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Kinderpornofilter

Zunächst: Ich finde Kinderpornos schon vom Namen her widerlich und wer sie schaut oder gar produziert, gehört hinter Gitter – und zwar für lange.
Womit ich Schwierigkeiten habe, ist, was die deutsche Regierung gerade macht:

Deutsche Serviceprovider werden “noch in dieser Legislaturperiode” damit beginnen, Internet-Adressen mit kinderpornografischen Inhalten zu blockieren. Das gab Familienministerin Ursula von der Leyen in Berlin bekannt. Das BKA wird die täglich aktualisierten Block-Listen führen.

“Ich habe mich”, sagte Familienministerin Ursula von der Leyen in Berlin, “mit meinen Kollegen Wolfgang Schäuble und Michael Glos geeinigt.” Entsprechend konkret fiel bereits zu Beginn einer Pressekonferenz, zu der von der Leyen nach Berlin geladen hatte, ihr Fazit zum künftigen Umgang mit kinderpornografischen Inhalten im Internet aus: “Noch in dieser Legislaturperiode” werde ein Filtersystem durch die deutschen Serviceprovider (ISPs) umgesetzt, das künftig den Zugriff auf solche Seiten und Angebote verhindern soll.

, schreibt der Spiegel online.

Mein Problem: Gegen Kinderporno-Filter wird kaum jemand etwas einzuwenden haben, also sind sie der einfachte Weg, Internetfilter einzuführen. Mal abgesehen davon, ob da auch bald Urlaubsbilder und FKK-Seiten drauf sind, frage ich mich, wann die nächsten Filter kommen. Rechtsradikale Seiten, dann linksradikale Seiten, islamistische Seiten, Seiten von Menschen die sich am Rande der Gesellschaft bewegen, Punks, Arbeitslose Obdachlose, Klimagegner und was weiß ich.

Wer kontrolliert denn die Kontroller? Wer stellt sicher, dass diese Filter nur im Rahmen dessen benuzte werden, für das sie geschaffen sind? Und wann haben wir chinesische Verhältnisse? Denn Filtern ist filtern, der Zweck heiligt zunächst mal nicht die Mittel, sondern ist eine Sichtweise.

UNd: Wenn man die Seitenbetreiber kennt, warum legt man ihnen nicht das Handwerk? Der Westen hat schon wegen ganz anderen Sachen Soldaten auf geheime Missionen geschickt..

Detlev Buck dreht in Kambodscha

Als ich letztens wieder in Phnom Penh war habe ich gesehen, dass in einem sehr schönen alten Haus direkt gegenüber derm Nationalmuseum gedreht wird. Es ist ein Projekt von Detlev Buck, der dort gerade dreht.

Detlev Buck, Schauspieler und Regisseur (Männerpension, Sonnenallee, Herr Lehmann, Knallhart) kehrte dem ungemütlichen Winter dieses Jahr den Rücken und machte sich mit seinem Team auf zu einer Reise in ein geheimnisvolles, fremdes Land.

Detlev Buck
Seit Dezember 2008 dreht Buck in Kambodscha den Liebesfilm SAME SAME BUT DIFFERENT, mit David Kross (Krabat, Knallhart, Der Vorleser) und Apinya Sakuljaroensuk in den Hauptrollen.
SAME SAME BUT DIFFERENT basiert auf dem Buch „Wohin du auch gehst“ von Benjamin Prüfer von 2007, in dem er seine eigene Geschichte erzählt. Nach dem Abitur geht er auf einen großen Trip durch Asien. In Phnom Penh verliebt er sich in das Mädchen Sreykeo und realisiert erst nach der ersten gemeinsamen Nacht, dass sie ein Bargirl ist. Er verlässt die relaxte Backpacker-Welt und erlebt mit ihr die faszinierend verwirrende Wirklichkeit Kambodschas.

, schrieb mir jetzt seine Produktionsfirma.

