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Die Situation in Thailand und die Auswirkungen auf die Region

Ich bin ja nun nicht so weit weg von Bangkok und mein Twitterfeed ist voller Meldungen von Freunden und Bekannten, die von dort berichten. Ich denke zusammen mit dem was klassische Medien berichten (vor allem NYT, BBC und CNN), bekomme ich ein ganz gutes Bild.
Im Augenblick scheint die Situation fast ausweglos. Keine Seite will nachgeben. Eine dritte Partei ist nicht in Sicht, und der Druck von Thaksin, der angeblich neulich beim Shoppen in Paris gesehen wurde, laesst auch nicht nach. Abhisit scheint sich ebenfalls keinen Zentimeter zu bewegen. Beiden Parteien geht es nach wie vor um Macht und Geld. Mit Demokratie hat diese Auseinandersetzung nichts, aber auch gar nichts zu tun. Thaksin will seine Kohle zurueck, die ihm ein Gericht eingefroren hat, und weiter seine Geschaefte machen.
Abhisit und die Yellow Shirts, vor allem auch die sie bestimmenden Zirkel, wollen ihre Pfruende ebenfalls nicht aufgeben und wissen, dass es eng wird fuer sie, sollte Thaksin oder jemand aus dessen Lager wieder an die Macht kommen. (Die Frage ist ob Thaksin ueberhaupt zurueckkehren will. Er fuerchtet ein Attentat aus den eigenen Reihen, das ihn zum Maertyrer macht und gleichzeitig den Weg frei fuer seine eigene Leute, seine Geschaefte zu uebernehmen. Jeder wuerde Abhisit verantwortlich machen oder die Armee).

Auswirkungen auf die Region

Die Proteste und Auseinandersetzungen sind zwar nur auf Bangkok begrenzt, die Auswirkungen sind aber in der ganzen Region zu spueren. Kambodscha zum Beispiel ist wirtschaftlich abhaengig von Thailand, Oel, Lebensmittel, Internet, alles kommt von dort. Auch wenn es wegen des Prehar Vihar Tempels immer wieder diplomatische Spannungen gibt, braucht Kambodscha Thailand.

Im Bereich des Tourismus sieht man dramatische Einbussen fuer Kambodscha, Laos, Vietnam und Burma, weil viele Reisenden diese Laender mit einem Aufenthalt in Thailand verbinden. Auch wenn derzeit nichst gegen einen Badeaufenthalt in Phuket spricht, haben manche Angst. Firmen in Bangkok sprechen von Ausfaellen in Hoehe von 75 Prozent, manche Hotels in der Innenstadt gar 100 Prozent.

Sollte sich gar, was wir alle nicht hoffen, der Krieg als Buergerkrieg auf das gesamte Land ausbreiten, dann drohen noch weitere Konsequenzen. Thailand ist der weltgroesste Reisexporteur, da moegen zwar Konkurrenten profitieren (vor allem die Philippinen, Vietnam produziert keinen guten Reis, da werden Kunden nur im Notfall darauf zurueckkommen), aber es koennte auch zu einer Verknappung kommen und ausserdem zu Einnahmeausfaellen. Das wird wieder die Farmer und Landbevoelkerung betreffen, die dann eventuell noch radikaler werden.

Thailand ist auch Exporteur von hoeherwertigen Guetern in die Region, gerade im Bereich Lebensmittel laeuft das meiste ueber Bangkok.

Wenn Thailand hustet, ist Suedostasien krank. Das stimmt vor allem fuer die armen umliegenden Laender. Vielleicht auch deshalb schuert Kambodschas Hun Sen das Feuer nicht weiter. Vietnam und Laos halten sich sehr bedeckt, schon deshalb weil sie
auf keinen Fall solche Bilder im eigenen Land haben wollen. Und Burma macht sich Sorgen um seinen wichtigsten Geschaeftspartner. Die Anrainer haben also ein Interesse an einem stabilen Thailand.

Dumm nur, dass sie sich bislang von ihren Partnern jedwede Einmischung in innere Angelegenheiten verboten haben. Deswegen koennen sie auch jetzt nicht oeffentlich Partei ergreifen oder sich als Mediator anbieten. ASEAN ist in solchen Dingen noch wirkungsloser als die Europaeische Union.

Solange in Thaikand selbst einflussreiche Geschaeftsleute eine Chance sehen, vom Sieg der einen oder andere Partei zu profitieren, werden sie diese unterstuetzen. Thaksin und seine Vasallen buttern noch immer Geld in die Protestbewegung, und die Regierung hat ohnehin genuegend Ressourcen. Es scheint also anders als bei den Anrainern intern derzeit kein groesses Interesse zu geben, wirtschaftlichen Druck auf die Parteien auszuueben.

So bleibt uns allen nur, aus sicherer Entfernung zuzuschauen, zu beten und zu hoffen dass doch die beiden Parteien noch zur Verkunft kommen.

