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Zwei Mal Fernsehen

Bewegtbild ist ja eigentlich nicht wirklich Fernsehen, doch wenn das klassischen Röhrengedöns in Blogs und Podcasts auftaucht, dann halt irgendwie auch schon.

Zwei Dinge dazu: Zum einen das germanblogs-Spin-Off loovt.de, ein TV-Blog. Nettes Design, aber die Beiträge? Dröger Meldungsstil.

Die Story des Films ist pubertär, die Handlung vom Dauergestöhne der Hauptdarsteller untermalt: Gestern zeigte ProSieben das eigenproduzierte Sex-Filmchen “War ich gut?”. Ein Rohrkrepierer? Mitnichten.

RTL hat sein Online-Angebot gründlich überarbeitet und kommt jetzt weniger kleinteilig, etwas eleganter und mit verstärktem Videoangebot daher.

Hmm. das machen andere besser (Medienrauschen zum Beispiel.)

Anders die Couchpotatoes-TV-Schau. Nicht eben nachrichtlich, sondern eher Empfehlungsprogramm. Genauer: Die aktuellen Empfehlungen für die Fernsehwoche. Ich bin ja seit Jahren Fan von Oli und Andreas in ihrem Hauptpodcast, aber auch hier wunderbares Geplauder übers TV – und die beiden haben ein Wissen, dagegen ist die IMDB ein kleines Worddokument. Zum Beispiel das Richie Müller schon 51 ist. Kinder wie die Zeit vergeht.

Ich schau ja kein Fernsehen mehr – dank Joost.

Podcasting: Noch ne Umfrage

Hatte ich die schon? Egal, hier noch ne Umfrage:

Durchgeführt vom Institut Academic Data im Auftrag von ZPR. Für diese Erhebung wurden im Oktober 2006 in Deutschland 1.008 Personen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren befragt.

Der Studie zufolge betreiben in Deutschland bislang 3 Prozent der Internetnutzer ein Weblog, 9 Prozent lesen regelmäßig Weblogs und 14 Prozent nutzen Podcast-Angebote.

Erwartungsgemäß liegen die Nutzungswerte in der Altersgruppe der 16- bis 20-Jährigen höher: Hier betreiben 14 Prozent ein Weblog und 35 Prozent lesen regelmäßig Weblogs.

Kontrollverluste

Gerade große Untermehmen leider – wenn es um Kommunikation geht – an einer besonderen Krankheit: Kontrollevrluste. Man glaubt tatsächlich, Kommunikatino kontrollieren zu können. Ist natürlich Unsinn: Good News kontrolliert man nur deshalb, weil keienr Lust hat, sie vorab zu bekommen, weil sie meist langweilig sind. Und bei bad news sieht es eh schlecht aus. Tatsählich sollte man überlegen, welche Funktion Kommunikation hat und weniger, ob man die Kontrolle hat.

Jüngstes Beispiel Audi, denen doch tatsächlich ein paar Fotos rausgeruscht sein sollen . Und Connected Marketing fragt zu Recht, worin eigentlich das Kommunikationsproblem bestehe? Denn letztlich berichten alle brav und vielleicht auch größer, weil vermeintlich exklusiv. Da kann man – so der Fehler entdeckt ist – noch ein paar Fakten hinterherschieben und sich in alle Ruhe die Clippings schicken lassen.

Statt dessen reagieren vor allem größere Unternehmen völlig hektisch. PR-Verantwortliche suchen dann Verantwortliche und versuchen ihren Arsch zu retten. es geht nicht darum, eine veränderte Situation zu analysieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, die die Kommunikation aufrechterhalten. Statt dessen gibt es imemr wieder das Kontroll-Verlust-Problem: “Hilfe, was sollen wir tun?”

Ruhe bewahren, liebe Öffentlichkeitsarbeiten, in aller Ruhe Situation analysieren, Maßnahmen besprechen und dann zielgerichtet umsetzen. Thats it.

Adplace: Quo Vadis?

Ich hab mich beim Podcamp durchaus angeregt mit den Leuten von Adplace.com unterhalten, ich habe auch immer wieder Anrufe bekommen, ob ich nicht Werbung von ihnen in meinem Podcast will und immer wieder erklärt, dass ich mich längst angemeldet habe und auch schon gesagt habe in welchen Kategorien ich das will (fast allen) und dass ich auch bei Podhost meine Dateien hinlege und auch einen enstprechenden Account habe – nur Werbung gab es noch nie. “Wir melden uns dann, wenn wir einen Spot haben”, hieß es allenthalben. Nur gemeldet hat sich noch nie jemand. Außer immer wieder die Frage, ob ich mitmachen will.