Bin mal gespannt was man da so als Wirklichkeit Kambodschas sieht. Die ist nämlich eher langweilig für Ausländer, vor allem wenn man mit einem Bargirl zusammen ist. Aber schaun mer mal.

Die Dreharbeiten können mitverfolgt werden auf dem Blog: www.samesame-themovie.com

Videos gibt es auch zu sehen, auf Vimeo, und Fotos auf Flickr.

Google und der CO2 Ausstoss einer Suchanfrage

Geht es um CO2, kennen manche keine Grenze mehr: Alles wird daran gemessen, wieviel CO2 es ausstößt. Da muß man auch nicht mehr genau hinschauen, wenn mal als Zeitung drüber schreibt, wieviel CO2 eine Suchanfrage bei Google verursacht. Hauptsache, es klingt dramatisch.

Hier mal ein wenig Hintergrund über die Geschichte:

Yesterday an article in The Times of London set the web abuzz over new findings that every Google search contributed 7 grams of CO2 to the atmosphere – half the amount produced when heating a tea kettle (heaven forbid!). I criticized the article for being overly alarmist, with a lack of perspective and possible bias. Google also responded, effectively denouncing the claim.

Ich bin mal gespannt wie lange ich den Vergleich der Suchanfragen mit einem Teekessel lesen muss.

Was Robert Basics Verkauf für deutsche Blogs bedeutet

Noch läuft ja keine Auktion, aber so Basicthinking.de versteigert wird, werden wir eines wissen: Wieviel die Nummer 1 wert ist – und damit auch, wieviel die anderen so wert sind. Und da wird es jetzt spannend: Die meisten Blogs der Top Ten (oder 20, name it) sind meines Erachtens völlig überschätzt. Die Blogosphäre und die Alpha-Blogger haben fleißig an ihrer eigenen Legende gebastelt und sich gegenseitig gefeiert, bis sie weit ab von anderen waren. Und da blieben sie denn auch.

Und deutsche Journalisten, meist ohne jegliche Ahnung von Blogs, wohl aber von Top Ten Listen, haben dann brav geschrieben, dass die die oben sind wohl auch die besten sind.

Das, worüber Robert Basic (den ich über alle Maßen schätze), schreibt, interessiert ein paar Geeks und Freaks. Im übrigen sind es wenige eigene Stories, sondern vieles übersetzt, was andere schon geschrieben haben. Das ist ok so, als Nachrichtenquelle. Aber es ist auch nicht viel mehr. So wie die meisten deutschen Top-Blogs.

Numemr 2 ist gerade Spreeblick, ein Einblick die Berliner Subkultur irgendwo zwischen Hartz IV und dem nächsten Projekt. Was man Spreeblick zugute halten muss, ist, das ein Kulturblog es soweit nach oben schafft in der Liste. Schaut man sich die Geschichte an, ist Spreeblick ein Urgestein. Was am Anfang oben war, bleibt oben. Nicht weil es notwendigerweise gut ist. Sondern weil es bekannt ist.

Nerdcore ist Nummer 3, ohne Frage Special Interest. Bildblog ist die 4, gefogt von Bildblogger Stefan Niggemeier. Die meisten Deutschen lesen die Bild, nicht das Bildblog. Weil die Bild schreibt, was die meisten Menschen interessiert. Wie sie das macht, ist eine andere Sache.

Aber ein genauer Blick auf diese Blogcharts offenbart, was Robert Basic jetzt auch in Verkaufszahlen ausdrücken wird: Top-Blogs in Deutschland interessieren keine Sau.

Das heißt nicht, das Blogs keinen interessieren. Ich glaube sogar, dass Blogs im gesamten unterschätzt werden, weil wir sie nicht fassen können. Solange wir uns die Top Ten anschauen, werden wir nicht sehen, dass da draußen Hunderttausende ihre eigenen Leser haben. Ihr eigenes Ding machen. Nicht nach Links und PIs schauen. Das macht es so schwer, diese unüberschaubare Masse, die wir nicht analysieren und abbilden können.