UPDATE: Ich musste einige Passagen ändern damit der Artikel auch mit den Gesetzen Thailands konform ist. Das betrifft das Lese Majeste

Das Spiel Eintracht Frankfurt gegen Đồng Tâm Long An

Mannschaftsbild
Heute habe ich zum dritten Mal ein Spiel der Eintracht gesehen. Das erste war in Königstein, das zweite in Frankfurt und heute in Saigon. Ich bin nun wahrlich kein Fußballexperte, aber in der ersten Halbzeit ließen sich die Frankfurterganz schön hängen, was mit einem Führungstor bestraft wurde. Verdient gingen die Vietnamesen (derzeit eher im unteren Feld der Liga) in die Halbzeitpause. In der zweite Halbzeit drehte die Eintracht dann auf während Long An gleichzeitig nachließ. Insofern ein gerechtes 3:1 am Ende.
Das 2:1 für die Eintracht
Nette Geschichten am Rande: Unser Freund Santos, eigentlich Torhüter bei Long an, durfte nicht spielen weil er nichts ans Telefon ging als in der Teamchef anrief. Santos war im Auto, und rief gleich zurück – zu spät. Dieser Teamchef ist wohl der Grund dass der Verein sportlich schlecht dasteht und viele Spieler gehen (wollen).
Die EIntracht spielte in Rot, aber nicht in roten Trikots. Die hatten sie beim Spiel in Hanoi getauscht und deshlab angekündigt, ein Weiss spielen zu wollen. Das wollten die Vietnamesen aber auch und deshalb trat Frankfurt in T-Shirts auf – ohne Spielernamen und Nummern.
Einige Hardcorefans der Eintracht wurden in einen eigenen Block untergebracht. Und verwirrten die EInheimischen erst einmal mit den Fangesängen. Am Anfang war das noch ganz lustig, als die Fans aber auch während der Eröffnung weitersangen war das eher peinlich. Eher zurückhaltend waren aber die Vietnamesen: Zum einen war das Stadion nicht wirklich voll, und zum anderen wird meist nur gejubelt wenn ein Tor fällt (übrigens auch beim Gegner). Ich war übrigens nicht der einzige Königsteiner im Stadion: Sebastian Jung ist Spieler der EIntracht und ein Königsteiner Bub. Statt Bier gab es grünen Tee und Wasser, statt Currywurst Banh Mi (Baguette mit Fleischstreifen und Chilli). Nur einige Deutsche hatten Bier mitgebracht. Bitburger machte zwar Werbung, verkaufte aber nichts.
Über die sportlichen Ereignisse, Namen der Spieler und der Torschützen informiert im Detail Klaus Veit von der Frankfurter Neue Presse zeitnah: Denn nach dem Spiel mussten Reporter und Spieler schnell zum Flughafen, noch am gleichen Abend ging es nach Hause.
Endstand

So und nochmal was zum Hören aus dem Stadion:
Listen!

Deutsche Verlage und das iPad

Es wäre ja fast noch zu verstehen wenn da jetzt eine neue Technologie daherkäme. aber wir hatten das doch alles schon mal mit der Musik: Da mussten erst Heerscharen von Downloadern quasi mit Mausklicks abstimmen, bis die Musikindustrie verstand, dass die Leute sehr wohl Musik kaufen, nur eben so wie sie es wollen und nicht wie die Musikindustrie es gerne hätte.
iBooks shelf
Nun kommen dank iPad, Kindle und Co. also die Inhalte neu in den Fokus der Öffentlichkeit, die eigentlich schon abgeschrieben waren: Bücher, Zeitungen und Magazine. Ich selbst sehe das iPad als hervorragendes Lesegerät. Ich habe schon einige Testberichte vom iPad gelesen und bin beeindruckt von diesem Gerät. Andere schwören auf den Kindle. Andere Pads werden kommen. Kunden wollen Inhalte zu lesen, und was machen deutsche Verlage? Abwarten. Auf DRM (Digital Rights Management, vulgo Kopierschutz) bestehen. Libri hat mir wenigstens mein Geld erstattet, weil deren ePub-Format DRM-geschwängert ist und auf meinem iPad nicht läuft – und damit wahrscheinlich auch auf anderen Geräten.

In der Süddeutschen steht am Ende des Artikels:

Die Buchbranche ist unsicher, welche Bedingungen Apple den Verlagen abpresst, und ob das iPad als Lesegerät für komplette E-Bücher überhaupt einen nennenswerten Marktanteil erlangen wird.

Erinnert mich an

Die BuchMusikbranche ist unsicher, welche Bedingungen Apple den VerlagenPublishern abpresst, und ob das iPadder iPod als LesegerätAbspielgerät für komplette E-Bücherkomplette Alben überhaupt einen nennenswerten Marktanteil erlangen wird.

Ich kann Autoren nur empfehlen genau darüber nachzudenken, ob sie wirklich DRM brauchen. Wie in der Musik wird es nur einigen Großen helfen, die Kleinen haben das Nachsehen. Lulu bietet an, Bücher im Ibookstore zu veröffentlichen. Der Deal ist so schlecht nicht:

On a $9.99 book, for example, you will receive $5.60 .

