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Nach Thailand fährt man zum Kindersex ….

.. wenn man aus Deutschland kommt:
Thai police, who ended a global manhunt with the arrest of a Canadian pedophile suspect last week, are looking for dozens more foreign suspects, mostly Germans, who may be hiding in the country, a senior officer said.

Nein, natürlich fahren die meisten Deutschen nach Thailand, um dort Urlaub zu machen, und das ist gut so. Gut ist auch, dass die deutschen Behörden den Thais eine Liste mit 50 Verdächtigen gegeben haben, nach denen jetzt mal gesucht wird. Cleverer Schachzug, in Deutschland liegt wohl nichts konkretes vor, aber in Asien dürften sie jetzt aufgescheucht sein.

In Kambodscha scheint der Kampf gegen Pädophile langsam auch voranzugehen. Jüngst ist ein sehr bekannter russischer Geschäftsmann festgenommen worden, weil er Kinder missbraucht haben soll. Ob dem so war, wird sich rausstellen – angeblich könnten auch Geschäftsinteressen hinter den Anschuldigungen stecken. Vielleicht wollte man auch im Zuge der tahländischen Bemühungen ebenfalls einen spektakulären Erfolg vermelden – die Orgien des Russen sollen in Sihanoukville legendär gewesen sein.

Und ebenso zum Thema passend, die Frage, warum USAID die Anti-Kindesmissbrauch-Kapmagne nur auf englisch fährt, wo doch ein nicht geringer Teil der Täter aus Asien, vor allem wohl Korea, kommt?

Service in der Gastronomie

Ich komme ja wirklich rum in der Welt und habe das Glück, in vielen Restaurants essen gehen zu können, Bars und Cafés auszuprobieren und in Hotels aller Art zu nächtigen. Und wirklich wundern lässt mich nicht, ob es schmutzig ist oder nicht, ob laut oder leise, sondern der Service. Denn der ist ohne Investitionen zu verbessern, wenn man denn will.
Hier in Kambodscha gibt es ein relativ bekanntes Cafe, das Java-Cafe in Phnom Penh. Treffpunkt für viele Ausländer, mit Kunstausstellungen und eigener Bäckerei. Man sitzt ganz nett dort, und es gibt Bagels.

Grottenschlecht aber ist der Service: Wer einmal bestellt hat, wir nicht mehr weiter bedient, überhaupt stehen die Angestellten lieber rum als zu arbeiten. Viele Ausländer (ich auch) kommen dorthin, um das (kostenpflichtige) Internet zu nutzen, meist ist dort ein recht schnelelr Zugang. Doch wehe, es gibt ein Problem. Heute hat der Angestellte mal wieder den Strom für den Router abgeschaltet, das war es dann auch.

Nun will ich den Vorwurf aber nicht den Angestellten machen. Das Problem sind die Besitzer: Die sind durch die Bank Ausländer und müssten es eigentlich besser wissen. Nur selten sieht man sie im eigenen Restaurant. Und deshlab kümmert es sie nicht. Noch ist der Wettbewerb nicht groß genug in Phnom Penh. Ich behaupte in Siem Reap sieht das schon anders aus. Da habe ich schon Leute zu Kreuze kriechen sehen, nachdem man sich mal nachdrücklich beschwert hat. Nur ist das kein asieatisches Problem: In meiner Heimatstadt Königstein hatte ich auch so meine Fälle. Ich kann nicht wirklich verstehen, warum man ein Restaurant oder Café aufmacht und sich dann nicht um seine Kunden schert. Aber vielleicht lässt sich ja auch mit schlechtem Service noch genug Geld verdienen.

