Wie der Spiegel Geschichten macht, auch wenn sie keine sind: Keine Billiglöhne bei Afrika-Afrika

UPDATE: Und dann hat mich die Geschichte eingeholt. Ich stehe zu den zunächst gemachten Äußerungen und dass der Spiegel nicht wirklich etwas in der Hand hatte. Das sieht jetzt anders aus, extrem anders, auch weil sich nach meinen Informationen die finanzielle Situation des Veranstalters extrem geändert hat. So ist das halt: Dinge ändern sich mit der Zeit.

Ursprünglicher Artikel:

Der Disclaimer vorab: Mein Bruder ist Pressesprecher der Firma, die Afrika-Afrika veranstaltet. Er hat mich weder gebeten hier zu bloggen, noch mache ich das um ihm oder seiner Firma einen Gefallen zu tun. Ich kenne den Zirkus Afrika-Afrika von einigen Besuchen, auch hinter der Bühne. Die folgende Geschichte ist ein Lehrstück tendenziösen unseriösen Journalismus, für den der Spiegel ja durchaus bekannt ist. Es zeigt, wie Journalisten lieber Fakten ignorieren als eine Geschichte sterben zu lassen, die sie sich so schön zurechtgelegt haben.

Heute erschien im Spiegel ein Artikel unter der Ãœberschrift “Billiglöhne für die Artisten der Show “Afrika! Afrika!”?”

In typischer Spiegelschreibe wird versucht, den Eindruck zu erwecken, die Künstler müssten für sehr wenig Geld arbeiten. Von gerade mal 400 Euro Wochenlohn ist die Rede. Und davon, das manche Künstler mehr bekommen als andere. Das Fragezeichen in der Headline hat man wohl gemacht, weil man sich vielleicht doch nicht ganz sicher war.

Nun, hier mal die Fakten, die dem Spiegel vorlagen, die aber wohl leider nicht mehr ins Layout gepasst haben.

Bei einem Treffen am 18.12.2007 in München sprachen Matthias Hoffmann (Vorstand der Prime Time Entertainment AG, die AFRIKA! AFRIKA! produziert), Robert Hofferer (Artevent GmbH, Wien und Manager von André Heller) sowie Michael Wanhoff mit Spiegel-Redakteur Eisenack über die Vorhaltungen. Zeitweise anwesend war Georges Momboye, der künstlerische Leiter der Produktion.

Bei dieser Zusammenkunft wurden alle Vorhaltungen nach Angaben von Afrika-Afrika nicht nur entkräftet, sondern vollumfänglich widerlegt. “Wir gewährten Herrn Eisenack Einblick in hochvertrauliche Dokumente (Gagenliste der Künstler), legten ihm Verträge vor und leisteten eine nicht unbedingt selbstverständliche Kooperation (weil wir hierbei auch Informationen preisgaben, die wettbewerbsrelevat sind)”, so mein Bruder.

Am 17.1.2008 besuchte Spiegel-Mitarbeiterin Merlind Theile den Zirkus zur Premiere in London. “Auch an diesem Tag wurden alle Fragen beantwortet”, so Afrika-Afrika.

Nun zu den jeweiligen Artikelstellen:

Zitat: “Der Wochennettolohn der Tänzer beträgt 400 Euro. Wenn die Show gut läuft wie zuletzt in München, muss das Ensemble täglich zweimal auf die Bühne. Für diese Zusatzvorstellungen gibt es jedoch nur 50 Prozent eines Tageslohns. Branchenkenner finden das insgesamt zu wenig. “Für Zirkuskünstler muss man in der Regel mindestens 300 Euro pro Tag rechnen”, sagt etwa Bernhard Paul, Direktor des Zirkus Roncalli.”