Ja, das muss dann noch versteuert werden. Aber schon mal keine Printkosten und ein Listing im iBookstore.

Dies nur als Warnung: Mit digitalen Lesegeräten kommt eine erhöhte Nachfrage. Wird die nicht schnellstens von Verlagen befriedigt, werden die Kunden andere Wege suchen – Tauschbörsen. Schon heute gibt es Skripts die das DRM aus den ePub-Formaten rausziehen – soviel also zum Thema Kopierschutz.

Eintracht Frankfurt kommt nach Vietnam

Ich bin ja wirklich kein großer Fussballfan und das letzte Mal im Stadion war ich während der WM in Deutschland. Aber am Freitag werde ich dann doch mal wieder ein Spiel anschauen. Lustigerweise spielt die Mannschaft meiner Heimatstadt) oder sagen wir die Bundesligamannschaft der Stadt die meiner Heimatstadt am nächsten ist), nämlich Eintracht Frankfurt, gegen die Mannschaft meiner neuen Heimatstadt, Hoch Chi Minh City (genauer gegen den Erstligisten Dong Tam Long. Erfahren habe ich davon übrigens von meinem Bekannten Santos, der zufällig (Ersatz)-Torhüter ist (er hat wohl gerade Probleme mit dem Trainer, deshalb ist er meinst auf der Bank).
Irgendwie eine kleine Welt, dass man in Vietnam wohnt und die Eintracht spielen sieht. Werde hier mal berichten davon wie die Hessenköppe von den Reisbauern auf die Mütze kriegen.
UPDATE: Das erste Spiel hat schon mal die Eintracht 2:0 gegen die Vietnamesische Nationalmannschaft gewonnen. Habe gerade erfahren dass mein ehemaliger Kollege Klaus Veit auch da ist (FNP-Sportredakteur)

Und hier zum Anhören:
Listen!

UPDATE II: Ich hatte auf der Webseite der FNP versucht Hinweise zu finden, ob jemand von der Zeitung dabei ist, aber nichts gefunden. Jetzt weiss ich aber dass Klaus Veit da ist. Insofern also doch Regionalkompetenz!

Barcamp Mekong




Barcamp Mekong

Originally uploaded by preetamrai

Ich habe auf dem Barcamp Mekong das iPad vorgestellt und darüber gesprochen, welche Anwendungen für Pads in Tablets in Vietnam eine Zukunft haben könnte, Das Bild hat Preetam Rai gemacht, der Mr. Barcamp Südoastasiens. Keine Ahnung was ich da gerade gemacht habe 🙂

Ankündigungsjournalismus in der IT-Branche

Ich glaube ja dass Apples Produkte auch deshalb vom Start weg gut laufen, weil ein fertiges Produkt vorgestellt wird dass sich die Anwesenden gleich auch anschauen und testen können. Das macht dann auch die Bericherstattung authentischer und glaubwürdiger.
Während PR-Vollversager wie Neofonie auch im zweiten Anlauf nicht in der Lage sind ein fertiges Produkt zu präsentieren (und nicht mal der Name noch hält), stellt sich Steve Jobs auf die Bühne und es läuft.
Eben habe ich bei Basic Thinking über ein weiteres Tablet gelesen. Ich warte ehrlich gesagt sehnlichst auf Androidversionen, aber meine Begeisterung hört schnell auf wenn ich sehe, dass man eine Pressemitteilung mehr oder weniger abgeschrieben hat. Und das noch als Exklusiv-Interview verkauft.

Manche Qualitätsmedien schauen sich ein Produkt schon lange nicht mehr an, sondern schreiben brav was der Hersteller vorgegeben hat. Und so liest es sich meistens auch. Eine Menge “soll” und ansonsten nix.

Ãœber den Android-Tablet-PC, den Adobe auf der Web 2.0 Expo zeigt, gibt es nicht allzu viele Details über die technische Ausstattung. Das Display hat ungefähr die Größe eines DinA4-Blattes. Als Chipsatz soll der “Tegra 2” von Nvidia zum Einsatz kommen, dessen Vorgänger Microsoft bei seinem Multimedia-Player Zune HD einsetzt. Ansonsten liegen bisher keinerlei genauere technischen Details über das Adobe-Gerät vor. Ebenfalls unklar ist, welche Version von Android zum Einsatz kommt.

Ich glaube ja, dass wir Verbraucher das merken und deshalb eher Produkte kaufen, die uns jemand glaubwürdig empfiehlt. Das kann auch ein Journalist sein. Aber eben glaubwürdig und nicht einfahc mal so runtergeschrieben.