Man schaue sich nur an, wie lange das Netzwerk Wer-kennt-wen von der deutschen Blogelite gemieden wurde. Wer kennt wen hat die Menschen erreicht und nicht eine Blog- oder Web 2.0 Elite. Genau wie mein Lieblingsbeispiel Knuddels.de.

Vielleicht führt Roberts Verkauf einige mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Dass nämlich TopBlogs überschätzt werden und die meisten Menschen ganz was anderes lesen. Und man komme mir nicht mit den paar Scoops, die ein paar Blogger gelandet haben.

Merckle: Ein feiger Tod

Nicht schlechtes über Verstorbene? Mag sein, es sei denn sie provozieren es. So wie der Tycoon Adolf Merckle. Warum nur wirft sich ein Mann, der Milliarden kontrollierte und bewegte, vor den Zug? Gesundheitsgründe einmal ausgeschlossen, gehe ich davon aus, dass es daran liegt, dass er jetzt nichts mehr bewegte. Er musste sich eingestehen, dass er zu der Sorte Manager gehört, die Krisen nicht wirklich meistern können, zumindest ab einer gewissen Größenordnung.

Wirtschaftsbosse machen heute keine Fehler, sondern wechseln in einen anderen Konzern oder verkaufen die Fehlinvestition. Solange es nicht ans Eingemachte geht, ist alles kontrollierbar. Nur Verluste in einer Größenordnung wie sie Merckle wohl hatte waren das Eingeständnis des eigenen Versagens. Schon die Idee der Staatsknete zeigte, wie hilflos der Mann wohl sein mag. Der verstand seine eigene Welt nicht mehr.

Nun sind Menschen wie er psychologisch tatsächlich in einer anderen Welt. Sie machen keine Fehler, aber die anderen. Und so zieht er einen Zugführer mit in den Tod, ist zu feige, das selbst zu machen, lässt einen anderen die schmutzige Arbeit machen und rächt sich so auch noch für das, was man ihm angetan hat (der Lokführer steht da nur als Beispiel für die Gesellschaft an sich).

Statt sich seinen Problemen zu stellen, haut er ab. Und legt wohl auch noch den Zugverkehr lahm. Männer, und gerade erfolgreiche, suchen gerne einen Selbstmord, der anderen Schuldgefühle vermitteln soll, unter andere gerne auch eine schrecklichen Anblick. Sie schlafen nicht friedlich ein, sondern ballern sich die Birne weg oder lassen sich vom Zug zerschreddern. Und ziehen andere mit ein. Weil sie kontrollieren müssen. Bis in den Tod.

Er wusste genau, dass man nicht unendlich lange auf Pump leben kann. Das gilt für Privatleute wie für Unternehmen. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Kredit um für gewissen Zeit die Liquidität zu sichern und einer kompletten Unternehmensfinanzierung auf Pump. Das ist das wirklich Problem der Wirtschaftskrise, die wir haben. Zu viele Kredite. Udn zu viele Manager wie Adolf Merckle, die sich nicht rechtzeitig eingestehen wollten, dass sie ein Spiel mitgemacht haben, von dem sie wussten, dass sie es irgendwann verlieren. Verloren hat er trotzdem. Sein Leben. Und sein Ansehen.

Entwicklungshilfe und was sie bringt

Ich habe Anfang Dezember schon darauf hingewiesen, wie NGOs in Saus und Braus leben in Entwicklungsländern und in den Spenderländern wohl kaum einer darüber weiß.
Jetzt sehe ich gerade einen BBC-Bericht über Entwicklungshilfe in Uganda und Sierra Leone. Ein Reporter hat sich mal die Mühe gemacht, die Projekte anzuschauen. Das Ergebnis: Leere Schulen, weil die Lehrer fehlen, heruntergekommene Krankenhäuser, weil die Folgefinanzierung fehlt und sich die Spender nicht mehr drum kümmern, Moskitonetze und Medizin, die statt frei verteit von gewissenlosen Menschen meistbietend verkauft werden.