Dazu Afrika-Afrika Sprecher Michael Wanhoff:

“Diesen Punkt haben wir bis zum Umfallen wieder und wieder dargelegt: 400 Euro NETTO beträgt die Mindestgage pro Woche (wir zahlen Gagen, keine Löhne, da die Künstler Freischaffende sind und keine Arbeitnehmer – auch x-Mal vorgetragen), die nur für einfache Cast-Member gilt. Dies bedeutet, dass die viele Künstler mehr verdienen und zweitens, dass es sich hierbei um eine NETTO/NETTO-Gage handelt. Wider besseres Wissen nimmt der SPIEGEL dann auch noch die Expertenmeinung von Bernhard Paul auf, verwechselt aber bewusst Äpfel mit Birnen, denn:

Bei AFRIKA! AFRIKA! werden die Kosten für Unterkunft (Appartements), Verpflegung, Bus/Bahn, Unfallversicherung, Krankenversicherung, Künstlersozialkasse und sogar Ausländersteuer komplett vom Unternehmen getragen. Das ist weder bei Roncalli so, noch sonst irgendwo üblich. Wir haben unzählige Male dies betont, sogar Vergleichsrechnungen aufgezeigt und dargelegt, dass unsere Künstler netto mehr verdienen als etwa Journalisten. Trotzdem vermischt DER SPIEGEL Netto- und Bruttosummen und erzeugt hierbei ganz bewusst und in voller Absicht einen Vorwurf, der eben gut in den Artikel passt (“Inhaltsverzeichnis: “Billiglöhne für die Artisten von AFRIKA! AFRIKA!”).

Gut macht sich auch immer die Diskriminierung:

Zitat: Bessergestellt sind bei Hoffmann die wenigen farbigen Artisten aus Europa und den USA, die deutlich höhere Gagen als ihre afrikanischen Kollegen bekommen. Im Fall eines französischen Breakdancers rechtfertigt sich der Produzent damit, dass dieser Künstler in Paris hohe Lebenshaltungskosten habe. Sein südafrikanischer Kollege habe diese nicht, weshalb er auch weniger Gage erhalte.”

Dazu die Gegenseite:

Völliger Unfug, auch diesen Vorwurf haben wir mehrfach gegenüber Herrn Eisenach ausgeräumt. Erstens hat der französische Artist eine Familie in Paris zu ernähren, zweitens ist er länger bei AFRIKA! AFRIKA! als sein neu hinzugekommener Kollege. Selbst Beamte in Ballungsräumen bekommen mehr Gehalt als solche, die in ländlichen Regionen Dienst tun. Die Künstler aus den USA erhalten eine andere Gage, weil sie eine völlig andere Darbietung zeigen und als King Charles Troupe eine weltweite Bekanntheit haben.

Und Gewerkschaften dürfen natürlich auch nicht fehlen, wenn es um die Rechte der Unterdrückten geht.

Zitat: “Die Gewerkschaft Ver.di sieht diese Ungleichbehandlung kritisch. Gehaltsunterschiede dürften nicht mit der Herkunft der Künstler begründet werden, “da die Beschäftigung nach deutschem Recht erfolgt”, so Wolfgang Paul, Leiter der Ver.di-Fachgruppe Theater und Bühnen. Die Afrikaner könnten nach dem deutschen Gleichbehandlungsgesetz klagen, meint Paul.”

Antwort Afrika-Afrika dazu:

DER SPIEGEL begründet angebliche Gehaltsunterschiede mit der Herkunft der Künstler, nicht wir. Bei uns gibt es keine Diskriminierung. Auch verschweigt DER SPIEGEL seinen Lesern und Herrn Paul von ver.di, dass sämtliche Künstler Freischaffende sind und keine Beschäftigten im Sinne des AGG. Also ist ver.di hierbei zwar ein interessanter Gesprächspartner wenn es um Belange von Angestellten geht, nicht aber um freischaffende Künstler.

Und wenn die armen Künstler dann auch noch bestraft werden, ist das Maß wohl voll (und die Geschichte für einen Spiegelschreiber rund).

Zitat: “Völlig unangemessen” findet der Ver.di-Mann die Strafgelder, die Hoffmann seinen Artisten bei Fehlverhalten aufbürdet. Wer verspätet zu Terminen kommt oder im Hotel zu laut ist, erhält 50 bis 100 Euro weniger Lohn. “Bad behaviour in the bus” wird ebenfalls mit 50 Euro bestraft. 30 Euro kostet es, wenn man Freunde in den Backstage-Bereich mitnimmt. Insgesamt umfasst der Strafenkatalog 18 Punkte mit Geldbußen zwischen 20 und 100 Euro.