Auch bei Tieren haben es Ausländer schwer

Habe heute CNN Planet in Peril gesehen, die Folge, in der Anderson Cooper (meine Güte ist der cool!!) in Asien unterwegs ist und in Thailand auf der Suche nach illegalen Tierhändlern ist. Dabei kam heraus, dass es gar nicht so einfach ist, den Illegalen das Handwerk zu legen. Zwar hatte CNN auf einem Tiermarkt gefilmt, welche Tiere dort gehandelt werden, doch am nächsten Tag sah das in Begleitung der Polizei anders aus. Dabei hilft den Verbrechern das thailändische Gesetz: Zum einen darf die Polizei den Laden nur betreten, wenn er geöffnet ist. Was bedeutet, dass er einfach geschlossen wird. Zum anderen darf die Polizei nur ermitteln, wenn thaländische gefährdete Tiere gehandelt werden. Bringt also reichlich wenig.
Leider kam dann auch der Report aus Kambodscha, wo ein paar Idioten tatsächlich bei Bokor den letzte Tiger jagen. Ach so, um das auch mal zu sagen: Leute – vor allem Chinesen – die Haifischflossen essen und die Tigerprodukte verzehren oder anderweitig nutzen, haben kleine Schwänze. Ganz kleine. Und die werden weder durch Hai noch durch Tiger größer. Im Gegenteil. Das musste auch mal raus.

Und noch mal Tiere: Ich weiß nicht genau, wie groß der Markt ist, aber auch in Kambodscha werden Hunde gegessen. Ich habe neulich zwei Motorräder gesehen (in Siem Reap), die Körbe mit Hunden transportieren (nein, das waren keine Zuchthunde zum Spielen).
Bekannt ist, das hier ansässige Vietnamesen gerne mal Hunde essen, in Siem REap wimmelt es aber auch von Koreanern, die dem nicht abgeneigt sind. Neben der kulturellen Bedenken, die ich halt ggen Hundefleisch habe, noch was “handfestes”:

Kritiker argumentieren auch damit, dass Hunde als Fleischlieferanten eine Ausnahme bilden: das Fleisch von landlebenden Beutegreifern, hier von Raubtieren, ist so gut wie nie als Nahrung verwertet worden. Auch Wölfe wurden üblicherweise nicht verzehrt. Da Raubtiere, so auch Hunde, eine sehr hochwertige Nahrung benötigen um zu gedeihen, ist Hundefleisch außerdem nicht wirtschaftlich. Zu beachten wäre auch, dass das Fleisch von Beutegreifern sehr hoch in der Nahrungskette steht, Schadstoffe sich also sehr schnell anreichern.

, sagt Wikipedia.

Burma nicht vergessen: Keine Rubine kaufen

Nein, ich habe Burma nicht vergessen. Ich bin beeindruckt, dass die USA so einen Druck machen (auch wenn sie das schon immer gemacht haben), und ein wenig bestürzt dass Deutschland und die EU nicht mehr machen. Man könnte zum Beispiel die Juweliere mal drauf ansprechen, ob sie wissen, woher ihre Rubine kommen und unter welchen Bedingungen sie gefördert werden. Es gibt eben nicht nur die Blutdiamanten, sondern auch die Blut-Rubine (da stimmt wenigstens auch das Bild).
Burma Monks

Das Bild habe ich 2005 in Burma gemacht

Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat schon Kritik geübt an den deutschen Juwelieren.

Nachdrücklich kritisierte die GfbV das Schweigen deutscher Juweliere zum Import von Edelsteinen aus Burma. “Es spricht nicht für ethisches Bewusstsein deutscher Juweliere, dass sie erst auf einen Beschluss der Politik warten, bevor sie den umstrittenen Burma-Handel einstellen”, erklärte Delius. In Großbritannien, Frankreich, Italien und den USA hätten hingegen führende Juweliere bereits zum Boykott des Burma-Geschäfts aufgerufen.

Burma Rubin
Foto von Uhrenfriedrich

Ich sehe das ein wenig differenzierter: Je schneller solche Sanktionen staatlicherseits kommen, umso einfacher wird es den Juwelieren gemacht. Gleichwohl ist auch hier mehr Moral gefragt. Die hat man wohl bei “konfliktfreien Diamanten:”

Die deutschen Juweliere, Schmuck und Uhrenfachgeschäfte setzen auf eine „konfliktfreie“ Herkunft der Diamanten in ihrem Sortiment. Durch systematische Herkunftsnachweise kann die Quelle von Steinen lückenlos nachverfolgt werden. Darauf weist der Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte e.V. (BVJ) hin. Die Lieferanten des Handels versichern durch eine schriftliche Erklärung die „konfliktfreie“ Herkunft der Ware.