Es ist das Dilemma der Entwicklungshelfer dass sie mehr Aufwand fürs verwalten ihrer Projekte als für die Menschen aufbringen müssen. Es ist immer das Gleiche: Ein Dorf braucht eine Schule, die NGO macht ein Projekt draus, sammelt Geld auch bei anderen NGOs und macht einen Plan. Der verteilt das Geld in der Regel über ein Jahr, darunter auch Gehälter für die einheimischen Projektmitarbeiter (in der Regel weit über dem Landesstandard, weshalb viele dieser durchaus qualifizierten Menschen in der freien Wirtschaft fehlen). Dann wird die Schule gebaut (oft geht der Auftrag an einer Firma aus dem Hauptgeberland), feierlich eingeweiht und manchmal unterrichten mildtätige Freiwillige da noch ein paar Monate. Dann ist das Projekt ausgelaufen, und man sucht sich das nächste Dorf aus. Die Schule leert sich.

Man schaut gerne nach Trends, Aidsbekämpfung bringt eher Spenden als Malaria oder Tuberkulose, Primary Schools mit kulleraugigen Kindern sind einfach zu finanzieren als eine richtige Universität. Dazu kommt natürlich immer noch, dass ein nicht unwesentlicher Teil des Geldes in die Taschen der korrupten Regierungen fließt.

Eine spontane Umfrage in einer afrikanischen Stadt, wer in der freien Wirtschaft oder in einer der Hilfsorganisationen arbeiten möchte, brachte ein klares Ergebnis: Freie Wirtschaft, nein Danke. Wir leben besser mit dem Geld der Westregierungen, USAID, UNICEF, GTZ und wie sie alle heißen.

Ich kann nur dringend empfehlen, Spenden nur kleinen privaten Projekten zu geben, die tatsächlich ein Projekt über einen längeren Zeitraum laufen lassen und das Projekt auch ständig vor Ort überprüfen. Wichtig ist auch immer, ob die Hilfsorganisation einen Langzeitplan für ein Projekt hat. Ebenso wichtig ist, wie hoch der Verwaltungsaufwand VOR ORT ist, welche Gehälter gezahlt werden und wie das durchschnittiche Gehalt ist.

Vorsicht ist angebracht bei Organisationen, die sagen sie hätten soundsoviele PRojekte beendet. Das bedeutet meist, dass sie sich nicht mehr drum kümmern. Nur in wenigen Fällen sind einheimische Arbeitskräfte überhaupt in der Lage, ein Krankenhaus selbst zu führen. Ich behaupte mal, in den Entwicklunsgländern sind sie das gar nicht.

Zune mit Problemen

Der Zune hat zum Jahresende die Arbeit eingestellt, genauer das 30GB Modell aus 2006. Ein Fehler im Kalenderprogramm hat den Player abstürzen lassen. Das meldeten massenhaft Besitzer aus aller Welt und Microsoft bestätigte das Problem. Lösung: Einfach warten bis zum 1. Januar, Batterie leer laufen lassen und gut ist.

was mich wundert an der Meldung ist, dass es noch Leute gibt, die aus 2006 einen Zune besitzen und den benutzen.

Was bringt Apple in 2009 und was soll es bringen?

Ok, ich mag mal in die Glaskugel schauen was für Apple realistisch ist an neuen Produkten:

Zum einen wäre da ein iPhone mit einer echten Tastatur. So innovativ die Tasten auf dem Screen sein mögen, die Tatstatur des Google G1 Phone ist doch wirklich besser.
Dann wären da noch das leidige Flash- und das Skype-Thema. Vor allem letztere Anwendung muss dringend aufs iPhone, weil auch Firmenkunden das so wollen (hmm, Frage ist, liegt das Problem bei Skype oder bei Apple).

Zum anderen hat Apple mit der Touchtechnologie die Voraussetzungen geschaffen für einen Tablet-Laptop. Der muss einfach kommen. Gerüchte sprechen von einem etwas größeren iPod-Touch, ich fürchte aber das reicht nicht. Mindestens die Asus eepC oder Acer Aspire One Größe muss schon sein.