Antwort Michael Wanhoff:

Auch wir finden die Strafgelder, die uns etwa der Bußgeldkatalog bei Ãœbertretungen im Straßenverkehr aufbürdet, völlig unangemessen. Nur verhält es sich bei AFRIKA! AFRIKA! ein wenig anders: Die Penalties sind mit den Künstlern abgestimmt und jeder der Künstler hat zugestimmt, diese Strafen bei Fehlverhalten zu akzeptieren. Auch Bayern München “bestraft” seine Spieler, wenn diese nach einer durchzechten Nacht im P1 zu spät oder vielleicht gar nicht zum Training kommen. Und auch ver.di wird seinem eigenen Mitarbeiter, der – aus welchen Gründen auch immer – die hauseigene Kantine zerlegt, keine Beförderung versprechen.

Die Londonreise von Frau Theile hatte in diesem Punkt etwas Gutes: Sie konnte sich vor Ort überzeugen, was mit den Strafgeldern passiert. Aus den in rund 1 1/2 Jahren aufgelaufenen Bußgeldern wurden Profi-Fitnessgeräte im Wert von 14.000 Euro angeschafft (hierbei hat das Unternehmen natürlich noch etwas zugeschossen), die den Künstlern im Backstagebereich zur Verfügung stehen (selbstverständlich instruiert unser eigener mitreisender Physiotherapeut die Artisten hierbei). Es war Herrn Einsenack und Frau Theile bekannt, dass die “Bußgelder” den Künstlern wieder in voler Höhe zugutekommen.

Um einmal darzulegen, wie sich das Einkommen der Künstler gegenüber einem durchschnittliche EInkommen eines deutschen Angestellten verhält, folgende Aufstellung:
Arbeitnehmer Künstler AFRIKA! AFRIKA!

Monatliches Bruttogehalt: 3077,00 EUR
Lohnsteuer: 577,50 EUR
Kirchensteuer: 46,20 EUR
Solidaritätszuschlag: 31,76 EUR

Krankenversicherung: 256,93 EUR
Pflegeversicherung: 26,15 EUR

Rentenversicherung: 306,16 EUR
Arbeitslosenversicherung: 64,62 EUR
Monatliches Nettogehalt: 1767,68 EUR 1600,00 EUR

Abzüglich

Miete (inkl. Umlagen/Strom): 500,00 EUR 0,00 EUR
Essen: 250,00 EUR 0,00 EUR
Auto (ohne AfA): 250,00 EUR 0,00 EUR
Versicherungen: 150,00 EUR 0,00 EUR
Sonstiges (Telefon etc.): 100,00 EUR 0,00 EUR
Summe: 1250,00 EUR 0,00 EUR
Verbleiben: 517,68 EUR 1600,00 EUR

(Quelle Gehaltsrechner: http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/erfolggeld/special/126/44082/14/index.html)

Zusätzlich erhalten die Künstler von AFRIKA! AFRIKA! folgende, für sie kostenlose, vom Unternehmen getragene Leistungen pro Monat, die der „übliche“ sozialversicherungsabhängig Beschäftigte von seinem Monats-Nettolohn bezahlen muss:

Unterbringung: 185,00 EUR
Anteil Verpflegung: 169,00 EUR
(Warenkalkulation zu Einstandspreisen,
ohne Personalanteil und Abschreibungen etc.)
Kranken- u. Unfallversicherung: 30,00 EUR
Jobticket: 20,00 EUR

Wiederum zusätzlich übernimmt das Unternehmen anfallende Ausländersteuer in voller Höhe, Beiträge zur Künstlersozialkasse und hält weitere kostenlose Infrastrukturleistungen (Busshuttle, Physiotherapeut, kostenloses W-LAN, individuelle Künstlerbetreuung, komplette Abwicklung der Visa, Behördengänge etc.) vor.

Hier nochmal die Ãœberschrift:
Billiglöhne für die Artisten der Show “Afrika! Afrika!”?”

Ich habe hier schon an verschiedenen Stellen die Art und Weise, wie Der Spiegel arbeitet, kritisiert. Nochmal: Ich schreibe das hier nicht für die Firma meines Bruders. Aber ich meine, man sollte wenigstens die andere Seite zu Wort kommen lassen. Der Spiegel hat in seinem Printartikel (leider nicht online gestellt) keinen einzigen der Vorwürfe wirklich mit Fakten unterlegt. Es ist die typische Schreibe, die unterschwellig versucht, Meinung zu machen.