Na, mal sehen wie lange die Gremien tagen, bis sie das auch für Burma-Rubine hinbekommen.

iPhone vs iPod Touch

Zunächst wollte ich ja unbedingt ein iPhone haben. Dann sah ich dass Apple mir vorschreiben will, mit welchem Provider. Damit war das Thema gegessen, zumal ich auf einen Vertrag zwischen Apple und einem kambodschanischen Provider lange warten dürfte. Die gehackten Importgeräte sind ja auch nicht wirklich was. UNd gegen das iPhone spricht auch der geringe Speicher. Ich lebe hier mit meinem alten Nokia, das reicht mir irgendwie zum telefonieren.

Also habe ich mir den iPod Touch angeschaut – und zugeschlagen. Das ist Entertainment pur auf kleinstem Raum. Respektable gefühlte Akkuleistung (zwei Folgen Quarks und Co., gesurft und immer noch satt Batterie), super Display, komfortable Screeengröße für kleine Videos. Gerade die WiFi-Funktion ist Gold wert.
Leider kann man in den Kalender nichts eintragen (das hat man wohl einfach übernommen ohne darüber nachzudenken, dass der Touch ja durchaus auch Eingaben verarbeiten kann). Merkwürdig auch, dass ich die erweiteren ID3-Tags bei der Musik nicht finden kann. Dafür aber ist das Blättern durch die Alben extrem cool.

Noch habe ich keine passende Hülle gefunden, das Glasdisplay scheint mir zwar weniger kratzergefährdet als die der Vorgänger, dennoch aber möchte ich schon was passendes drumrum haben. In Bangkok gab es noch nix, hier in Phnom Penh auch nicht wirklich. Apropos Display: Das lässt sich einfach mit einem Brillenputztuch reinigen (was bei meinen Fettfingern öfter geschieht).

Etwas umständlich ist es, wenn man zunächst den Browser aufruft und dann merkt, dass man ein anderes Newtzwerk möchte. Dafür aber ist die Ein-Knopf-Navi schnell und es dauert nicht lange, bis das Netzwerk umkonfiguriert ist. Da hätte ich mir gewünscht, einfach auf die Anzeige der Netzwerkempfangsstärke klicken zu können.

Die Zwei-Finger-Technik zum Bedienen aber ist das wirklich zukunftsweisende daran. Das ist echt wie Minority Report – und ist einfach einfach. Das ist eben der Vorteil der Apple Technik: Wenn die was machen, machen sie es richtig. Oder zumindest Klassen besser als PC-Hersteller. (Hmm, apropos, jemand mal was vom neuen Zune gehört?)

Norbert Klein: Er brachte Kambodscha die E-Mail und die Computerschrift

Ich poste hier mal den gleichen Beitrag, den ich fürs JEP-Blog geschrieben habe:
Es kann schon kaum einer mehr zählen, wieviele Nichtregierungsorganisationen in Phnom Penh ansässig sind. Eines haben sie alle gemeinsam: Ausländisches Personal, das selten die Landessprache spricht. Und hier kommt Norbert Klein ins Spiel: Er übersetzt seit 1997 zunächst wöchentlich, dann täglich, die großen Geschichten der kambodschanischen Zeitungen ins englische. “Es geht darum, zu zeigen, wie bestimmte Geschehnisse hier in der hiesigen Presse gesehen und dargestellt werden”, sagt der 73jährige Deutsche, der schon seit 17 Jahren in Kambodscha lebt. Adressaten sind Entwicklungshelfer, Regierungsstellen, Botschaften.