In Sachen Laptops sollte man vor allem am leidigen Hitze-Problem der Macbook Airs weiterabeiten. Hier dürfte wohl nur in Richtung Leistungsverbesserungen etwas drin sein, also Prozessor und Grafik.

Die Zeit der iPods scheint sich dem Ende zu neigen. Der Nano hat noch eine Berechtigung für unterwegs, gerade beim Joggen. Alles andere erledigen das iPhone und der iPod Touch.

Was machen die Banken eigentlich mit dem Geld vom Staat?

Das geht den Steuerzahler einen Scheissdreck an. Zumindest in den USA. Sagen die BAnken:

An Associated Press survey of 21 banks that received at least $1 billion each in government support found that none of them would provide specific answers on how the money was used.

Hier noch ein Artikel der auf der AP Umfrage basiert.

Wie sieht das in Deutschland aus? Gene die Banken Auskunft was mit dem Geld passiert?

Christian Klar und die Täterjustiz

Es geht mir nicht darum, ob man Christian Klar begnadigen kann oder nicht. Es geht mir um Fotos, die ihn zeigen und ob man ihn in 10 Jahren in Schulbüchern erwähnen darf.

Ich habe vor einigen Jahren an einem Buchprojekt mitgemacht über 100 Jahre im Taunus, und wir durften nicht den Namen des Vize-Landrats G. nennen, der einst wegen seiner Verwicklung in eine Korruptionsaffäre bundesweit Schlagzeilen machte. Der Mann steht heute im Internet als verdienter Mitautor eines weiteren Buches über die Heimat Hochtaunus.

Es geht nicht um Brandmarkung, sondern darum, dass Geschichte nicht verändert werden kann. Öffentliche Ämter (und letztlich werte ich den Terroristen auch als solches, zumindest aus seiner Sicht ist es ja eines) haben eine besondere Stellung. Wie sie auch das Leben hat.

Man wird nicht aus Versehen Terrorist, man wird nicht aus Versehen korrupt und auch nicht aus Versehen zum Mörder.

Man stelle sich vor, Herr Hitler hätte überlebt und wäre zu lebenslanger Haft verurteilt und dann begnadigt worden. Auch dann dürften keine Fotos veröffentlicht werden.

Unser Rechtssystem schützt Täter und nicht Opfer, und ich finde, das muss überdacht werden. Es kann nicht sein dass das so genannte Persönlichkeitsrechts über der Staatsräson stehen, zumindest nicht in Fällen die sich gegen den Staat selbst wenden und bei Kapitalverbrechen wie Mord.

Ja, dazu müsste man das Recht ändern und ja, in anderen Ländern geht das auch ohne das diese gleich untergehen.

Vietnam und das Bloggen: Neues Gesetz regelt Blogs

Keine Ahnung ob es schon nach Deutschland geschwappt ist, aber erste Zeichen der Empörung sind hier in Vietnam schon zu sehen, wenn es um das so genannte Blogger-Gesetz geht..Was ist das?

Bis vor kurzem gab es in Vietnam keine gesetzliche Regelung über Blogs, auch, weil man erst nach Definitionen suchte und auch, weil die Mühlen langsam mahlen. Jetzt aber ist eine Richtlinie erlassen, die Gesetzescharakter hat.

Blogger will be held responsible for providing, disseminating, and creating direct links that are in direct violation of the decree issued last August that “…forbids the circulation of information which undermines Vietnam’s national security and social order, revealing classified information, or instigating war and violence.”

So, auf dem Papier könnte man das wahrscheinlich sogar unterschreiben. Wer in Deutschland will schon die staaatlichen Sicherheit gefährden?

Gemäß der Thanh Nien News. ist auch “Pornography, superstitious content such as astrology, and defamatory content are also banned.”

Bloggers cannot create blogs assuming other identities.