Stefan Niggemeier ist ein Störenfried – und das ist gut so

Ich muss immer mal auf den Hintergrund hinwiesen, vor dem ich Beiträge wie diesen schreibe. Ich lebe seit 3 Jahren in Asien, erst in Kambodscha, dann in Vietnam. Beides Länder, in denen es KEINE Pressefreiheit gibt. Länder, für die man ins Gefängnis kommt, wenn man die Regierung kritisiert. Und einher mit der Pressefreiheit geht auch die Meinungsfreiheit. Die ist eine hohes Gut, denn sie macht den Bürger frei vom Staat. Nicht so in Asien.

Und bald wohl auch nicht mehr in Deutschland. Stefan Niggemeier scheint mir einer der wenigen zu sein, die noch die Fahne der Meinungsfreiheit hochhalten – und nutzt seine Popularität soweit aus wie möglich (was gut ist). Nur findet er wohl kaum Gehör bei denen, die es eigentlich interessieren müsste. Die mächtigen der Medienbranche, von Springer bis Burda, haben ebenso mächtige Rechtsabteilungen, die die eigentliche Arbeit der PR-Abteilung übernommen haben. Wer Kritik übt, kriegt eins drauf. Wo in Vietnam die Polizei kommt, rückt man in Deutschland mit einer Abmahnung an. Das Ziel ist das Gleiche: Den Kritiker mundtot machen.

Ganz vorne dabei beim mundtot machen war immer die Katholische Kirche. Etwas unter der Decke halten ist nicht nur ein passendes Wortspiel, sondern Strategie in dieser Institution. Jetzt geht man wieder einmal gegen Kritiker vor, diesmal im Zuge des widerwärtigen Missbrauchsskandals, den man so gerne doch unter den Teppich gekehrt hätte.

Ich mag mir gar nicht die Mühe machen hier zu recherchieren, wie oft im Einzelnen die Kirche sich Schweigen erkauft hat, mit Repressalien arbeitete, Erpressung gar. Es gibt nichts verlogeneres als die Institution Katholische Kirche. Aber das ist ihr Problem und ihrer Mitglieder (die wenigen die sie noch hat). Mein Problem wird es, wenn sie in die Freiheit eingreift.

Ich mag auch gar nicht juristishe Spitzfindigkeiten diskutieren, auf die sich jene gerne berufen, die die Freiheit mit Abmahnungen untergraben. Das ist die gleiche Masche mit der sich Neonazis Genehmigungen für Demos holen: Man nutzt den Rechtsstaat aus für seine eigenen, profitgeilen Zwecke.

Bevor wieder einige sagen dieser Beitrag sei unjournalistisch: Ja, ist er. Soll er sein und muss er sein. Ich schreie nur meine Wut raus. Ich warte auf Kommentare, wie man das Abmahnproblem lösen kann. Und keine, dass ich doch bitte auch das Maul halten soll.

Der Spiegel zeigt sich mal wieder als Leidmedium

Den Spiegel – vor allem die gedruckte Version -bezeichne ich ja schon länger als Boulevardmagazin mit schlecht oder gar nicht recherchierten Artikeln, tendenziös geschrieben und rechthaberisch. Die Journalisten des Spiegel erklären uns nicht DIE Welt, sondern nur die Welt in der sie leben. Und die wird immer kleiner.
Jüngstes Beispiel ist die Apple Geschichte. Spiegel Online titelt: “Der paranoide Konzern”, weil Apple sich um die Sicherheit seiner Protoypen sorgt, weil ein internes Team sicherheitslecks aufspürt und wei ein Ingenieur gefeuert wurde, der ein Betriebsgeheimnis einem mehr als prominenten IT-Menschen gezeigt hat. Unglaublich, oder? Skandal! Geheimdienstmethoden, schreien die empörten Journalisten.

Nun mag es ja toll sein für so einen Spiegel-Schreiberling, mal den Großen eins draufzugeben. Nur ist die Applegeschichte ein gutes Beispiel für die Erbärmlichkeit des Spiegels. Man schreibt von anderen ab (eigentlich basiert die ganze Geschichte auf Gizmodo-Artikeln), und recherchiert nichts selbst.

Wer bei einem Geheimnisverrat erwischt werde, müsse bis zum Abend bleiben und werde dann unauffällig von Sicherheitsleuten vom Unternehmensgelände eskortiert. Von manchen Angestellten werde die Sicherheitstruppe als “Apple Gestapo” bezeichnet, berichtete “Gizmodo

Wie gut dass wir den Konjunktiv haben, den so können wir suggerieren, dass wir ihn als Zitat-Konjunktiv benutzen und somit der Inhalt ausschaut wie eine Tatsache – dumm nur, dass auch Gizmodo nur zitiert. Nichts Genaues weiss man nicht.

Noch schlimmer aber ist, und damit sind wir bei der Welt der Spiegel-Redakteure, dass man offenbar keine Ahnung hat von WIrtschaftskriminialität. Glauben die eigenlich dass der Werkschutz eines großen Chemieunternehmens nur die Besucherpässe ausgibt? Was glauben die macht eine Wirtschaftsdetektei den ganzen Tag? Was bedeutet der Passus Betriebsgeheimnis in Verträgen? Wenn ich heute einem Medizinjournalisten meine neue Wunderpille zeige und ihn sie sogar probieren lasse, bin ich natürlich meinen Job los.