Es sei ein jeder eingeladen, sich hier an einer Diskussion zu beteiligen. Das gilt auch für solche Argumente, die die Sicht von Afrika-Afrika widerlegen. Aber dann bitte Fakten, Fakten, Fakten.

Zoomer.de: Komischer Name, interessante Idee

Ich wollte eigentlich aus dem Text zitieren, aber aus irgendeinem Grund ist der Text bei Zoomer eine Grafik. Nun denn, dann halt so:
Zoomer How To

Das Layout ist schrecklich, macht aber nix. Interessant ist die Idee dahinter, naemlich Nachrichten auf Userwunsch wichtiger zu nehmen. Und was dabei herauskommt. Ist die Wahl in Pakistan wirklich interessant? Gehoert der X-te Bombenanschlag oder Vergeltungsschlag aus Israel wirklich auf die Homepage?

Mal sehen, ob die Baby-Zoomer-Generation der Journalisten sich das wirklich traut, den Lesern zu folgen. Im Augenblick sieht es noch sehr nach klassischer Auswahl aus.

Was ich an Mr. Wong nicht mag

sind solche Google-Treffer an erste Stelle:

macbookair, test, … | mister-wong.com | Social Bookmarking Tool – [ Diese Seite übersetzen ]
Are you interested in macbookair or test? If so, Mister Wong is just right for you.
www.mister-wong.com/users/427376/ – 12k – Im Cache – Ähnliche Seiten

Das ist ein Grund für mich, gleich weiterzugehen, auch wenn sich dahnter ein guter Link verbirgt. Erinnert mich an “Hunde kaufen bei eBay” oder so…

Valentinesday in Kambodscha

Ich habe ja gelernt, dass der Valentinstag eigentlich ein zutiefst christliches Ereignis ist. Ok, vom Ursprung her. Hier zu Lande, also in Kambodscha, ist das egal. Gestern war Valentinstag und die Hoelle los. Alle zehn Meter konnt man Rosen kaufen. Die schenkt man seinen Liebsten, also auch Geschwistern und Verwandten. Jedes Hotel und Restaurant hat natuerlich auch ein Valentines Day Dinner.

Etwas merkwuerdig war nur, dass der Verkehr zusammenbrach, weil alles unterwegs war, und heute zumindest unser Viertel besonders dreckig war – auf unserer kleinen Hunderunde haben wir mindestans zwei eindeutig von Menschen stammende Hinterlassenschaften auf dem Buergersteig gefunden.

Arbeitsloser auf Hochsitz verhungert

Als ich diese Meldung las, erinnerte ich mich zunächst daran, dass man als Journalist eigentlich nicht über Selbstmorde berichtet. Dann fragte ich mich, warum das Attribut “Arbeitslos” so wichtig ist dabei.

Und hatte ich mächtig Respekt vor dem Mann. Wer sich umbringen will, weil er nicht mehr weiter will oder kann, wählt ja bisweilen so genannte schnelle oder humane Methoden. Der Mann hörte einfach auf zu essen. Ich finde, das hat eine gewisse Logik. Wer nicht mehr leben will, hört einfach auf zu leben. Und Nahrung ist der Motor, den wir brauchen.

Auf Spiegel.de wurde gefragt, warum er sich ausgerechnet diesen Hochsitz ausgesucht hat. Nun, wahrscheinlich weil es eine Beziehung gab zu dem Ort.

Da habe ich mir gedacht: Hat jeder Mensch einen Ort, an dem er sterben möchte? Abstrakt gesprochen, sozusagen (nein, es gibt keinen Anlass ausser die Geschichte hier). Einen Ort, der eine gewisse mächtige Bedeutung hat? Der Geburtsort? Wo man die Kindheit verbracht hat? Wo es den ersten Kuss gab oder den letzten? Ich habe auch so einen Ort, den ich immer schoen fand, im Wald, vielleicht, weil ich immer viel und vor allem gerne Zeit im Wald verbracht habe.

Ich weiß nicht, aber irgendwie dachte ich mir, alle schreiben am Valentinstag über die Glücklichen, da wollte ich mal an die anderen denken.

Arne hat es schon geschafft: Brockhaus gibt auf

Ok, es war eher Zufall, dass mein alter Freund Arne sich der Wikipedia widmete während ich mich ums Podcasting kümmerte. Er hatte damit ein Jahr vor mir angefangen, Interviews und so Kram eingeschlossen. Wikipedia wurde eine berühmte Enzyklopädie, Podcasting dagegen eher in der Breite aktiv.

