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Kulturell wertvolle Computerspiele

Da errege ich mich gerade hier in Kambodscha ueber den Einfluss der Regierung auf kulturelle Belange (“das wollen wir nich zeigen, wir wollen die schoenen Seiten der kambodschanischen Kultur zeigen” wird immer gesagt, wenn einem Politiker ein Bild oder ein Ausstellungsstueck nicht gefaellt), da machen es deutsche Politiker nach:

Bundestagsabgeordnete von CDU/CSU und SPD haben die Regierung aufgefordert, einen Preis für “qualitativ hochwertige sowie kulturell und pädagogisch wertvolle” Computerspiele aus Deutschland auszuloben. Ähnlich wie beim Deutschen Filmpreis solle in Verantwortung der Bundesregierung und in Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Jury künftig jährlich ein Deutscher Computerspielepreis vergeben werden, heißt es in einem von den Bundestagsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU), Peter Struck (SPD) sowie dem Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe, Peter Ramsauer, unterzeichneten Antrag

lese ich bei heise.de.

Gehts noch? Kann es sein, das keine Sau die spielen wird? Kann es sein dass das einzige Geld, dass man damit verdient, das Preisgeld ist? Oder wird es mit Politmacht in den Markt gedrueckt?

Wie waere es mit einem Preis fuer “qualitativ hochwertige sowie kulturell und paedagogisch wertvolle” Politiker?

Merkur und tz mögen Grid.tv

Ich kanns nicht fassen: Der Merkur und die tz machen Web.tv, und das ausgerechnet mit Grid-TV, die bislang vor allem dadurch aufgefallen sind, dass das DDR Fernsehen kreativer war als ihr Content. Unvergessen das grauselige 50plus-TV. Wahrscheinlich auch hier wieder ein Fall von “Wir wollen WebTV machen, aber es darf nix kosten….”

Unfall in Phnom Penh – Update

Heute gab es in der Cambodia Daily mehr Informationen zum Unfall gestern auf den Mao-Tse-Tung-Boulevard. Eine 28jährige Französin saß nach Augenzeugenberichten hinten auf einem Motorrad-Taxi, als Diebe versuchten, ihr die Handtasche zu entreissen. Dabei fiel sie vom fahrenden Motorrad und genau vor einen kleinen Van, der sie mit voller Wucht erwischte. Sie starb an der Unfallstelle. Natürlich sind sowohl der Motorradfahrer als auch die Diebe und der Fahrer des Van abgehauen. Die Polizei ermittelt, die Verkehrspolizei erklärte sich aber schon mal nicht für zuständig, weil es “kein Verkehrs-Unfall gewesen sei”, sondern eine Straftat. Ganz klar ist das aber noch nicht, den es gibt wohl wenige Zeugen und die Handtasche lag noch neben ihr.

Ein Menschenleben, das muss man wissen, zählt nicht viel in Kambodscha. Auch ein Erbe der Geschichte des Landes. Was zählt, ist, ob man Ärger vermeiden kann. Oder einen Vorteil haben kann. Wenn man hier jemanden überfährt, dann zahlt das die Versicherung. Die Polizei muss man nicht wirklich fürchten, wenn es nicht gerade in voller und offensichtlicher Absicht passiert ist.

Unfall in Phnom Penh

Nachdem Nataly neulich schon ein Mopedfahrer gegen das Auto gefahren ist (niemand wurde verletzt) und wir immer mal kleinere Unfälle gesehen haben, hatte ich meinen wirklichen Schock heute: auf dem Weg in die Mittagspause staute sich der Verkehr auf dem Mao-Tse-Tung-Boulevard plötzlich und wir wurden an einem Unfall vorbeigeführt. Vorbei meint, ich rollte Zentimeter neben dem Körper einer Ausländerin, wohl Europäerin, vorbei. Ihre Augen waren geschlossen, viel Blut floss auf die Fahrbahn. Andere Ausländer und viele Kambodschaner standen am Straßenrand, offenbar gehörten die Ausländer zu ihr. Ich fürchte, sie war tot.
Erinnert mich wieder an die angeblich vier Toten am Tag, die es hier landesweit im Straßenverkehr gibt, auch wenn ich glaube, die Zahl ist höher. Erinnert mich auch an Dan, einen Flickr-Bekannten, der endlich seine Reise durch Indien machen konnte und dann bei einem Autounfall ums Leben kam.

Ich möchte heute mal an alle die erinnern und gedenken, die warum auch immer im Land verlassen und nicht mehr zurückkommen!