Nun, beim Spiegel mag es keine Betriebsgeheimnisse geben, weil man dort ohnehin gerne abschreibt.

Vor vielen Jahren habe ich meine Praktikanten den New York Times Newsletter abonnieren lassen. Der kam morgens um 8 Uhr. Dann habe ich Ihnen gesagt, sie wollen mal stündlich die Spiegel-Online-Seite verfolgen. Nach und nach wurden dot die NYT Stücke umgeschrieben und publiziert. Bis dann DPA gegen 12 Uhr auch damit fertig war und die selbst eine Übersetzung Zusammenfassung lieferte.

So sieht Qualitätsjournalismus bei Leitmedien aus.

UPDATE: Der Focus berichtet übers WePad. Dort zu lesen:

Auch eine externe Tastatur kann an das WePad angeschlossen und Fotos aus der Digitalkamera direkt aufgespielt werden. Mehrere Programme laufen gleichzeitig – Möglichkeiten, die Apples Wunderkind nicht biete.

Hmm, und warum kann ich dann an mein iPad ein Bleutooth-Keyboard anschliessen?

Ich finde es übrigens äußerst peonlich, was Neofonie dort abliefert. Nicht das Produkt an sich, ich hoffe ehrlich gesagt auf viele neue Pads. aber die Mittelständler sind, zumindest was die PR angeht, Mittelmaß. Wie man auch im zweiten Anlauf noch immer Macken im Gerät haben kean, ist mir schleierhaft. entweder das Ding läuft, oder ich lade keine Presse ein. Wer so dilletantisch auftritt, der soll dann die großen Verlage ins Boot bringen und gegen Apple antreten?

Wenigstens dann doch klare Worte beim Focus:

Doch es gibt auch vieles, was Ankershoffen nicht sagt, etwa welcher Zulieferer in China für Neofonie das Gerät herstellt, wer Vertrieb und Service übernehmen soll und welche Verlage sich für das WePad und die Plattform WeMagazine interessieren. Bisher hat nur Gruner+Jahr erklärt, dass es einen digitalen „Stern“ über den Neofonie-Kiosk anbieten wolle. „Doch wir verhandeln mit allen großen deutschen Verlagen.“

Protest, aber nicht nur weil es Springer ist

Springer mahnt Anwaltskosten vom Bildblog, weil die nicht innerhalb kürzester Zeit einen kleinen lächerlichen Fehler behoben haben. Gleichwohl haben sie wohl schneller korrigiert als in der Springerzentrale jemand den Paternoster hoch- und runterfährt. Dennoch kommt Springer mit der Anwaltskohle.

Es ist lächerlich, kleinkariert und dumm. Nicht weil es Springer ist. Ich habe solche Fälle schon öfter aufgegriffen hier, immer dann wenn ein großer Konzern den kleinen Kritiker mit Anwaltsgebühren mundtot machen will. Bei Springer kommt noch eine andere Komponente hinzu: Mit dem Kampfblatt Bild hat man im eigenen Haus ein Beispiel, weil man sich einen Dreck schert ob Dinge richtig oder Falsch sind und niemals ohen Zwang Geld zahlen würde an den kleinen Mann, den man eben mal in einer Millionenauflage fälschlich durch denselben Dreck gezogen hat.

Wenn Frank Schmiechen auf Twitter auf das alte Feindbild verweist, dann muss er leider verstehen dass Springer alles tut dieses Feindbild immer wieder aufrechtzuhalten. Was um alles in der Welt hat die Anwälte geritten wegen so einer Lapalie einen Aufstand zu machen? War es denn nicht egal was Bildblog schreibt, hat man nicht gar erste Versuche einer Kommunikation versucht? Das hat eine Zeitlang meine Sympathie gehabt, ich dachte man kann wirklich dazulernen bei Springer. aber in meiner kurzen Zeit dort habe ich selbst erleben müssen, dass das immer nur Strohfeuer sind. Irgendwann zieht man sich wieder zurück hinter die Barrikaden. Von wem auch immer die errichtet wurden.

Oh, und ich folge keineswegs einem Sascha Lobo, sondern, wie oben angesprochen, versuche jene zu unterstützen, die gegen einen Großkonzern kaum eine Chance haben.

Nichts von dem was ich sage ist eine Tatsache. Es ist eine Meinung. Nur mal so für die Anwälte.

Facebook und die Privatsphäre

Google und Facebook-Bashing ist ja gerade schwer in Mode. Die Zeit hat gerade einen Artikel des von mir hochgeschätzten Falk Lüke veröffentlicht, der sich den berufsmäßig Verbrauchhut aufsetzt.

Ich verstehe zutiefst die Bedenken, die viele Menschen haben, wenn sie plötzlich feststellen, dass ihre Facebook-Bilder irgendwo anders im Internet stehen. Es sind aber oft auch diejenigen, die ohne Hemmungen geklaute Filme schauen, Musik illegal runterladen und irgendwelche Fotos aus dem Internet per Email an andere schicken oder in Propekten verwenden.