Nun hat die Wikipedia ein Ziel erreicht: Der Brockhaus wird nicht mehr gedruckt (erscheint aber dafür online). Natürlich wird das Lexikon nicht editierbar, aber immerhin, sie drucken nicht mehr auf totem Holz.

Tja, liebe Radiosender, da Arne und ich immer recht hatten, dürfte es exakt ein Jahr dauern, bevor ihr nicht mehr live sendet, sondern nur noch abrufbare Sendungen ins Netz stellt.

Kauft schon mal neue Server!

Qualitätsjournalismus und Quotengeilheit

Nein, das ist hier kein Nachtreten gegen die Welt, aber nur weil ich da mal gearbeitet habe, heißt das nicht, dass ich nix sagen darf. Es geht ums leidige Thema Onlinejournalismus und Quotengeilheit (das heißt bei Medien PIs).
Fiete Stegers hat mal wieder aufgegriffen, was irgendwann Medien wie die Welt nicht mehr glaubwürdig macht:

“Unser Anspruch ist es, Ihnen zu jedem Zeitpunkt des Tages und der Woche einen aktuellen, ausgewogenen und fairen Ãœberblick über das Weltgeschehen zu liefern. Auf einen Blick sollen Sie erkennen können, was wichtig ist und wichtig wird. Wir verstehen uns als unparteiische, unvoreingenommene Beobachter des Zeitgeschehens. Unser Urteil fällen wir allein aufgrund der Nachrichtenlage und unabhängig von Interessengruppen.”

schrieb Chefredakteur Christoph Keese seinerzeit zum Relaunch von Welt.de.

Auch das Thema Kultur wird nicht vernachlässigt: Oben auf der Startseite werden derzeit folgende Bilderstrecken angepriesen:

“Unterwäsche in Beirut: Freizügige Models in dem islamischen Land”
“Berlinale-Ticker: Die schönsten Bilder vom Filmfestival”
“Berlinale ohne Berlinackte: Weil Bai Ling diesmal fehlt, zeigen wir sie hier”
“Shu Qi – die neue Bai Ling: Vom Erotik-Star zur Berlinale-Jurorin
“Zu wem gehört welches Dekolleté? Raten Sie mal!”

Noch immer werden Page Impressions als Allheilmittel und selig machende Währung gehandelt. Was ich besonders merkwürdig finde, ist, dass zwar ein IVW-Pixel eingebunden ist in der Bildergalerie, ich aber selten Werbung sehe dort. Der beste Beweis dafür, dass man nur versucht, Quote (=PIs) zu machen, oder? Warum nur merken das die Werbetreibenden nicht?

Wifi in Kambodscha

Hatte gerade Christian hier in Phnom Penh, der sich ärgerte, sein iPhone nicht mitgenommen zu haben, weil er dann nämlich die vielen Hotspots hier hätte nutzen können.

Eben lese ich bei Nico Lumma:

Was ich eigentlich sagen wollte: Hotspots sind zunehmend ein Teil unserer Infrastruktur, ebenso wie Cafés. Der Kampf um das WLAN hat gerade erst begonnen

Witzig irgendwie, dass Kambodscha zwar nicht wirklich die Höllenbandbreite hat, dafür aber offene WLANs nicht schwer zu finden sind. Sowohl kostenlose als auch solche für 1 $ die Stunde – was ich für angemessen halte hier.

Man kann sagen: Je westlicher ein Restaurant oder ein Hotel, desto teuerer oder unmöglich ist Internet. Wer es derzeit angenehm haben will, geht ins Corner33, eine schicke Lounge mit freiem Wifi.

Was ich dann aber zum Kotzen finde, sind die Volunteers, die hier bei einer NGO mildtägig arbeiten und helfen, die Spendenmillionen irgendwie auszugeben, dann aber in ein Cafe gehen, das freies Internet hat, und stundenlang Skypevideokonferenzen bei einer Cola führen, ohne mal daran zu denken, dass der kambodschanische BEsitzer echtes Geld verdienen muss.. (ok. das ist übertrieben für alle, habe ich aber genau so schon erlebt)

Wieder dieses Kochbuch

Nein, einen Link zu dem Kochbuch gibt es nicht, den Gefallen mag ich denen nicht tun. Die Geschichte ist so neu nicht, dass die Ersteller des digitalen Kochbuchs wohl am liebsten anderen den Spass am digitalen Kochen verderben, in dem sie einen Anwalt abmahnen lassen.

