1200 +/- 100.

    14. Wenn also das die neuen Medien schon SIND, dann wird unser Volk wohl doch dumm sterben.

    15. Sollten sie es aber WERDEN, dann brauchen wir eine andere Sprache. Blogs sollten bei einem interessanten Thema bleiben und nicht mal privates, mal Tekkie-Kram und dann wieder ein launiges Kulturthema bringen (Spreeblick ist wegen seiner herausragenden und blog-mainstreamigen Stellung für den Grimme Online Award nominiert, nicht weil es das beste aller Konzepte ist. Die meisten Leser aus der Nicht-Blogwelt verstehen gar nicht, was dort geschrieben wird.) Podcasts ebenso.

    16. Wenn Windows Vista kommt, wird alles gut.

    17. Darum weg mit allen jenen Propheten, die predigen: “Web 2.0, Web 2.0”, und ist doch kein Web 2.0.

    Die Thesen 18. bis 20. können gerne in den Kommentaren geschrieben werden.

    Ich bin dann erstmal in Urlaub….

    Daniel, Daniel…

    … wir wollen mal hoffen, dass es Dich gar nicht gibt. Dass derjenige Troll, der sich Deinen Namen geliehen hat, bald aus Qype rausfliegt. Sollte es anders sein, macht es mich betroffen: Was treibt einen Menschen um, der statt nur Kneipen in Qype zu besprechen sich selbst reinschreibt:

    Daniel, Daniel
    Zeitgenosse
    Website
    Unterlindau 22
    60323 Frankfurt

    Sich selbst dann mit fünf Sternchen bewerten und damit zu kommentieren ist dann doch eher peinlich:

    Ein freundlicher Mensch, der in Frankfurt gerne mit Rat und Tat hilft. Stets offen für interessante Kontakte, intelligente Gespräche oder gesellige Zerstreuung.

    Aber sicher hat Dir wirklich einer einen Streich gespielt, zumal das Bild eher an Dieter Bohlen erinnert denn an einen Menschen, der sich auf honorige Weise Dankeschöns holt. Der Qype-Daniel ist bestimmt nicht der OpenBC-Daniel, der eine Kreativ-Agentur hat – weil einer solchen Agentur bestimmt was Besseres einfallen würde.

    Warum ich auf dem armen Daniel rumhacke statt ihm ne Mail zu schreiben: Weil er (wer immer er auch wirklich ist) hier ein tolles Tool wie Qype instrumentalisiert für sich. Es heißt User Generated Content und nicht User Dominated Content. Und deshalb steht Daniel pars pro toto für andere Trolle, die glauben, mit ein paar Restaurantkritiken Qype als Werbeplattform zu benutzen. Find ich doof, so was.

    Wirres ist ehrlich

    Ich bin nicht immer überzeugt von manchen Kampagnen, finde aber das, was Wirres schreibt, sehr ehrlich:

    Seit jahren steht auf meiner homepage, dass ich käuflich bin. nur kaufen wollte mich lange keiner. jetzt ist der damm gebrochen. opel hat mich und ein paar andere blogger eingeladen jeweils eins ihrer fahrzeuge für einen monat zu testen und darüber zu schreiben. wenn alles gut geht, hole ich mir am samstag beim opelhändler ein fahrzeug und eine tankkarte ab, um es für einen monat zu fahren. mit der tankkarte, hat man mir gesagt, kann ich auf kosten von opel tanken, die nutzung des autos ist an keinerlei bedingungen geknüpft, ausser dass ich drüber schreibe oder flickere (organisert und eingefädelt wurde der deal von orangemedia).

    Zu recht verweist er später auf Motorjournalusten, die mitnichten immer schreiben, wie lange sie denn das Auto hatten und was so alles noch im Handschuhfach lag (es wurde mir schon von Goldmünzen berichtet).

    Deshalb bin ich mal gespannt, was rauskommt.

    Von wegen Metrosexual

    We Podfather Adam Curry regelmäßig hört, wird die Metrosexual-Einspieler kennen, in denen er und seine Hörer über alltägliche Kosmetikprobleme von Männen sprechen. Meist geht es um Rasieren und Nasenhaarentfernung. Einen Spruch habe ich mir im Gedächtnis behalten: Wenn Du eine gute Haut haben willst, schau in den Kosmetikschrank einer Frau und nehme die kleinste Cremedose. Das ist meist die beste – und teuerste.