Netzeitung und Müntefering

Lese eben den Kommentar ueber Muenteferiungs Ruecktritt und die Spekulationen, ob es nicht doch politisch motiviert war. Mal wieder sitzt ein Redakteur an seinem Schreibtisch, so schreibend als ob er wirklich was veraendern koenne, das Dilemma der politischen Journalisten schlechthin, und deswegen sinnreich spekulierend, ob Muentes Schritt wirklich der Sorge um seiner Frau galt.
Man muss nicht mehrere Semester Politik studiert haben und schon gar nicht Kolumnist der Netzeitung sein, um das zu verstehen: Vielleicht haette er eine anderere Loesung gefunden, wenn er gestern mit absoluter Mehrheit zum Kanzler gewaehlt worden waere. Vielleicht aber gerade dann zurueckgetreten. Auf jeden Fall hat er schlicht abgewogen. Ich zolle Muente, den ich Zeit seiner politischen Laufbahn nicht ausstehen konnte, grossen Respekt. Sich um seine Frau zu kuemmern, zeigt, dass da auch noch Menschen an der Regierung sind. Billig sind dann Spekulationen, wie politisch diese Entscheidung war. Wer so denkt, zeigt, dass er hilflos einer menschenlichen Entscheidung gegenuebersitzt.

Sorrz ich schreibe an einer englischen Tatsatur gerade, deswegen wohl einen Tippfehler.

Vagina-Abdruck-Set

Ich weiß ja nicht so recht, ob frau davor nicht ein wenig Angst hat:

Verewigen Sie Ihre Muschi als 1:1-Modell!
Mit diesem Abdruck-Set verewigen Sie Ihre Vagina in ihrer schönsten Form. So eine individuelle Muschi gibt es dann nur einmal auf der Welt – das ideale Geschenk für Ihren Schatz! Set-Inhalt: Abgusspulver, Flüssiggummi, patentiertes »Liquid Skin«, Rührstab, Abgusspfanne, ausführliche Gebrauchsanweisung. Materalien sind latexfrei, antiallergisch und dermatologisch getestet.

Die hier hingegen sollen bei Frauen beliebt sein.

Um noch ein wenig Kambodscha reinzubringen: Hier zu Lande möge solche Spielzeuge noch nicht so verbreitet sein, aber an jeden Tankstelle stehen vorne an der Kasse die Aufsteller mit Kondomen. Dort, wo bei uns die Süßigkeiten sind. Bei jungen Menschen sind die demnentsprechend gerne gekauft, weil es die einzige Form der Verhütung ist. Und, das ist der Nebeneffekt, dann auch vor Aids schützt.

Medien-Sturm über der Nordsee

So steht es bei n-tv um 19.19 Uhr Ortszeit Phnom Penh, das dürfte 13:19 Deutschland sein:

Mehrere Länder an der Nordseeküste bereiten sich auf die erste schwere Sturmflut des Herbstes vor. An der deutschen Nordseeküste, in den Niederlanden und in Großbritannien wird mit schwerem Sturm und Überschwemmungen der Küstenregionen gerechnet. Meteorologen warnen vor Stürmen mit Orkanböen von mehr als 100 Stundenkilometern und einer schweren Sturmflut.

CNN und BBC meldeten vor einer Stunde – wie auch die Deutsche Welle – dass es wohl alles nicht so schlimm ist. Schlimm nur für MEdien wie n-tv. die eine Katastrophe ankündigen, die dann einfach nicht kommen mag.

Tatsächlich müsste die Meldung so lauten:
Mehrere LänderTV-Sender an der Nordseeküste bereiten sich hoffen immer noch auf die erste schwere Sturmflut des Herbstes vor. An der deutschen Nordseeküste, in den Niederlanden und in Großbritannien wird mit hatten sie mit Bildern von schweren Sturm und Überschwemmungen der Küstenregionen gerechnet. Trotzdem warnten sendereigene Meteorologen warnenimmer noch vor Stürmen mit Orkanböen von mehr als 100 Stundenkilometern und predigten das Kommen einer schweren Sturmflut.