Rechtsanwalt Sascha Kremer aus Mönchengladbach vertritt einige Abgemahnte. Er hält es zwar für legitim, dass Knieper sich zur Wehr setzt, stellt aber die Wahl der Mittel in Frage: „Rechtsmissbräuchlich ist es, wenn Ziel der Abmahnungen nicht die Verhinderung von Urheberrechtsverletzungen ist, sondern die Durchsetzung überhöhter Lizenzgebühren, die sich im Markt nicht ansatzweise realisieren ließen.“

schrieb Heise dazu.

Nun hat es einen Blogger getroffen, der gar kein Bild aus dem Kochbuch verwendet hat, sondern einen Screenshot einer ARD-Sendung, in dem die Webseite zu sehen war. Das ist sowas von durch das Zitatrecht gedeckt, wie auch dieser Screenshot hier, der lediglich eine Bebilderung dessen ist, worum es hier geht.

Screenshot Marions Kochbuch Webseite(Nur mal hilfsweise, Herr Anwalt, dieses Blog ist von einem Journalisten gemacht und also ein journalistisches Erzeugnis, dass sich im uebrigen auch mit Themen rund um das Zitatrecht, Abmahnungen und aehnliches beschaeftigt. Sparen Sie sich also ihr Porto fuer irgendwelche Briefe an mich.)

Elektronik zum Selbstbauen

Als wir mit Monument Toys neulich mit einem Stand auf einem Schulfest waren, haben wir ein paar Wissenschaftsspielzeuge (sagt man das so in deutsch fuer Science Toys) vorgefuehrt. Waehrend ein paar Buben, die Science auch als Schulfach haben, sofort wussten, warum aus einer Orange und ein paar Elektroden Licht gemacht werden kann, waren die meisten, vor allem kambodschanische Kinder, echt beeindruckt. Hat sich schon deshalb gelohnt.

Bauboom in Kambodscha

Ich habe ja an verschiedenen Stellen schon meine Bedenken angebracht, was den Boom in Kambodscha betrifft. Ich glaube, es ist mehr spekulatives denn fundamentales im Markt. Soll heissen: Es werden zwar gerade neue schicke Gebaeude gebaut, aber noch fehlt es dem Land an einer wirklich florierenden eigenen Wirtschaft. Es gibt ausser in Textilien kaum produzierendes Gewerbe, es fehlt vor allem ausgebildeten und qualifizierten Arbeitskraeften. Der Hotelboom in Siem Reap duerfte auch bald vorbei sein, wenn nicht das Wasser- und Stromproblem geloest wird. In Sihanoukville fehlt es dagegen an allem: Gerade mal zwei Hotels, die einem groesseren Publikum genuegen koennen, und auch wenn Sokha jetzt noch ein neues bauen will, so fehlt es dennoch an Infrastruktur. Die Stadt ist immer noch ein Backpackerdorf.

Noch groesser durfte das Problem aber durch die Landflucht werden. Immer mehr Bauern verkaufen ihre Reisfelder, wenn sie Glueck haben an eine Textilfabrik, in der sie dann Arbeit finden. Oft genug wird das Geld aber in ein neues Auto gesteckt, oder es werden Schulden getilgt, die die naechste Generation schon gemacht hat. Oder es wird verspielt. Und dann wollen alle ihr Glueck in der Stadt suchen. Auf dem Land geschieht nichts. Keine Industrie. Nur ein paar NGO-Projekte.

Das viele Geld, dass hier tatsaechlich in bar vorhanden ist, wird mehr oder weniger sinnlos verbraten. In Luxusartikel, in Projekte von Freunden, selten aber in Fonds oder aehnlichem. Was uebrigens auch daran liegt, dass es hier kaum Finanzberater gibt.

Leider haben die NGO hier ganze Arbeit geleistet: Statt eine Idee zu haben, wie die Leute demnaechst leben sollen, hat man nur das Ueberleben gesichert. Heerscharen von Lehrern vermitteln Lesen und Schreiben, aber beim Rechnen hoert es schon auf.