    Heute nun schaute ich einen Kollegen wohl einen Moment zu lange an:”Ja,ja”, sagte er, “ich wollte – da ich ja nächstes Jahr 40 werde – meiner Haut was Gutes tun und habe eine Verjüngungscreme ausprobiert. Mit dem Ergebnis, dass mein Gesicht aussieht wie damals in der Pubertät – lauter Pickel”. Als ich sagte, er soll mal die rosa Creme vom Bodyshop benutzen, enstand sofort eine interessante Diskussion unter den anderen Kollegen. Die Praktikantin verwies darauf, dass sie nur Bioprodukte verwendet, ein anderer gestand, nur im Supermarkt zu kaufen.

    Männerkosmetik ist wohl doch ein Thema. Ich bleibe erstmal bei Bodyshop. Die Mangohandcreme ist ein Traum.

    Die toten Weblogs

    Hugo E. Martin hat mich drauf gestoßen, was der von mir sehr geschätzte Bernt von zur Mühlen im Medienboten geschrieben hat:

    Die Lebenserwartung der Mehrheit von Weblogs ist gering. Nur die wenigsten überstehen den Moment der euphorischen Einrichtung im Netz. Wie der angefangene Jogging-Sport, der abgebrochene Zigaretten-Entzug oder der gute Vorsatz zum neuen Jahr. Im Netz stapeln sich Tonnen von angefangenen Weblogs, die bereits wenige Tage nach ihrer Einrichtung schlecht riechen und dann in den Zustand der Verwesung übergehen. Kuscheltiere des Internets. Web-Leichen. Ohne Verpflichtung zur Entsorgung.

    Richtig. Es gibt Datenmüll. So kann man das nennen. Man könnte es eben auch als eingefrorene Kommunikation sehen. Als Online-Antiquariat. Warum – vom literarischen oder künstlerischen Aspekt einmal abgesehen – sind die Tagebücher des Promis X. auch 20 Jahre nach seinem Tod noch wichtig, ein Weblogeintrag aber nicht?

    Es geht nicht um tot oder lebendig, sondern darum, was drinnen steht. Ein Blog muss nicht weitergeführt werden. Es kann eine Momentaufnahme bleiben. Nur verschwindet diese nicht, sondern bleibt für alle archiviert. Das ist nicht wirklich neu. Neu ist die Masse der Blogs. Sie pauschal als Lifestyle oder Hype abzutun, greift zu kurz. Ein Teenagerblog ist ein Teenagerblog. Wird das Mädel 18, mag es vielleicht nicht mehr bloggen. Und?

    Im übrigen: Wir müssen keine Blogs lesen, und schon gar nicht alle. Wir sind frei in der Entscheidung. Das ist wie Fernsehen: Bevor ich mich über Pilcher im ZDF aufrege, schalte ich halt um auf arte.

    Geldmaschine Fußball – Hackmann for Innenminister

    Ich bin nun wirklich kein Fußballfreund, eher das Gegenteil. Und deshalb übrrascht es mich selbst wenig, wenn schreibende Kollegen zunehmend erkennen, dass Fußballvereine, so sie im Ligafußball unterwegs sind, längst keine Veeine mehr sind, sondern raffgierige Unternehmen, denen kaum noch etwas heilig ist.

    Was die FIFA alles schützen wollte
    , zeigt, wie unverschämt da vorgegangen wird.

    Interessant ist auch ein Beitrag bei Freitag17:

    So wird die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mit Beginn der Spielzeit 2006/7 die Bildproduktion in den Stadien der ersten und der zweiten Bundesliga durch eine Tochterfirma übernehmen. Journalistisch bedeutet das, es existiert zukünftig kein Fernsehbild mehr, das nicht vom Veranstalter selbst produziert und damit auch kontrolliert wurde. Schon in den letzten Jahren sorgte das Regelbuch, mit dem die DFL die übertragenden Sender reglementierte, für Einschränkungen der Berichterstattung. Laut gibt das keiner der Redakteure, Reporter und Regisseure zu. Man will ja die Freundschaft zur DFL und damit die Fernsehrechte nicht gefährden.