Wenn jetzt Facebook verantwortlich gemacht wird, dann trifft es mal wieder den Falschen. Ja, Facebook hat Fehler gemacht, und ja, da gibt es das eine oder andere nachzubessern. Aber das haben die Nutzer schon gesagt – laut genug. Es braucht keine Ministerin, die das tut.

Darf man eigentlich von Menschen noch irgendeine Selbstverantwortung erwarten? Wenn ich Bilder ins Internet stelle, da selbe Internet in dem ich mich kaputtlache wenn ich peinliche Bilder von anderen sehe, dann vergesse ich dass so etwas mir auch passieren kann? Man kann nicht von mir erwarten, dass ich mir GENAU anschaue, wie ich verhindere dass diese Bilder alle sehen können?

Wenn wir weiterhin Menschen alles abnehmen, wenn wir ihnen das Internet zensieren, Google nicht mehr in Strassen schauen lassen, und andere permanent für den Mist verantwortlich machen, den wir verzapfen, dann Gute Nacht.

Warum eigentlich schaut sich keiner mal das Flodder-Netzwerk Wer-kennt-wen an? Ich kenne zum Beispiel Brigitte Arwers nicht, aber es ist nicht eben wenig was ich dort über sie erfahre. Weiss sie wirklich dass das jeder lesen kann? Nein, aber es muss ihr erklärt werden und nicht per default einfach alles auf privat gesetzt werden. Dann braucht es kein Netzwerk, weil kein Netz.

Ich bin sehr für eine Diskussion, was man wie veröffentlichen soll und wie prominent beispielsweise Facebook beim Erstellen eines Accounts darauf hinweisen sollte. Mit Verboten und Restriktionen beweist Deutschland nur mal wieder, wie innovationsfeindlich es ist.

LKW-Fahrer überrollen Opfer in Vietnam zweimal – zur Sicherheit

Der Film und das Buch “Same Same but different” zeigen ja gerade ein mehr oder weniger authentisches Bild Kambodschas im Kino, aber auch für alle, die als Download sich gerne Hörbücher anhören.

Ich möchte das mal um eine weitere Sicht der Dinge in Südostasien ergänzen.
Es klingt nicht nur gruselig, es ist es auch: In Vietnam (aber auch in Kambodscha) passiert es immer wieder, dass ein LKW-Fahrer statt einem Unfallopfer zu helfen es noch einmal überfährt, um sicher zu sein, dass es tot ist.
Unfall in Hoi An by Marika
Der Grund: Für einen Verletzten muss der Fahrer ein Leben lang zahlen, und zwar an die Familie, für einen Toten gibt es eine einmalige Zahlung. Auch die Gefängnisstrafen fallen geringer aus, schlicht weil der Tote nichts mehr Belastendes sagen kann. Zeugen finden sich ohnehin kaum welche, und oft genug kann auch die Firma des LKW-Fahrers einen gewissen Einfluss auf einen Urteilsspruch nehmen.
So nachzulesen in einem Bericht der Thanh Nienh News am vergangenen Wochenende

Truck drivers often say it’s better to kill someone in an accident than injure them. The logic, half urban legend, half real, is that those responsible for injuries have to pay compensation for the rest of a victim’s life, while those who kill someone in a traffic accident only make a one-off payment and possibly a short jail sentence.

Ein Verkehrsunfall in Vietnam (und auch Kambodscha) kann mehrere Szenarien haben: Tötet ein Fahrer einen Menschen in einem Dorf auf der Durchfahrt, so wird er Gas geben und so schnell wie möglich fliehen – zumindest bis zur nächsten Stadt. Der Grund: Verärgerte Dorfbewohner könnten in lynchen. In Vietnam ist diese Gefahr geringer als in Kambodscha, wo solche Fälle oft genug passieren. Wird ein Mopedfahrer verletzt und der Unfall beobachtet, kommen viele Menschen zum Unfallort – und entledigen ihn erstmal seines Telefons und Geldes. In Kambodscha werden dann Fotos gemacht, die später in aller Brutalität in lokalen Zeitungen erscheinen.

In Vietnam ist in der Regel die Polizei vor Ort (nicht immer sofort) und wird bei tödlichen Unfällen oder solchen mit Schwerverletzten auch einen Verfahren eröffnen. Das ist aber oft genug nur ein formaler Akt, der aber mit bestimmten Gebühren verbunden ist.

Je schneller ein Fahrer eine Kompensation zahlt, umso besser, gleich, ob das für die (oft aufwändige) Beerdigung reicht.

“We had to place her coffin on the sidewalk during the funeral because the house and the alley were too small,” Mai said, adding that they had to borrow illegal high-interest loans of VND60 million from shady loan sharks for the funeral.
The family still owed VND40 million in loans after using Tuan’s VND20 million in compensation.