Der “Mirror” hatte lange Zeit auch einen kambodschanischen Ableger. Darin sammelte Klein die wichtigsten Stories der Zeitungslandschaft und schickte sie, in praktisches DIN A 4 Format gepackt, in die Provinzen. “Damals war der englische Dienst kostenpflichtig und finanzierte damit auch die Khmer-Ausgabe”, sagt Klein. Doch schließlich reichte die Finanzierung nicht mehr, Klein musste den kambodschanischen “Spiegel der Gesellschaft” aufgeben und den englischen Dienst auf eine Internetausgabe umstellen. Unter cambodiamirror.wordpress.com gibt es täglich einen Aufmacher kambodschanischer Zeitungen und einige Überschriften übersetzt.

Klein selbst war bisher weniger den Ausländern zugeneigt, sondern den Einheimischen. Er war es, der die erste Internetverbindung aufbaute, und gemeinsam mit dem Open Forum und dem Open Institut und einigen Kollegen schuf er fast unglaubliches: Khmer-Versionen von Programm wie dem Mozilla-Browser, dem Emailprogram Thunderbird, eine Linux-Version und ein komplettes Open-Office. Voraussetzung war der Khmer-Unicode. “Damit es eine einheitliche Definition von Schriftzeichen in der Computerwelt gibt, wurde der Unicode geschaffen, eigentlich ein Industriestandard. Wer weist jedem Buchstaben einen Code zu.” Damit bekamen die Computernutzer in Kambodscha zunächst ihre Schrift, dann ihre Programme. Für sein Engagement wurde Klein vor wenigen Tagen vom kambodschanischen Ministerpräsidenten Hun Sen ausgezeichnet.
Norbert Klein
Norbert Klein mit der Urkunde, die er vom kambodschanischen
Ministerpräsidenten erhalten hat. (Foto: Wanhoff)

Die Presselandschaft in Kambodscha ist vielfältiger als man meinen mag. Etwa 4 Tageszeitungen in Khmer, dazu 15 Wochenzeitungen. “Insgesamt sprechen wir von 200 registrierten Publikationen”, sagt Klein. Darunter auch solche, die Parteien gehören oder die Regierung täglich bejubeln. Im englischsprachigen Bereich gibt es Cambodia Daily, eine NGO-basierte Tageszeitung und die Phnom Penh Post, die ebenso wöchentlich erscheint wie die französischsprachige Cambodge Soir – alle übrigens nicht im Internet zu lesen. Da ist Klein Vorreiter mit dem Mirror: Den gibt es gratis, und man kann ihn auch als Feed abonnieren. “Das spart mir Kosten und ich kann – da ich zurzeit alleine bin und kaum Einnahmen vorhanden sind – so den Mirror aufrecht erhalten.” Klein behält das Prinzip der reinen Ãœbersetzung (übrigens mit Einverständnis der Zeitungen) bei. Damit macht er sich auch unangreifbar – schließlich gibt er nur weiter, was andere schon gesagt oder geschrieben haben. “Wobei aus allen Zeitungen täglich die eine große Geschichte auszuwählen schon schwierig ist”, sagt Klein.

Dennoch: Der Spiegel ist eine Art Lebensaufgabe für ihn – und deshalb macht er weiter.

Nachtrag:
Wie schnell es mit der Lizenz für eine Zeitung zu Ende sein kann, zeigte jetzt die Regierung am Beispiel von Khmer Amatak. Die hatten berichtet, ein Vertreter einer der Regierungsparteien hätte an einer Schule ein Schild ausgestauscht, auf dem der Name eines Schul-Unterstützers der Opposition gestanden hatte und dann ein Schild mit seinem Namen aufgehängt. Der Beschuldigte widersprach und verlangte eine Gegendarstellung. Das fordert auch das Informationsministerium. Die Zeitung selbst verwies auf das Pressegesetz und den Gerichtsweg. Das schien das Ministerium wenig zu interessieren und sie entzog der Zeitung zunächst fuer 30 Tage die Lizenz. Lizenzen und Betriebsgenehmigungen sind in Kambodscha ein beliebtes Mittel für die Regierung, formal dort einzugreifen, wo sie es inhaltlich eigentlich nicht dürfte.

