Nehmen wir uns schlicht keine Zeit mehr zum (Zeitungs)lesen?

Ich bin zu müde zum Übersetzen oder neu schreiben, deswegen diese GEdanken einfach aus meinem englischsprachigen Blog kopiert:

Just read this twitterfeed by @Thubom:

I still like reading hard copy newspapers than online ones. Oh, How old fashioned I am 🙂

She is actually right. I bet most people still like a hard copies. It’s still the best and easiest way to overview a large number of news at the same time. And: The average article provides you better and deeper information.

The reason why everyone calls the Internet the next newspaper is not paper, and it’s not the content. It’s the lack of time we spend to read news. Since the Internet provides us not only politics and gossips, but also our mail and social network messages at the same time, we are overwhelmed by information.

We just don’t spend enough time on one topic. We are always busy, we are running out of time, instead of prioritizing our time. I am pretty sure everyone has time enough to read a newspaper on the weekend. And I am pretty sure nobody reads the same amount of articles online that he would read offline. Just because our attention span is getting shorter and shorter.

Sidenote: To be invisible, just move very slowly on a busy street. People cannot recognize slowliness anymore 🙂 Ok, kidding.

BreakingNews auf Twitter: Keimzelle für eine Nachrichtenagentur

Das Stück habe ich für das Jep-Blog geschrieben, wollte es aber auch meinen Lesern hier nicht voranthalten:

Er ist eigentlich ein Journalist bis ins Blut, und trotzdem oder gerade deswegen geht er einen neuen Weg: der Niederländer Michael van Poppel ist der Mann hinter BNO News und @BreakingNews, einem (bis jetzt noch) kostenlosen englischsprachigen Newsticker, der über den Microblogdienst Twitter verbreitet wird.
@BreakingNEws Screenshot
Das Besondere daran: Michael van Poppel ist schnell, folgt aber journalistischen Grundsätzen. Er checkt seine Fakten, ruft schon mal den Sprecher der FIA nachts um 1 Uhr an oder verwundert ein Krankenhaus in Alaska, warum er schon von einem Flugzeugabsturz weiss. Und er will gegen AP, Reuters und andere antreten.

Am 14. Mai 2007 startete er BNO News, weil ihm sein Mitbegründer Twitter zeigte und Poppel schnell wusste, das ist eine neue Form des Agenturjournalismus. “Ich dachte sofort dass dies ein wunderbarer Weg ist, Breaking-News-Nachrichten zu aktualisieren, weil man sie direkt zu denen bringt, die sie Lesen wollen, die Follower. Am Anfang machte ich das in meiner Freizeit und die Quellen waren meist andere Nachrichtenseiten”, sagt er im Email-Interview.

Bis September 2008 blieb es ein Hobby, doch dann bekam Poppel ein Videoband in die Hand, das Osama Bin Laden zeigte, mit bislang unveröffentlichten Inhalten. Bevor er es an eine Nachrichtenagentur verkaufte, twitterte er einige Zitate und Bilder. Damals hatte er gerade mal 200 Follower. Poppel und sein Mitbegründer arbeiteten dann stärker an dem Dienst, bis 2008 Twitter selbst immer bekannter wurde. In dieser Zeit arbeitete Poppel vor allem daran, an Originalquellen zu kommen und Nachrichten als erster zu erhalten und zu verbreiten. Immer öfter hatte BreakingNews seine eigenen Scoops. “Unser System mit dem wir Nachrichten sammeln ist immer größer geworden, immer mehr Leute machen mit und schließlich entwickelte sich der Plan daraus, einen eigenen Nachrichtendienst aufzubauen.”

Die Bandbreite der Nachrichten erstreckt sich auf alle klassischen Ressorts. Von “Nepal’s prime minister says in State TV that he’s stepping down.” über “AP: Fiat confirms talks for GM’s Opel concerning a possibility to create a single car company including Chrysler.” bis hin zu “URGENT — Twenty-eight people have been injured after a serious bus accident in Perris, California, officials tell BNO News. More to come.”

Mittlerweile arbeiten 10 Journalisten bei BNO News und twittern unter dem Namen @BreakingNews. Für BNO News sind demnächst mehr Mitarbeiter geplant, verteilt auf zwei Standorte.