    Was FIFA und DFL veranstalten, ist eine Form der Informationsdiktatur, die unerträglich geworden ist. Die Pressefreiheit wird ausgehöhlt, die Meinungsfreiheit im übrigen auch, wenn es nach der FIFA geht. Redeverbot für Beckenbauer, Auschankverbot für alles außer Becks und Bud, Zeigeverbot von Fußballveranstaltungen, Fotoverbote in den Stadien, Verbote, Verbote, Verbote. Warum machen wir Herrn Blatter/Herrn Hackmann nicht gleich zum Innenminister?

    Wie Flickr meine Heimatstadt Königstein sieht

    Ich habe mir mal den Spaß gemacht, meine Heimatstadt Königstein zu Flickrn (das ist wie Googlen, nur bei Flickr). Und siehe da: der Osten scheint uns zu übeholen. Es gibt nämlich nicht nur mein Königstein im Taunus, sondern auch das Königstein in Sachsen. Während letzteres in Google eher durch seine NPD-Parlamentarier traurige Berühmtheit erlangt hat, ist es in Flickr die Festung. Und die ist größer als unsere Burg.

    Flickr sagt zum Tag “Königstein”:
    Related tags: sachsen, saxony, festung
    See also: fortress, deutschland, elbe, burg, germany, castle

    Kein Taunus, kein Hessen. Taggen Ossis besser?

    Interessant aber ist, dass “mein Königstein” unter anderem von auch ausländischen Tagesbesuchern getaggt wurde. Und deren Kommentare zu lesen is hochinteressant. Schon in der Blogwelt fand ich einmal einen interessanten Eintrag eines Australiers, der aus Versehen den falschen Zug aus Frankfurt genommen hatte und dann bei uns landete. Weil damals der Zug nur alle Stunde fuhr, sah er sich ein wenig um und bloggte seine Eindrücke. so bekommt man mal einen anderen Blick auf sein ganz unmittelbares Lebensumfeld. Man sieht Dinge anders – oder sieht zumindest, wie andere die Dinge sehen. Das kann durchaus aufmunternd sein. Oder auch Schmunzeln machen.

    We stumbled on this fun celebration. St. Martin’s Day looks kind of like a mix between Halloween and Christmas. Kids make paper lanterns they suspend on long sticks.

    Und dann entdecke ich auch noch einen Kommentar von Heiko Hebig, der wohl den Flickr-Fotrografen kennt, der gerade in Königstein war. Die Welt ist ein Dorf. Ein globales Dorf.

    WM-Tickets als geldwerter Vorteil und eine merkwürdige Googlenachricht

    Wer WM-Tickets geschenkt bekommt, beispielsweise als Journalist, muss die als geldwerten Vorteil behandeln – sprich versteuern. Das sagen mir handwerk.de und Steuernetz.de.Naja, ich abeite da ja auch, werde also hier schon eine Geschichte ankündigen über “Wie Fans aus dem Stadion ihren Freunden berichten…”. Dazu muss ich nunmal auch ins Stadion.

    Bei dieser “Recherche” entdeckte ich dann eine Merkwürdigkeit:

    Suche ich in Google nach “wm-tickets geldwerter vorteil”, kommt neben einigen Treffern diese Meldung:

    Aus Rechtsgründen hat Google 3 Ergebnis(se) von dieser Seite entfernt. Weitere Informationen über diese Rechtsgründe finden Sie unter ChillingEffects.org.

    Weiß da jemand was mehr? Bisher betraf das doch eher Nazis und Kinderpornos…

    Renner bringt es auf den Punkt

    Tim Renner in der Welt (Christiane hat mich drauf gebracht):

    “Selbst bei den Jugendradios gibt es zum größten Teil nur noch altbekannte Hits, Neues dagegen kaum. Bei den meisten sind 500 Titel in der Rotation, früher waren es in der Regel mehr als 4000. Und diese Menge kann man heute locker auf einem iPod speichern.”

    Und auch Jan Weyrauch (youFM) ist schlauer:
    “Ich glaube, daß sich Radiomacher darüber bewußt sein müssen, daß es mit dem Abspielen für den größten gemeinsamen Nenner nicht mehr getan ist”, sagt Weyrauch.

    Danke. Schön, dass das auch mal Große sagen. Unsereiner Podcaster muss ja immer noch erklären, dass die Zeiten der reinen Massenkommunikation vorbei sind und die so genannten Nischen eben auch unser Leben abbilden.