Liebe Zeitungen: Gerne dürft ihr diesen Artikel veröffentlichen: Gegen Honorar!

Burma, Kambodscha und Demonstrationen

Während hier vor der Botschaft die Demonstrationen gegen Burma beendet wurden, hat das Parlament in Kambodscha gerade ein neues Demonstrationsgesetz auf den Weg gebracht. Im wesentlichen ist es allen erlaubt zu demonstrieren, ohne Genehmigung, man muss eine Demonstration lediglich ein paar Tage vorher anmelden und einen Verantwortlichen benennen. Wer es schnell machen will, der kann demnächst auch im Freedom-Park spontane Demos abhalten. Das kritisiert hier die Opposition: Gerade in den Nähereibetrieben macht es keinen Sinn, Demonstrationen vorher anzukündigen und dann erst in die Hauptstadt zu fahren.
Dennoch ist man damit grundsätzlich weiter als in vielen anderen Ländern.

Und da ich nächstes Wochenende nach Thailand fahre: Heute habe ich erneut gelesen, dass keineswegs China, sondern Thailand der größte Handelspartner Burmas sei. Das mag sein, dennoch ist es gerade China, das versucht, auf der Bühne der Diplomaten eine große Rolle zu spielen – und dazugehört eben auch seinen Einfluss zu nutzen. Und der besteht, auch wenn einige Kommentatoren der Ansicht sein, die Junta höre auf niemanden. Sie hören auf ihr Konto: Deshalb auch der Druck gegen Firmen wie Chevron, die ja gerade versuchen einen auf Image zu machen. Wenn es ein Embargo gibt (das Staaten verhängen), dann dürfen die Firmen nicht mehr liefern.

Und das spüren die Militärs vor allem bei den großen Firmen, auch, weil man die am ehesten öffentlich zur Verantwortung ziehen kann.

Gleichwohl bin ich durchaus im inneren Konflikt, weil ich auch für eine Firma arbeite, die in Burma ein Büro hat (das aber zurzeit geschlossen ist). Deswegen auch machen es Sanktionen den Unternehmen leichter – sie müssen nicht selbst die Entscheidung treffen und eventuell Profit verlieren, weil andere es eben doch machen.

Im ürbigen ist ein Rückzug aller Unternehmen völliger Blödsinn: Denn ein Land wie Burma wird nach einem Sturz der Regierung dringend Hilfe benötigen von ausländischen Firmen – und schon deshlab ist eine wirtschaftliche Infrastruktur notwendig – aber eben nicht um jeden Preis.

Nochmal Burma: Proteste vor der Botschaft von Myanmar in Phnom Penh

Als Video: Seit Montag stehen hier jeden Tag zwischen 13 und 15 Uhr Demonstranten vor der Botschaft Burmas. Ich habe mit ihnen gesprochen uns sie sagten mir, es sei nicht nur allein um die öffentliche Meinung zu beeinflussen (soweit das nötig ist), es gehe auch darum, Kambodschanern zu zeigen, dass man demonstrieren darf und kann. Das ist nämlich keineswegs verboten hier. Die Demonstranten vor dem Botschaft auf jeden Fall haben meine Solidarität und Respekt (einen Tag habe ich auch mitgemacht, zumindest eine kurze Zeit lang, meine Mittagspause hört leider um 14 Uhr auf).

Liebe deutsche Botschaft in Phnom Penh,

ich muss leider schon wieder Kritik üben. Morgen ist der 3. Oktober, und ich höre nichts, aber auch gar nichts von Euch. Wöchentlich werde ich zwar über den aktuellen Stand der Vogelgrippe informiert, und neulich kam sogar die Nachricht, ein Pfarrer wolle uns besuchen, das war es dann aber auch.