Wie kommt BNO News und @BreakingNews an Nachrichten? “Manche Leute meinen, wir würden nur Stories weitertragen, die wir in Twitter lesen. Das ist nicht richtig.” BNO News haben eigene Quellen und schauen natürlich auch auf Nachrichtenseiten aus der ganzen Welt. Mit den eigenen Quellen hat man auch eigene Geschichten, aber man kann nicht immer der erste sein, sagt Poppel. Dann sei man so fair und sage auch, wer es zuerst hatte. Twitter macht das einfach, als Quelle reicht ein RT für Re-Tweet und der Name des Erstellers. RT @weltonline würde heissen, man schickt eine Nachricht weiter, die Welt Online zuerst hatte.

Wie so eine Geschichte entsteht, kann man im Blog nachlesen (das eher weniger aktuell ist). Der Crash einer 737 in Denver war eine der Storys die BNO News sehr intensiv bearbeitete. Die Basis für die erste Nachricht war der Bericht einer lokalen TV Station und wurde innerhaln einer Minute getwittert. 20 Minuten später sagte AP nur, es habe einen Unfall an einem Flughafen gegeben. Es war der zweitbeste Tag in den Abrufen von BNO News Geschichten.

Zurzeit finanziert sich der Dienst, der mittlerweile 300.000 Follower hat, durch Spenden. Aber das ist nur der Anfang. Poppel will eine eigene Nachrichtenagentur aufbauen. “Ich kann nicht mehr Details nennen, aber es tut sich was und der Spendenaufruf wird bald von der Seite genommen.” Bislang seien die Spenden die einzigen Einnahmen gewesen. Aber man könne auch mit Twitter Geld verdienen, wenn man zum Beispiel Anzeigen des Dienstes Adjix einbaue.

Wenn einmal die Agentur läuft, dürfte es auch mit den Twitternachrichten weniger werden, kündigt Poppel an. Und alle Nachrichten werden dann auf BNO News verweisen, den neuen Dienst. So gesehen, baut Poppel gar nicht etwas völlig Neues. Nachrichtenagenturen gibt es schon. Nur der Weg, wie er seine Inhalte transportiert, und vor allem wie er sie bekommt, ist neu. Bleibt abzuwarten, wie gut Verlage seine Nachrichten finden und wieviel sie bereit sind zu bezahlen. Wenn man die aktuelle Diskussion um die DPA anschaut, dann kommt hier zumindest für Online- Dienste eine Konkurrenz.

Wie weit issn noch?

Maps

Heute fuhren wir per Speedboat von Saigon nach Can Tho. Man sagte uns der Trip dauert etwa drei Stunden. Nach dreineinhalb Stunden war kein Can Tho in Sicht. Dummerweise hatten wir weder einen Hinweis am Ufer wo wir waren noch eine Karte im Boot.
Da erinnerte ich mich doch GPS zu haben in meinem Nokia. Satelliten gesucht, gefunden und in der Tat, auf der Google Map (verbunden mit Edge) konnte ich sehen wo wir sind und mit der Nokia Map berechnen, wie weit wir noch weg sind. Es waren noch 27 km. “Gleich also sind wir da, nach der nächsten Kurve kann man es fast schon sehen.” Technik, die begeistert!

Leben in Vietnam, weil… hier nicht gejammert wird

So muss eine Nachricht zur Wirtschaftssituation aussehen:

Despite concerns about the economic downturn, 25 percent of Vietnamese consumers surveyed by Nielsen said they spent their spare money on buying the latest hi-tech products
A majority of Vietnamese consumers are upbeat about getting out of the economic downturn by next year, a Nielsen survey has found.
Many people in the country said they will continue spending money on traveling and getting new gadgets, according to the survey, which polled 25,000 Internet users in 50 economies between March and April.

Ok, befragt wurde die Kaufelite, aber genau die braucht das Land, um eine Binnenwirtschaft zu schaffen. Und deshalb ist es nur gut, wenn der Konsum ansteigt. Das schafft Arbeitsplätze im Einzelhandel, die wichtig sind. Und Alternativen zu den Textilfabriken.

Wie man mit Kunden spricht

Ich habe heute zwei Beispiele gefunden, wie Firmen mit Kunden sprechen:

20,000 KL-Taipei tickets snapped up in just 12 hours. But you know what, you are the real stars. Thank you for all your support! (AirAsia)

No oceans near, Chicago & Michigan Googlers worked w/ other offices & NOAA on Great Lakes layer for Earth http://bit.ly/QK0JD #roadtrip (Google)

Das dürfte ein Alptraum für deutsche PR-Profis sein, aber ich finde es ansprechend. Hier stimmt das Sender-Empfänger-Prinzip wieder.