Das BKA und der Ãœberwachungstaat: Tagesspiegel nach Stasi-Art beobachtet

Liebes BKA, es mag ja sein, dass der letzte Stasi-Film Eindruck auf Dich gemacht hat, und du nun auch einen Oscar willst. Vielleicht auch sind da ein paar Jungspunde, die nicht mehr wissen, welche unrühmliche Geschichte die deutschen Staaten haben, wenn es um Verletzungen von Grundrechten wie Pressefreiheit und Briefgeheimnis geht. Vielleicht auch fühlt ihr Euch beflügelt von geistigen Amokläufern wie Herrn Schäuble, die den Rechtsstaat wohl vollends gegen die Wand laufen lassen wollen. Oder Euch ist langweilig, weil ihr den Kampf gegen das organisierte Verbrechen verloren habt und nun versucht, Links-Terroristen zu jagen (warum denke ich da nur an Don Quichote?)
Dennoch dürfte ihr nicht Briefe an den Tagesspiegel und an Journalisten öffnen, nur weil es Euch eben mal so gefällt. Auch wenn ihr in einem Richter einem Bruder im Geiste gefunden habt, der Euch das wohl in einem Anfall falsch verstandener Vaterlandsliebe erlaubt hat, dürfte ihr ruhig vorher Euer Hirn einschalten. Dann nämlich wisst ihr, wohin so was führt. Oder wollt ihr das etwa? Ich hoffe doch nicht.

Besorgt aus dem fernen Asien nach Deutschland schauend
Ein Auswanderer, der keine Briefpost mehr bekommt, also auch nicht untersucht werden kann 🙂

Twitter-Keywords

Ich war lange Twitter-los, weil mich das ein wenig nervte. Jetzt habe ich mal wieder gestoebert und eine Anwendung gefunden, die wohl schon im September rauskam: Man kann sich Keywords bei Twitter abonnieren.

Today we’re releasing a tiny feature to do just that, and we’re calling it “Track.” If you’ve set up your phone or IM on Twitter, you can send a command like:
track NYC
When someone (anyone who updates in public) mentions “NYC,” you’ll get it on your device in real-time. From there you can send “whois username” to find out more about that person, or “follow username” to follow his or her updates.

Das macht Sinn, wie der Englaender zu sagen pflegt.

Zahl des Tages zu Vibratoren

Eben bei Peter Turi geklaut, der es wohl bei der FAZ gefunden hat:

10 Meter tief kann die Nutzerin der neuen Vibratoren von Beate Uhse laut “FAZ” tauchen – und die Dinge funktionieren immer noch. Welche Nutzwert-Anwendung diese Innovation hat – – unklar.

By the way: Könnte es sein, dass Vibratoren bei über 30jährigen immer noch ein Tabu sind, wenn man darüber spricht? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Verkaufszahlen von Erotikartikeln diametral der öffentlichen Erwähnung gegenlaufen. Das wissen wir schon von Bordellen und Prostituierten, dass deren Kunden ja entweder alleinstehende Männer oder gar keine sind. Bei Erotikartikeln ist da irgendwie noch Schweigen im Walde 🙂

Verweilen auf Videoportalen

Eben bei Heise gelesen:

Videoportale wie YouTube oder Clipfish werden von der Mehrzahl der Nutzer immer nur für wenige Minuten besucht. Bei der Auswahl der Kurzfilme, die dabei angeschaut werden, spielt Mund-zu-Mund-Propaganda eine wichtige Rolle. Das hat eine Befragung von 850 Internetnutzern durch das Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) der Universität Bonn ergeben. 54 Prozent der Teilnehmer gaben dabei an, ihre Besuche auf Videoportalen dauerten jeweils maximal 15 Minuten. Lediglich 12 Prozent bleiben länger als eine halbe Stunde.

Ich sag es ja lange schon: Erstens muss der Inhalt stimmen und zweitens muss man die Videos runterladen können. Man stelle sich einen Kiosk vor, bei dem Mann die Zeitung vor Ort lesen muss – und die Werbung auch nur dort, am Kiosk, eingeblendet wird. Würde keiner mitmachen, oder? Nur die Videoportale sitzen auf dem Content der User und nähren sich von deren Arbeit.

Deutsche Diplomatie in Kambodscha

Da kommt der nordkoreanische Ministerpräsident nach Kambodscha und die hiesigen Diplomaten sind eingeladen, ihn am Flughafen zu begrüßen. Am Ende dann nur die kambodschanischen Abgesandten, Chinesen, aber kein Westler. Die Briten sagten auf Anfrage der Phnom Penh Post gar nichts, die Amerikaner sagten sie hätten Terminschwierigkeiten gehabt. Die Deutschen aber zeigen, dass sie wirklich die Landessitten kennen: “Sie seien zu wenige Leute und hätten keine Zeit dafür”, so die Zeitung. Es mag ja in der Diplomatensprache so sein, dass man eine dumme Ausrede benötigt, wenn man das Land nicht düpieren will, ich aber halte es für Feigheit. Warum kein klares Statement? Was eigentlich, frage ich mich immer wieder, machen die Angestellten der deutschen Botschaft so den ganzen Tag?