Nun könne man sagen, die deutsche Botschaft ist gar nicht für die Deutschen da. Zimindest nicht für die Belustigung zum Staatsfeiertag. Das ist aber schade. Denn die Australier feiern hier von botschaftswegen ganz schön. Und die Israelis ihren Yom Kippur. Nur wir Deutschen müssen uns am Wochenende mit einem Oktoberfest im Sunway Hotel zufrieden geben, das nicht vom Auswärtigen Amt, sondern von Pepsi und Angkor Bier (!) gesponsert wird.

Leider musste ich ja die Einladung zur Botschafterkonferenz in Berlin absagen, weil die Anreise aus Kambodscha zu teuer war. Da wäre es nämlich um Kommunikation im Internet gegangen.

Jetzt gibt mal eine Lehrstunde hier, und zwar gratis: Sollte das wieder jemand bei der deutschen Botschaft lesen, bitte nicht verzweifeln und meine Frau fragen, ob sie verwandt ist mit mir (wie nach meinem letzten kritischen Eintrag über Euer defektes Fax). Einfach einen Kommentar schreiben. So macht man das im Internet. Oder eine Mail. Oder beides.

Ich hätte mich schonüber eine Feierstunde, oder irgendwas, vielleicht sogar eine Mail “Wir haben keine Zeit für eine Feier” gefreut. Soviele tausende Deutsche gibt es nicht in Kambodscha, oder? Und selbst wenn, per Mail wäre das ein Klacks gewesen.

Na, vielleicht sehen wir uns ja beim Oktoberfest, das erste in meinem Leben.

Keine Nachrichten aus Burma

UPDATE: DER SPIEGEL hat wohl hier gelesen und bringt eine Geschichte vom eigenen Korrespondenten in Rangun

Eben schaue ich auf die Google.com-Newsseite und finde nichts über die Situation in Burma. Gestern war ich noch begeistert, dass die CNN-Topstory noch immer Burma war, heute scheint sich das zu drehen. Während jeder Tote im Irak beweint wird, weil er eben dokumentiert wird, gewinnt in Burma im Info-War die Junta. Journalisten sind eben manchmal einfach zu steuern. Geb ihnen keine Informationen, schalte das Internat und das Handy und das Fax ab, und schon schreiben sie über andere Dinge. Da ist uns selbst Korea näher, oder Afghanistan. Es passiert auf der Welt nur, was Agenturen erfahren.

Man möge mich überzeugen, dass dem anders ist. Meine Erfahrung mit Medien ist, dass die Meute der Chefredkteure schnell weiterzieht aus Angst, nicht die gleiche Story zu haben wie alle anderen. Ich habe das bei meiner früheren Zeitung so oft gehört: “Die anderen machen aber….”
Burma wäre ein schönes Beispiel dafür, wie Redakteuer mal nicht nur in den Agenturen lesen, sondern selbst versuchen Informationen zu bekommen.

Hier machen sich morgen ein paar junge Leute auf nach Burma, um sich selbst ein Bild zu machen. Sie wissen wie gefährlich das ist und wollen trotzdem versuchen, Informationen zu bekommen. Ich habe Ihnen geraten, diese Informationen dann so schnell wie möglich übers Netz und Blogs zu verbreiten, auch, um mal zu zeigen, was Citizen Journalism ist.

Was mache ich eigentlich in Kambodscha?

Naja, dies und das mag man hier sagen. Konkret vernetze ich mich zum einen mit der lokalen Bloggerszene, zum andere arbeite ich für einen Buchladen und -handel. Er heißt Monument-Books.com, kann so ziemlich jedes Buch hier besorgen und hat vor allem auch eine Menge Bücher zum Thema Rote Khmer/Khmer Rouge. Das Thema ist ja derzeit aktuell, die Webseite war es bisher leider nicht. Sie haben einen Online-Shop, in dem man die Bücher sogar bestellen kann. Ich helfe, da ein wenig was aufzuhübschen und mal mehr als nur die Titel in Google findbar zu machen.