Der Grund warum Fahrer oft genug ohne eine Strafe wegkommen, liegt im System:

“In reality, finding witnesses and corroboration that the driver deliberately murdered a road accident victim is extremely tough,” said Nong.

Es finden sich vor allem nicht wirklich glaubwürdige Zeugen, weil die meisten Partei ergreifen – manchmal auch gegen Gebühr. Und da gilt dann in der Tat im Zweifel für den Angeklagten.

Mir wurde im übrigen auch berichtet, dass es bei LKW-Fahrern das 3-Strikes-Prinzip gibt. 3 Tote bezahlt die Firma.

Foto von Marika

Schuhe und Demokratie

Dieses Video hat Kounila Keo gemacht, eine junge und überaus talentierte Kambodschanerin, die übrigens sowohl bei mir als auch bei Annik Rubens ein wenig übers Podcasten gelernt hat. Kein Wunder also, dass sie auch von der US-Botschaft in Phnom Penh für ihre Arbeit ausgezeichnet wurde 🙂

Ein Interview mit ihr (englisch) hat Tharum geführt, der übrigens auch für Global Voices Online schreibt und einer der Organisatoren des Barcamp Phnom Penh ist.

Ich ziehe mal wieder um – nach Laos

Man muss ja flexibel heute sein wenn es um Jobs geht, wird einem immer gesagt. Mangelnde Flexibilität was die Arbeitsstätte angeht wird man uns nicht vorwerfen können. Von Frankfurt aus nach Berlin war eher schlimm, von dort nach Kambodscha noch aufregend, von Kambodscha nach Vietnam fast schon eine Erleichterung und nun also Laos. Nach bisheriger Planung werde ich am 28. Mai laotischen Boden betreten. Nicht zum ersten Mal, ich war vor 7 Jahren schon mal da im Urlaub.
Das als kleiner Einschub: Auch wenn Auswandern nicht jedermanns Sache ist, so hat das Reisen mir schon in vielen Situationen geholfen. Mit 12 Jahren war ich das erste Mal ein Teilnehmer von Jugendreisen, damals ging es nach Jugoslawien, und – Ironie der Geschichte – mit auf der Reise waren damals vietnamesische Bootsflüchtlinge. Reisen bildet, und ich sage hier jungen Vietnamesen auch immer, reist, reist, reist, spart Euer Geld lieber für eine Reise als für ein iPhone.

Warum nun Laos? Meine Frau Nataly hat dort einen neuen Job bekommen, ich bekanntlich folge ich ihr.
Hier mal die Google Map:

View Larger Map

Was ich da machen werde? Zum einen habe ich ja noch eine Firma in Vietnam, für die ich auch weiterhin in Vietam Projekte betreuen werde. Zum anderen blogge ich ja und podcaste. Und dann werde ich einfach mal schauen was es so gibt in Laos. Vielleicht kann ich für NGOs arbeiten, oder für laotische IT-Firmen oder ich mach was ganz anderes. Ich bin halt flexibel 🙂

Laos ist wesentlich ruhiger als Vietnam, hier kommen vor allem Touristen hin, die sich fürs Land interessieren und die Natur sowie viele Backpacker und junge Leute die durch Asien reisen.

10 Euro höchstens für ein (elektronisches) Buch

9,99 Euro für ein Buch, das ist der höchste Preis den man für ein eBook verlangen kann, wenn man langfristig viele Menschen zum Kauf animieren möchte und viele Bücher verkaufen will. Wer das sagt? Ich als Konsument. Ich gebe einfach nicht mehr als 10 Euro (eigentlich nur 10 US-Dollar) für ein Buch aus, weil ich mal pauschal behaupte, dass zumindest die Unterhaltungsliteratur nicht mehr wert ist – pro Buch. Für Verlage fällt der Druck weg und die Logistik, das muss die Kosten senken.
Ich fürchte nur, siehe Amazon, dass die Verkage und Händler mal wieder den Kunden ignorieren werden und die Preise weiterhin hoch halten – wie weiland bei der Musik. Und dann gibt es halt doch wieder nur den Weg in die Tauschbörsen.

Nestle Protest

Nestlé Deutschland hat unterdessen mitgeteilt, dass seit Januar 2010 der gesamte Bedarf an Palmöl für den hiesigen Markt mit so genannten Green Palm Zertifikaten abgedeckt werde. Mit diesen Green Palm Zertifikaten werde der nachhaltige Anbau unterstützt. Die Zentrale im Schweizerischen Vevey erklärt zudem, ab 2015 nur noch zertifiziertes Palmöl einsetzen zu wollen. Auch habe man die Zusammenarbeit mit einem besonders umstrittenen Zulieferer eingestellt.

Verstehe ich richtig, dass man mit dem Kauf von Zertifikaten zwar weiterhin den Orang-Utans den Regenwald abholzen kann, aber gleichzeitig irgendwo anders den nachhaltigen Anbau unterstützt?
Das sagt Nestle dazu

Hätten sie bestimmt auch ohne Greenpeace gemacht.