Me.dium – mehr als Twitter

Ich schaue mir gerade Me.dium an, wieder so ein Social-Network-Twitter-Dinges. sieht schon mal nett aus und bringt auf dem Mac meinen Firefox nur manchmal aus dem Tritt. Wie bei den meisten dieser Killerapplikationen frage ich mich nach dem Sinn des Ganzen. Und Sinn heißt nicht, welche Möglichkeiten es hat! Die sind “Sehen was andere User ähnliches wie Du gerade machen”, “Mit Freunden chatten” oder das “Med.ium-Universe durchforsten.” Ok, gehört noch nicht ganz auf die Liste für die lebensnotwendigen Dinge.

Wer es mal ausprobieren will: me.dium.com

So funktioniert Kambodscha: Journalisten und die Kinder reicher Eltern

Letztere können auch in Deutschland eine Pest sein (ich komme aus Königstein im Taunus, ich weiß wovon ich rede), aber hier glauben sie Narrenfreiheit zu genießen.
Folgendes begab sich: Ein Journalist trifft sich mit Freunden in einem Cafe. Plötzlich kommt ein Sportwagen angefahren, dessen Fahrer den Journalisten per eingebautem Lautsprecher (wie peinlich und uncool) beschimpft, vielleicht auch bedroht. Der Fahrer: ein Sohn eine Generals. Die gelten als unantasatbar. Der Journalist geht zur Polizei, die nimmt den Fall auch auf. Der Sohn, ein Taugenichts, ist bekannt für seine illegalen Autorennen. Die Presse berichtet über den Fall, ziert sich jedoch den Namen zu nennen. Denn auch wenn der nachsichtige Vater den Journalisten freundlich bat, die Anzeigen fallen zu lassen, er wolle seinen Sohn maßregeln, die Presse hat Angst davor, sich mit den Mächtigen anzulegen.

Doch die Regierung scheint da ein wenig gegenzulenken. Neulich schon meinte Ministerpräsident Hun Sen, es sei nicht zu tolerieren, wenn Armee-Angehörige ihre Fahrzeige privat benutzen (fast alle werden so benutzt). Jetzt las ich im Mirror, dass die Regierung der Presse geradezu anrät, die Namen zu nennen:

A source said that yesterday Prime Minister Hun Sen also asked the media to publish the names of the parents of culprits, and he said that if the parents are generals, police, or military officials, their stars or ranks have to be removed from their shoulders; and if the parents are civil servants, they have to be removed from their positions. However, concerning this case where the authorities arrested the chief of a car-racing group, Ung Vanna, it is not known whether Mr. Hun Sen has taken any action towards Mr. Ung Samkhan, who is Ung Vanna’s father.

Mein Nachbar ist ein Neffe von Hun Sen, man sagt, er sei das schwarze Schaf in der Familie. Das koreanische Restaurant neben uns scheint das zu spüren. Laute Musik – sonst ein Markenzeichen der Koreaner – hören wir nicht, eigentlich gar keine. Man munkelt, der mächtige Nachbar hätte klar gemacht, dass er Ruhe wünscht.

Schirrmacher und die Zukunft der Zeitung

Der Spiegel hat es ja schon gesagt:

Die Wahrheit ist: Das Internet ist als Überbringer von Nachrichten und Analysen wie geschaffen. Es ist das aufregendste journalistische Medium, das uns derzeit zur Verfügung steht. Weil es schnell sein kann, aber nicht muss. Weil es Querverweise und Verknüpfungen zu Originalquellen ermöglicht. Weil es Lesern einen schnellen Rückkanal bietet, über den sie Meinung äußern, auf Fehler hinweisen oder Fachwissen teilen können. Und weil es Texte eben länger am Leben hält als 24 Stunden. Keine Zeitung kann ihren Lesern gleichzeitig das eigene Archiv mitliefern, eine Internetpublikation schon. Redaktionen, die das nicht verstehen wollen, sind in der Tat bedroht durch das Netz. Alle anderen brauchen sich keine Sorgen zu machen.

Zum wiederholten Male geht es nicht darum, dass das eine das andere ersetzt. Es geht um Veraenderungen. Die Zeitung wird sich veraendern muessen, eben weil sie “langsamer” ist. Ich wuenschte mir von Schirrmacher und Kollegen mal ein paar aufregende Ideen, wie man Print und Online neu gestalten kann, statt die ewige Litanei des Gedruckten lesen zu muessen.

Die “halbseidenen Nachrichten” im Internet sind auch gedruckt schion immer da gewesen – man frage mal Adlige und Schlagersaenger. Tatsaechlich informieren sich nachrichtlich die meisten Menschen bei Zeitungen und Magazinen, die gewoehnlich fuer den Qualitaetsjournalismus stehen. Das muesste auch Schirrmacher wissen.