Dass nur als ergaezende Anmerkungen zu einem wirklich guten Artikel, der auf n-tv erschienen ist.

Telekom beantwortet Beschwerden nicht: das ist heute noch eine Nachricht?

Offensichtlich schon, zumindest sind Telekon und Service noch was für Stern und Spiegel:

Telekom ließ Kundenbeschwerden absichtlich liegen

Es ist ein Skandal erster Güte: Die Deutsche Telekom hat Zehntausende Reklamationen unbearbeitet abgelegt, ohne die Kunden zu informieren. Laut “Stern” handelten die Mitarbeiter auf Anweisung ihrer Vorgesetzten.

Hamburg – Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen: Die Deutsche Telekom hat in den vergangenen Monaten Zehntausende Beschwerden einfach ignoriert. Laut “Stern” wurden die Reklamationen unbearbeitet abgelegt, die Kunden erfuhren davon nichts. Besonders pikant: Die Kundenbetreuer handelten offenbar auf Anweisung ihrer Vorgesetzten.

Ich bin schon länger der Ansicht, dass es rechtlich grenzwertig ist, was die Telekom macht. Zum Beispiel, wenn Kündigungen einfach nicht bestätigt werden. Oder wenn man stundenlang in kostenpflichtigen Hotlines hängt. Oder, oder, oder.

Die aktuelle Verschwörungstheorie für den Monat Februar

Das hier kam heute bei mir rein. Warum ich darüber blogge? Erstens liebe ich Verschwörungstheorien. Zweitens ist es ein tolles Beispiel, dass im Internet jeder Gehör findet. Und drittens muss die Welt erfahren, was hinter den verschlossenen Türen der Armeen geschieht.

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe, um über weit verbreitete Missbräuche moderner Bio-Technologien durch die Geheimdienste heute vorherrschender Mächte und im Gegenzug weltweit operierende, private Bürgerwehren und eine Koalition von Dritte Welt Ländern zu berichten. …

Mehrere private Sicherheitsdienste und unabhängige Bürgerwehren haben ihre Unter-suchungen in die Geheimdienste der westlichen Atommächte und NATO, Russlands, Japans, Deutschlands, Israels, Saudi Arabiens und größerer Dritte Welt Länder in einen globalen schmutzigen Krieg zwischen allen bestehenden und sich neu formierenden Gruppen ausgeweitet. Die Mehrzahl der Dritte Welt Länder bildete eine eigene Koalition mit einem Netzwerk von high tech Einsatzzentren. Zusammen betreiben sie heute ein weltweit fast flächen-deckendes System von Arbeitslagern:

1) Sie betreiben Vernichtungslager, in denen Todeskommandos mehr als ein tausend Menschen im Jahr heimtückisch eliminieren.

2) Sie betreiben CIA Gaskammern, in denen Einsatzgruppen tausende von Menschen im Jahr mit Giftgasen und toxischen Industriegasen verseuchen.

3) Sie betreiben Sadismus- und Sodomielager, in denen Einsatzgruppen zehn millionen von Menschen im Jahr vergiften.

4) Sie betreiben Lager der Verhaltensmanipulation und Versklavung, in denen Einsatz- gruppen zehntausende von Menschen im Jahr vergiften.

5) Sie betreiben Subversions- und Korruptionslager, in denen verdeckte Menschenrechts- verletzungen weltweit massiv gefördert werden.

6) Sie betreiben pseudo-medizinische Sezierlager, in denen Einsatzgruppen neue Klassen von Giftstoffen wie genetische Toxine an zehntausenden von Menschen im Jahr testen.

geht noch weiter der Text, der Autor heißt Udo Frentzen und hat die Internetseite www.bio-misuses.info. Dort kann man auch seine Briefe an Behörden und Medien nachlesen.

Propaganda on Riverside fence

Den hässlichen Zaun an der Riverfront schmücken jetzt Poster, die in wunderschöner Verklärung (erinnert sehr an die TV-Kampagnen von Malaysia und Indien) zeigen sollen, wie toll das Land ist. Interessanterweise hat man sich nicht getraut, von Sihanoukville ein Foto zu nehmen und belässt es bei ein paar Zeichnungen. Bezahlt hat das übrigens Coca Cola, auch wenn die Stadtverwaltung natürlich den Ruhm dafür einstreichen will.

Das Weblog von Thomas Wanhoff

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