So langsam bringe ich Content in die Seite, ein paar Links wäre noch schön. Sollte also jemand zum Thema Rote Khmer, Asien, auch Burma was bloggen (gerne auch auf englisch), würde uns hier ein Link auf www.monument-books.com wirklich freuen!

Ach so, gefilmt wird auch fleissig, vor allem im Tourismus, aber nicht alles ist public…

Deutsche Welle und die burmesischen Regimeanhänger

Liebe Deutsche Welle, auch wenn in Deutschland keiner den Unsinn sieht, den ihr manchmal verbreitet, heute habt ihr den Vogel mal wieder angeschossen:
In Burma gab es “organisierte Demonstrationen der Regimeanhänger”. Klar, die Leute in der DDR, in Kuba, in Zimbawe, Nordkorea, die bei Aufmärschen zu sehen sind, sind alle Regimanhänger.

Können die Praktikanten mal bitte wieder Kaffee kochen gehen und nicht die Texte für die Moderatoren schreiben?

iPhone in Asien und auch in Deutschland

Also, man mag ja aufs iPhone und den Provider warten in Deutschland und UK, aber hier in Asien ist das kein Problem zu bekommen – ohne Vertrag. Kostet schlappe 800 Dollar, kommt über Thailand, funktioniert aber ganz einfach mit jeder SIM-Card. Wie? Keine Ahnung…wahrscheinlich Pre-Hacked…

Eben kommt die Mitteilung von Apple bei mir rein:

Apple und T-Mobile haben heute bekannt gegeben, dass der führende deutsche Mobilfunkanbieter exklusiver Vermarktungspartner für das revolutionäre iPhone von Apple in Deutschland ist. Am 9. November startet der Verkauf des iPhones in Deutschland. …Es wird über die Telekom Shops und den T-Mobile Online-Shop vertrieben. Das iPhone ist mit einem T-Mobile Zweijahresvertrag als 8GB Modell zum Preis von 399 Euro inklusive Mehrwertsteuer erhältlich. Es läuft über PC und Mac.

Grob fahrlässig: Einbrecher und Räuber, bitte melden

Eben bei den Weltbesten gelesen:

Meine Rolex Oyster Perpetual Datejust wurde mir bei einem Überfall im Afrikanischen Busch abgenommen und ich vermisse sie seit dieser Zeit sehr. Irgendetwas fehlt mir, obwohl ich noch andere wertvolle Uhren besitze( IWC, Longines, Omega, Patek Philip) noch heute(nach etwa 4 Jahren). Werde nicht umhin kommen mich wieder nach einem solchen Stück umzusehen.

Ok, gute Idee die mit in dem Busch zu nehmen. Noch bessere Idee, seinen vollen Namen in dem Blogkommentar anzugeben. Ist glücklicherweise kein seltener. Wenn es denn kein Fake ist.

Robert meidet Adical

Eben bei Turi gelesen: Da wagt es Blogger Robert das Blogger-Werbenetzwerk Adical zu meiden. Sowas aber auch.

Dabei meidet der meinungsstarke Info-Super-Hub den lauttönenden, aber weitgehend erfolglosen Werbeverbund Adical und setzt auf Selbstvermarktung mit Hilfe der Community… Basic, der Deutschlands meistzitiertes kommentierbares Blog betreibt, setzt auf seine Leser als Anzeigen-Akquisiteure – die sollen die Kunden beischaffen, Anzeigenpreise aushandeln und bekommen dafür ein Drittel des Umsatz.

Ok, ich halte nichts von Adical, weil sie glaube ich Werbung nicht verstanden haben, halte aber auch Roberts Idee für wenig funktionsfähig. Werbung muss eine Botschaft an Menschen bringen. Dafür hat man ein Produkt, das Menschen lesen, und bietet einem Kunden darin Platz an. So einfach ist das. Ob ich den Kunden mag oder nicht, darf da keine Rolle spielen. Und ob meine Leser ihn mögen auch nicht. Dann sollen sie eben sein Produkt nicht kaufen. Aber die “Hab Dich lieb”-Masche zieht nicht, behaupte ich mal.