Anders ist es mit Geruechten und Geschichten im entstehen. Behielt die der Redakteur noch bis zum Gegencheck fuer sich, so sind sie heute schnell in der Urform auf dem Markt – und da gilt es auch mal innezuhalten und zu recherchieren.

Die FAZ hat eine Menge Geld verbrannt im Internet, weil man weiland nicht zugehoert hat, sondern Masse statt Klasse wollte. Heute gilt FAZ.net nicht geradse zu denn innovativsten Webseiten – was am Management liegt, nicht an den Machern.

Aber auch die Schwester FNP kommt aus dem Dornroeschenschlaf nicht raus, die neuen Besen kehren (noch) nicht, sondern stehen in der Ecke. Von der FR erwartet man ohnehon derzeit nichts. Und genau in diese Luecke stossen die Blogs und Podcasts. Sie graben irgendwann die lokalen Inhalte ab und dann die Nischenthemen. Dann bleibt fuer die Zeitung nur noch der DPA-Ticker (ja , manche sind da schon angekommen). Oder der Hintergrund und die Analyse. Nur braucht man dafuer auch die richtigen Leute und Budgets. “Copy und Paste”stammt zwar aus der Computersprache, ist aber gerade in Nachrichtenredaktionen noch sehr beliebt. Und das ist sicher nicht die Zukunft von Print.

BTW: Die Kinderschaender-Geschichten kann ich nicht mehr hoeren. Man machte einst auch nicht die Post dafuer verantwortlich, dass sie Kinderporonos verschickte. Da moege die FAZ doch ihre journalistische Expertise nutzen und investigativ die Pornoringe sprengen.

Der Mercedes von Pol Pot

.. wird gerade auf Ebay versteigert. Aber ist es wirklich das Auto des Khmer-Rouge-Fuehrers?
Pol Pot Mercedes
Heute aeusserten sich in der Cambodia Daily Experten dazu, unter anderem ein angblich ehemaliger Fahrer. Er sagte, Pol Pot haette niemals eine Strechlimo wie sie jetzt angeboten wird gefahren. Ein Sprecher des DC-Cam-Centers sagt, auf alten Fotos habe man verschiedene Mercedes gesehen, bis zu zehn, ohne diese aber einer Person zuordnen zu koennen. Man koenne nicht sicher sagen, ob Pol Pot den Mercedes genuzt habe oder nicht.

Die Verkaeufer sagen, Originaldokumente seien nach dem Sturz des Khmer-Rouge-Regimes zerstoert worden.
Und auch Ly Kim Seng, die Frau des Bruder Nummer 2 Nuon Chea, sagte, das gezeigte Auto (wird hier in Phnom Penh im Renaxe Hotel ausgestellt) sei keines dass sie aus der Zeit Pol Pots kenne.

Tatsaechlich kenne ich hier nur einen Besitzer eines solchen Mercedes: Das Amansara-Hotel in Siem Reap holt mit einem solchen seine Gaeste (auch angeline Jolie und Brad Pitt) vom Flughafen ab.

Nach Thailand fährt man zum Kindersex ….

.. wenn man aus Deutschland kommt:
Thai police, who ended a global manhunt with the arrest of a Canadian pedophile suspect last week, are looking for dozens more foreign suspects, mostly Germans, who may be hiding in the country, a senior officer said.

Nein, natürlich fahren die meisten Deutschen nach Thailand, um dort Urlaub zu machen, und das ist gut so. Gut ist auch, dass die deutschen Behörden den Thais eine Liste mit 50 Verdächtigen gegeben haben, nach denen jetzt mal gesucht wird. Cleverer Schachzug, in Deutschland liegt wohl nichts konkretes vor, aber in Asien dürften sie jetzt aufgescheucht sein.

In Kambodscha scheint der Kampf gegen Pädophile langsam auch voranzugehen. Jüngst ist ein sehr bekannter russischer Geschäftsmann festgenommen worden, weil er Kinder missbraucht haben soll. Ob dem so war, wird sich rausstellen – angeblich könnten auch Geschäftsinteressen hinter den Anschuldigungen stecken. Vielleicht wollte man auch im Zuge der tahländischen Bemühungen ebenfalls einen spektakulären Erfolg vermelden – die Orgien des Russen sollen in Sihanoukville legendär gewesen sein.

Und ebenso zum Thema passend, die Frage, warum USAID die Anti-Kindesmissbrauch-Kapmagne nur auf englisch fährt, wo doch ein nicht geringer Teil der Täter aus Asien, vor allem wohl Korea, kommt?