Nun lese ich das:

Der deutsche Podcast-Vermarkter adplace.com hat einmal mehr seine Reichweite enorm steigern können. Wurden im November 2006 über das deutsche adplace-Netzwerk noch 4,4 Millionen Podcasts abgerufen, konnten im Januar schon mehr als 7 Millionen Podcast-Downloads registriert werden.

Die Frage ist natürlich, wie die 7 Millionen zusammenkommen. Es klingt so als ob es in einem Monat (nämlich Januar) 7 Millionen waren. Tatsächlich aber glaube ich, dass es sich um die je über Adplace runtergeladenen Podcasts handelt. Und auch diese Zahl scheint mir sehr hoch.

Die Frage ist: Wenn man schon Podcaster fragt, ob sie mitmachen wollen (und ich biete a) eine klares Sendekonzept und b) eine stattliche Zahl Downloads), und dann aber gar keine Werbung schaltet, frage ich mich, wie das alles funktionieren soll.

Auch Audioads hat derzeit keine Podcast-Kampagne laufen, zeigte sich aber wesentlich kooperativer und vor allem unkompliziert. Angemeldet, hochgeladen, verlinkt – fertig. So soll es sein.

Die wenigen Spots zeigen aber auch, das das Geschäft sehr am Anfang steht. Die Mediaagenturen machen Testballons, strategisch wird das Feld “Podcasting” nicht angegangen, das mögen andere noch so hochjubeln, für die Werbung spielen Podcasts in Deutschland keine Rolle. Leider. Werden die aber auch noch merken.

Geld sparen – oder: das AAL-Prinzip bei Bewegtbild

ÖR generated Content oder “Öffentlich-rechtliche arbeiten lassen” könnte man bezeichnen, über was sich derzeit das tagesschaublog (nicht ganz zu Unrecht, wenn dem wirklich so ist) aufregt:

Heute war wieder so ein Tag, an dem man ins Grübeln kommt, ob ARD und ZDF den Privatsendern nicht mal eine Rechnung schreiben sollten. Eine Rechnung für redaktionelle Dienstleistungen.
17 Uhr, Verkehrsministerium, Minister Tiefensee gibt eine Pressekonferenz. Eingangsfrage ARD, zweite, dritte Frage ARD. Die nächsten drei Fragen dann von der ZDF-Kollegin. Die anwesenden Teams der Privatsender konnten auch gar keine Fragen stellen. Denn – wie so oft in Berlin – schicken sie zu bestimmten Terminen gar keine Reporter mehr, wohl in der Hoffnung, dass ARD oder ZDF schon kluge Fragen stellen werden.

Hmm, ok, wir schicken dann auch mal einen mit ner Kamera vorbei 🙂

Bewegtbild bei W&V

liest sich bei ots unter anderem so:

Einen Business-orientierten Webcast platziert die Fachzeitschrift Werben & Verkaufen (W&V) im Internet unter www.wuv.de. Mit diesem Service liefert W&V Informationen zu aktuellen Themen der Kommunikationsbranche und gibt im Rahmen dessen Unternehmen gleichzeitig die Möglichkeit, sich und ihre Produkte darzustellen. Die Zuschauer können während der Sendung interaktiv Kontakt zu W&V bzw. dem sich präsentierenden Kunden aufnehmen.

Wer bitte schreibt solche Texte? UNd welcher Kunde springt darauf an?

Mit dem W&V Webcast bieten wir unseren Usern ein interaktives Format mit spannenden Inhalten. Unternehmen geben wir über diesen neuen Kanal eine in der Branche bisher einmalige Möglichkeit, sich in einer Art Bewegtbild-Advertorial darzustellen.

Das mag ja so sein, aber etwas weniger schreien und etwas mehr Konkretes hätte mich gefreut. Geschrieben hat es promedia-pr.de

Welt.de Relaunch – persönliche Gedanken

Das ist hier bekanntlich mein persönliches Weblog, und kein offizielles Organ meines Arbeitgebers. Deswegen auch ein paar persönliche Eindrücke und Gedanken.

Es ist schon spannend, so etwas mitmachen zu können: Den Relaunch einer Onlineausgabe einer doch nicht ganz kleinen Tageszeitung. Ich habe viel gelernt, über große Konzerne und wie sie ticken (übrigens manchmal auch nicht anders als kleine).

Vor allem aber hat mir gefallen, wie offen wir hier arbeiten. Das hätte ich nicht erwartet.