Greenpeace sagt:

Nestlé ist die größte Lebensmittel- und Getränkefirma der Welt. Täglich verkauft sie mehr als eine Milliarde Produkte. Die Firma ist ein großer Abnehmer von Palmöl mit steigender Tendenz. Laut eigener Aussage hat sich ihr Palmölverbrauch in den letzten Jahren auf 320.000 Tonnen verdoppelt, die für die Herstellung namhafter Produkte verwendet werden, darunter der Schokoriegel KitKat.

Nestle sagt:

Nestlé Deutschland verwendet nur in einem geringen Volumen Palmöl und Palmkernöl bzw. daraus hergestellte Zwischenprodukte. Das Gesamtvolumen liegt in einer Größenordnung um 7.000 Tonnen pro Jahr, dies entspricht nur etwa 0,03 Prozent der weltweiten Produktion.

Wie kommt’s? Nestle DEUTSCHLAND braucht 7000 Tonnen, weltweit sieht das anders aus. Für wie dumm hält die Presseabtelung uns eigentlich?

Google-Streetview und ein Provinzabgeordneter der CSU

Ich weiss ja dass man keine Qualifikation, braucht um Bundestagsabgeordneter zu werden und wenn man für die CSU nach Berlin geht, noch viel weniger. Ich weiss auch dass die meisten Abgeordneten nur dank Sommerloch wahrgenommen werden – wenn sie abwegige Vorschläge machen dürfen. Und HinterbänklerFraktionsvize wie Johannes Singhammer (CSU) wissen das. Nur ist doch noch gar nicht Sommer.
Der Mann hatte gerade, so zu lesen bei ovb-online, gefordert, dass Google für Streetview zahlen soll, weil es für Werbezwekce den öffentlichen Raum nutzt.

Dahinter stehen kommerzielle Interessen“, sagt CSU-Bundestagsmitglied Johannes Singhammer. „Das ist so, als würde ich ein Werbeplakat vor die Tür meines Geschäfts stellen.“

Sollte „Street View“ in Deutschland wie geplant Ende 2010 starten, könnte das Unternehmen bald kräftig mit der neuen Werbewelt verdienen. Und Singhammer will ein Stück vom Kuchen: Google soll einen Euro pro Bürger an die jeweilige Kommune zahlen, schlägt er vor. Die Gemeinden sollen freiwillig entscheiden dürfen, ob sie die Gebühr erheben, nachdem sie abgelichtet wurden.

Nur steht das Werbeplakat AUF öffentlichem Raum, nämlich dem Burgersteig. Eine Werbung bei Google steht aber IM Internet, virtuell. Kein Pflasterstein wird angefasst, kein Rinnstein verschmutzt, kein Weg versperrt. Das mal zum einen.

Zum anderen stelle man sich vor, ein Reiseveranstalter dürfe keine Bilder einer Stadt mehr verwenden, ohne dafür zahlen zu müssen. Sie bieten Reisen nach Paris an? Dann zahlen sie entweder für das Foto vom Eifelturm oder bilden Sie halt ein Baguette ab. Und wenn ich ein Fotobuch von meinem Urlaubsort erstellen möchte, um damit dann auf einer Reisemesse Touristen anzulocken?

Es gab mal eine Zeit da haben wir über die ungenügende Ausbildung der Profipolitiker hinweggesehen weil sie eine Vorbildfunktion hatten. Ich habe ernsthafte Zweifel, ob die Bundestagsabgeordneten auch nur ansatzweise diese Funktion noch erfüllen. Herr Singhammer mag diesen Unsinn von sich gegeben haben, um auch mal in die Presse zu kommen. Aber andere in Berlin haben ja schon ähnlichen Unsinn von sich gegeben. Ohne Bing zu erwähnen oder Yahoo oder Web.de oder GMX oder gar T-Online. Die alle haben Mappingangebote und sind kommerziell.

Wie geht dass dann weiter? Keine Postkarten mehr ohne Zahlung an die Stadt? Keine gratis TV-Ãœbertragungungen von der Silvesterfeier am Brandenburger Tor, wenn Werbung eingeblendet wird?

Rettung kommt Gott sei Dank von der eigenen Partei:

Franz Josef Pschierer (CSU) vom bayerischen Finanzministerium. Die Idee seines Parteikollegen hält er für unrealistisch. Solange sich die Google-Autos mit den Kameras auf dem Dach an die Straßenverkehrsordnung hielten, könne man nichts machen – immer vorausgesetzt, dass Personen, Hausnummern und Kfz-Kennzeichen unkenntlich gemacht werden. „Ich kann doch auch keinem Touristen verbieten, Fotos vom Marienplatz zu machen und sie ins Internet zu stellen.“

Für so einen einfachen Denkvorgang braucht ein Bundestagsabgeordneter also die Hilfe einen Staatssekretärs. Ich frage mich ob Herr Singhammer überhaupt in der Lage ist, den Sinn einer Durchführungsverordnung zu verstehen. Geschweige denn einen Gesetzestext.