Deutschlandfunk, du warst schon besser

Maximilian Schönherr hält sich für einen schlauen Menschen, deshalb darf er wohl auch auf den Onlineseiten des Deutschlandsfunks schreiben. Jetzt hat er sich übers Podcasting ausgelassen. Und wie mancher kleiner Journalist gerne mal den Großen ans Bein pinkelt, dachte sich Schönherr mal was gegen Apple zu schreiben. Und Podcasting als Werbewelle für die kleinen weißen Abspielgeräte zu sehen.

Podcasts sind einfach Audiodateien, die öffentlich auf Servern herumliegen, nur dass sie nicht “Audio” heißen, oder “Ton” oder “Originalton” oder “Sendemitschnitt”, sondern “Podcasts” – Herden-Werfer.

Sehen Sie Herr Schönherr, wenn sie einmal recherchiert hätten – fragen Sie einfach mal ältere Kollegen – dann wüssten Sie, dass a) niemand behauptet hat, dass MP3-Datein im Internet Podcasts sind noch b) das Podcasting das ist, was Sie beschreiben.

Podcasting sind ABONNIERBARE Audiodateien. Ist das so schwer zu verstehen?

Nachrichtensendungen und Hörtagebücher kann man sich auch mit tausend anderen Programmen und Progrämmchen anhören, ohne komplizierten Kodierungsunsinn über iTunes und so.

Wieder so eine komische Behauptung,: Hat jemand das Gegenteil behauptet? Nein. Was hat Podcasting mit Kodierung bei iTunes zu tun?

Wichtig ist aber, dass das dann auch mal wieder aufhört, denn Apple hat jetzt genug verdient und sollte bald mal auf die Idee kommen, etwas Nützliches zu bauen, nämlich einen wirklich schönen, kleinen Computer für einen Euro, finanziert von unserem Solidaritätszuschlag für den iPod.

Spätestens jetzt drängt sich mir der Verdacht auf, dass der Deutschlandfunk offenbar aus Kostengründen die Praktikanten schreiben lässt, die nach dem Praktikum dann endlich die fünfte Klasse besuchen dürfen.

Leider hat der Deutschlandfunk keine Kommentarmöglichkeit, so wie die meisten Podcaster es haben. Man könnte ja Feedback bekommen, das man nicht haben will. Ja, öffentliche-rechtliche Sender machen sich die Welt gerne wie sie ihnen eben gefällt.

4 thoughts on “Deutschlandfunk, du warst schon besser”

  1. Der Artikel ist ja echt der Wahnsinn: soviel Schwachsinn in so wenigen Absätzen! Man könnte glatt meinen, da hat jemand Angst in Zeiten von Pod- und Videocasts nicht mehr gebraucht zu werden… Dabei bietet dradio ja wirklich gute Podcasts an (ich weiß, Zweitverwertung 😉 )
    Ich konnte mich jedenfalls nicht halten und hab denen mal eine Email geschrieben. So gehts ja echt nicht.

    Grüße,
    Dirk.

  2. Warum sachlich, wenns auch persönlich geht?

    Mal ernsthaft, das war nicht der erste schlecht recherchierte Artikel und wird auch nicht der Letzte bleiben. Daß man als Podcast-Liebhaber dann ein wenig überreagiert verstehe ich irgendwo, aber ich kann es nicht gutheissen.
    Vor dem nächsten Kommentar zu so einem mangelhaften Artikel einfach mal hinsetzen, durchatmen und nach einer schönen Tasse Tee/Kaffe/wasauchimmer schreiben. Dann wird der Ton auch nicht so scharf 😉

    Viele Grüße,

    Marcus

  3. Marcus, ich gebe Dir grundsätzlich schon recht, und ich zerreisse hier bestimmt nicht jeden schlechten Artikel. Aber wer sich so weit aus dem Fenster lehnt wie Herr Schönherr, muss auch mal nen Regentropfen aushalten. Kuscheln ist woanders.

    Im übrigen sind es eben die Kollegen Journalisten der klassischen Medien (und hinter vorgehaltener Hand die der Radiosender im Besonderen), die über die “Amateure” Podcaster und Blogger schimpfen.

  4. Lieber Herr Wanhoff, ich bin froh, dass Sie den Artikel auseinandergenommen haben. Ich habe mich über diesen Artikel extrem geärgert und finde, dass man gar nicht sachlich dazu schreiben kann. Man muß sich einfach wahnsinnig aufregen. Wahrscheinlich fällt das bei Deutschlandradio und Deutschlandfunk unter “Meinungsvielfalt”, dass sie gleichzeitig Podcasts anbieten (und das nicht zu knapp) und dann darüber schreiben, wie unnötig diese eigentlich sind.

    Gruß, Andrea

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