Natürlich kann man vieles besser machen, natürlich muss man Kompromisse eingehen. Manches wird sich sicherlich noch ändern, vieles wird noch hinzukommen. Fertig ist man im Internet nie.

Besonders aber liegen mir ein paar Menschen am Herzen, ohne die anderen schmälern zu wollen: Die Zusammenarbeit mit Burkhard und Andreas von einfallsreich.tv hat wunderbar funktioniert und Spaß gemacht und macht auch noch Spaß. Das Gleiche gilt für Daniel Fiene und dem Team von Was mit Medien, vor denen ich mich in Ehrfurcht verneige ob ihrer Leistungen. Auch Philip Banse macht wunderbare Reportagen für uns. Und dann auch das Team hier bei Welt Online, das stressige Wochen hinter sich hat: Das sind echt nette Menschen, und es ist schön, mit ihnen zusammenzuarbeiten!

Ich bin gespannt, wie es weitergeht, jetzt gilt es erstmal den einen oder anderen kleinen Fehler auszubessern und dann neue Formate zu suchen und zu entwickeln. Schaun mer mal.

Welt.de ist WELT ONLINE

Logio Welt.de
So, jetzt darfs auch raus – wir sind online.Wir haben die Welt verändert, verbessert, bunt angemalt, bewegt und hörbar gemacht. Sechs Monate lang.

Mein Teil war der im Bereich Videos und Audio.

Eine spannende Aufgabe, in einem Konzern wie Springer Podcasts zu etablieren und für die Welt die Videoformate zu entwickeln.

Geschafft. Mission accomplished.

Joost: ein paar mehr Worte zur Bewegt-Bild-Offensive

Joost ist eine Art Software, mit der man demnächst Bewegtbild genießen soll, um es mal einfach auszudrücken. Es ist Internet-TV: Ich wähle aus verschiedenen Kanälen verschiedene Sendungen aus. Der Unterschied zum TV ist: Es läuft on-demand. wenn ich klicke, startet der Beitrag.

Jetzt kann man die Frage stellen, wozu braucht man das? Nun, dahinter steckt auch Technik, nämlich Streamingtechnik, wie verteile ich solche Datenmengen so, dass es auch fuinktioniert und nicht ruckelt (so wie bei DVB-T)? Die Joost-Macher haben Skype gemacht und Kazaa, kennen sich also aus mit Netzwerken und Belastbarkeit.

Der Grundgedanke, eine Software als Basis zu nehmen und nicht eine Webseite, ist schlau. Zum einen dürfte man unabhängiger von Browsern sein, zum anderen Nutzer stärker binden. Solange es der Usability zuträglich ist, kein Problem.

Was bietet Joost derzeit in der Beta: allein schon wegen der National Geographic Sendungen bin ich begeistert – eien Stunde lang Everstbesteigungen haben sich bei mir schon beliebt gemacht. Die Oberfläche ist Mac-Style (auf dem Mac), kleine durchsichtige Fenster mit feinen weißen Linien. Noch nicht viel zum Spielen, und die Programme natürlich für den US-Markt, aber es lässt sich gut an.

Interessant wird sein, welche Inhalte-Anbieter mitmachen. Der Focus liegt auf den Profis – weniger aber die TV-Sender, sondern eben solche wie National Geographic, die hochwertige Programme produzieren. Damit aber steht auch den Nischenprogramm die Tür offen. Wenn ich also Joost als technische Plattform verstehe, dann könnte ich mich mit meiner kleinen TV-Produktionsfirma dort auch einbuchen – und damit eine neue Welt betreten (das war ein Gedankenspiel, ich habe keine TV-Produktionsfirma).

Ich bin gespannt, woher in Joost der Content kommt – und wann sie wie regionalisieren.

Wahre Worte zu Second Life und Onlinewelten

.. habe ich bei Finanzen.net/Euro am Sonntag gefunden.

Edward Castronova ist durchaus Experte für Online-Welten, und im Interview versucht er mal darzulegen, worum es bei Second Life wirklich geht. Nicht um Immobilien-Millionäre oder Nike-Schuhe, sondern um Welten.

Viele glauben, dass Second Life eine virtuelle Welt ist, in der sie leicht Millionen verdienen können. Es herrscht Goldgräberstimmung. Tatsächlich ist es eine wachsende und interessante Gemeinschaft, allerdings nur mit 20000 bis 40000 festen Bewohnern. Ich glaube, dass viele in ihrer Freizeit am Computer eher Abenteuerspiele spielen, statt Second Life zu erkunden. Ich frage mich, was ist der Unterhaltungswert bei Second Life? Freunde digitaler Computertechnik sind sicher begeistert, aber ich habe erhebliche Zweifel, dass auch viele normale Computernutzer Spaß haben.