Furthermore, bloggers cannot post copyrighted material and they will also be held responsible for ALL the content of their blogs. Service providers (those that host blogs) “…must detect, prevent and get rid of banned information when asked by governmental blog management agencies, it notes” according to Thanh Nien News.

Ja, Blogs unterliegen der staatlichen Kontrolle in Vietnam, wie auch die Presse. Und ja, vieles ist Auslegungs- und Ermessensache. Und nein, viel machen kann man dagegen nicht, schon gar nicht eine Gerichtsbarkeit erwarten wie in Deutschland (ok, Hamburg mal ausgenommen).

Die Meinungsfreiheit liest sich dann so:

Nobody is banned from freedom of speech and giving information but freedom of speech and information must not harm the public interest, the personal freedom of others and the interests of the country and society in general.

Aber die Tatsache, dass es überhaupt erlaubt ist zu bloggen ist ein wichtiger Schritt.

Im übrigen gab es einige der Regelungen schon vorher, sie sind nur jetzt zusammengefasst worden oder auch auf Blogger übertragen worden.

Die Regierung hat angekündigt, mit Google und Yahoo sprechen zu wollen, wie man zum Beispiel Identitäten klären kann. Wir spannend zu sehen wie die sich verhalten. Verglichen mit China ist Vietnam etwas relaxter. Vor allem das Bann von Internetseiten ist hier weniger verbreitet. Ob und was hier mitgelesen wird, ist eine andere Frage. Aber das ist ja auch in Deutschland Behörden erlaubt.

Liebe Gutmenschen in Deutschland, ich weiß wie empört Ihr jetzt seid, aber dann kommt doch einfach her und macht es besser. Ach, und ist nicht das bekannteste deutsche politische Blog ausgerechnet das von Rechtsradikalen (Politically incorrect?) Ich kann verstehen wenn Ihr lauthals politische Freiheit fordert und hier vielleicht auch entsprechende Kommentare hinterlassen wollt. Aber bitte bei aller Kritik, denkt daran, dass ihr auch einem Auge blind seid: Wirtschaftlich findet Ihr Vietnam nämlich toll, sofern Ihr Schuhe tragt, T-Shirts habt oder Kaffee trinkt.

Keine Weihnachtsfeiern in Vietnam?

Eben bei Domradio gelesen:

Vietnam: Polizei verhindert Teilnahme an Weihnachtsfeier

Einigen hundert Christen ist nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) die Teilnahme an einer Weihnachtsfeier in der nordvietnamesischen Stadt Thanh Hoa verwehrt worden. Die Polizei versperrte den „illegalen Christen“ den Zugang zu der Feier am vierten Advent, teilte die IGFM am Montag in Frankfurt mit.

Nun, die Lage ist nicht ganz so einfach. Es ist mitnichten so, dass Weihnachtsfeiern verboten sind in Vietnam. Auch die Ausübung des christlichen Glaubens nicht. Was immer wieder zu Konflikten führt, ist die politische Ausrichtung, vor allem der katholischen Kirche.

Man muss wissen, dass Versammlungen aller Art in Vietnam genehmigungspflichtig sind. Das betrifft auch Kirchen, die im übrigen registriert sein müssen. Nun entscheidet der Staat hier auf seine Weise, wem er bestimmte Rechte gibt. Und die katholische Kirche steht da nicht ganz oben auf der Liste, kritisiert sie doch immerzu die Regierung. (Das mag ja gut sein, nur hat es eben auch Folgen). Und> Die Lage im Norden ist anders als im Süden: In Hanoi wird meist schärfer vorgegangen als im Süen, auch weil hier unten mehr Christen leben. Und nicht wenige Koreaner sind Christen, und Korea ist ein wichtiger Handelspartner.

Menschen werden also nicht wegen ihres Glaubens eingeschränkt, sondern eher wegen der politischen Haltung ihrer Kirche. Das mag man kritisieren, aber dann doch bitte – was ein sensationelles Bild – die Kirche im Dorf lassen.