Jawollm, es ist EINE Online-Welt, und nicht die. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass Nutzer nicht mehr irgendwelchen Mainstream-Dingen folgen, sondern das machen, was sie wollen. Eben WOW spielen oder Counterstrike oder Second Life oder Sims oder was auch immer. Es gibt nicht DIE virtuelle Welt.

Wenn Verlage mit zwei Zungen sprechen

Wir kennen die Proteste der Zeitungsverlage gegen Google-News, die nicht wirklich ernst zu nehmen sind, kommen doch bis zu 40 Prozent der User über Google auf die Webseiten der Verlage.
Via Google Blogoscoped jetzt eine Geschichte, die ähnlich ist: Die Buchverlage hatten sich vehement dagegen gewehrt, dass Google die Bücher scannt und durchsuchbar macht. Kann man aus Urheberrechtsgründen vielleicht nachvollziehen, aus Marketingrgründen eher nicht (überhaupt so eine Sache, dass ausgerechnet das Urheberrecht immer dann hochgehalten wird, wenn es eigentlich um Geld geht).

Matthias Schindler hat sich nämlich den “Google-Killer” VTO angeschaut – jene Plattform, die in den Händen der Buchverlage und Händler ist (siehe oben: Wenn es ums Geld geht…)

Und siehe da: Er konnte doch glatt ein komplettes Buch dort kostenlos runterladen. Und warum: Weil man in einer Präsentation, die es online gab, die neue Geheimseite inklusive User und Passwort veröffentlicht hatte.

Und das interessante daran: Es waren die Verlage, die Google vor allem dafür verantwortlich machten, dass man ihre Inhalte speichern kann. UNd nun stellen sie sie selbst zur Verfügung, wenn auch noch im Geheimen.

It is VTO that is making these books available online in full text. There are no technical measures of prevention, only annoyances with no effect whatsoever.

sagt Schindler.

Recht hat er: Es geht den Verlagen nicht um Google, es geht ihnen darum, die Hoheit über Erlösmodelle zu haben. Und da halte ich jede Wette, es wird ihnen nicht gelingen.

Bewegtbild: Joost endlich auch für Mac

Nachricht von Joost:

Today we have good news, and we have great news. In addition to the 0.8 release
which includes new CoreAVC Video decoder, which significantly improves the
quality of the video, we also have an Intel Mac beta version.

Yeah und hatte fast schon Windows auf meinen Mac installiert um meiner Beta-Tester-Pflicht Genüge zu tun.

Ach so: Joost rocks, definitiv, geile Oberfläche, geile Idee. Später noch mehr, ich muss joosten gehen.

(Joost ist eine Art IPTV, neues Internetfernsehen, Bewegtbild via DSL, oder so.)

Second Life, die Börse und die führende Zeitung

Die Börse des Online-Spiels Second Life, der World Stock Exchange (WSE), ist zusammengebrochen. Grund für den Crash seien technische Probleme und nicht etwa unvorhergesehene Kursbewegungen, berichtete der «AvaStar», die führende Zeitung in der virtuellen Welt.

, schreibt die Netzeitung. Bei aller Liebe und Treue zu meinem Arbeitgeber, ich würde gerne Zahlen für die Behauptung sehen, der Avastar sei die führende Zeitung. Trotzdem “Danke”, liebe Netzeitung.

Telekom (oder T-com) – ein Trauerspiel

Es ist ja hinlänglich bekannt, das Rene Obermann als Versager des Jahres genannt werden müsste, weil der Kundenservice der Telekom so unterirdisch ist, dass es einen schon Grausen kann. Jüngstes Beispiel ist der Versuch einer Kündigung meines Telefonanschlusses im Taunus.

Am 31. Januar haben wir das erste Mal den Anschluss gekündigt – und seitdem nicht mehr gehört außer einer Standardmail:

Bitte entschuldigen Sie, dass Sie bislang noch keine Antwort
erhalten haben.
Wir benötigen für Ihre Kündigung noch etwas Zeit. Haben Sie
bitte noch etwas Geduld.

Das Gehabe der Telekom ist an Frechheit und Unverschämtheit nicht zu überbieten: Es grenzt schon fast an unlautere Absichten, dass man dort versucht Leistungen anzubieten und zu verkaufen, die man kaum halten kann.