Oder anders gesagt: Viele Firmen reden mit Kunden in der Altersspanne zwischen 20 und 40 als ob die Kunden 60 wären. Nichts gegen 60-jährige, aber die haben eben eine andere Sprache. Wenn ich diese anrede, bin ich formeller.

Vielleicht macht es ja Twitter mit der 140 Zeichen Limitierung möglich, dass man besser kommuniziert? Bin gespannt..

Abschluss, Doktor oder nur Erfahrung: Führen in Asien

Ich hatte gerade mit einem Kollegen (eigentlich sogar mein Boss) eine nette Unterhaltung über Führungsqualitäten. Es geht vor allem um den Satz “Education kills skills.” Gemeint ist damit, dass Menschen sich quasi tot qualifizieren, statt Dinge anzupacken und zu gestalten. Es heisst vor allem auch, das eine Qualifikation auf dem Papier noch nicht viel sagt.

Das mag in Deutschland auf offene Ohren stoßen, in Asien ist das etwas anders. Hier zählt das Papier viel, Abschlüsse sind ganz wichtig, ob die nun gekauft wurden oder nicht. Zum einen mag es ja richtig sein, dass Menschen in einem Land mit eine so schlechten Bildungssystem eine Grundversorgung haben. Aber dann? Studium in Amerika oder Australien? Oder in einer heimischen Universität gar?

Ich habe eine Bekannte, die seit 2 Jahren Tourismus studiert. Jede Woche machen die da tolle Präsentationen über Länder dieser Welt, lernen Dinge über Hindenburg und Tahiti. Sie machen Videos über die Oper in Saigon und lernen viele Sprachen (ohen auch nur eine zu können.)

Nur, einen Bus nach Phnom Penh buchen kann sie nicht. Sie wiss nicht einmal wie man eine Postkarte ausfüllt. Es fehlt an grundlegenden Dingen, auch solche, die man im täglichen Leben fehlt.

Auf der anderen Seite habe ich Firmenchefs gesehen, die nur eine Uni gesehen haben bevor sie ihren ersten Managementjob bekommen haben. Ein Freund von mir arbeitete bei einer großen Unternehmenberatung und sollte eine Topffirma sanieren. Gefragt, ob er den diese Produkte kenne, sagte er, das brauche er nicht.

Soll heissen: Grau mein Freund ist alle Theorie. Wer führen will, muss das aus Kompetenz heraus. Es muss es besser wissen und können. Und nicht einfach nur das Geld haben oder das Diplom.

SWR 1 Leute oder wie man kaum ein Klischee auslassen kann

Der Bildungsauftrag ist ja quasi die Lebensgrundlage des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, aber was die Sendung SWR1-Leute draus macht, ist bisweilen grenzwertig. Ich kann behaupten fast jede Sendung der vergangenen 3 Jahre gehört zu haben, bis auf die mit Fußballern, das halte ich nicht aus. Die letzte, die ich hörte, war mit den Reportern Knut Bauer und Thomas Schwarz, die für SWR und Stuttgarter Zeitung über Winnenden berichtet haben.

Zitate: “Da gibt es Internetchatforen, in diesen Chats stellen die Jugendlichen dann Bilder rein.” “Umfassende Berichterstattung ist für Nachahmungstäter wie Pornographie für Sexualtäter.”

Ich habe ja mal gelernt, es gäbe keine dummen Fragen, aber was Stefan Siller und Wolfgang Heim bisweilen absondern, ist einfach nur dämlich. Man muss nicht jeden, der aus Ostdeutschland kommt fragen, ob in seinem Dorf viele Nazis wohnen. Man muss auch nicht jeden, der ein wenig Ahnung von Wirtschaft hat, fürs Leid in der Dritten Welt verantwortlich machen. Man muss Frauen auch nicht als Frauen behandeln und entweder übertrieben politisch korrekt sein oder bisweilen dann doch einfach nur sexistisch. Man könnte sie einfach nur über das fragen, weshalb sie gekommen sind. (Meistens ist es eh ein Buch, noch so ein Problem von Interviewsendungen)

Wahrscheinlich sagen die beiden – und das kommt auch immer wieder in der Sendung so – sie stellen ja nur Fragen. Sicher, und ich sage ja auch nur dass es oft dumme Fragen sind. Ich bin zu faul, jede Sendung nochmal quasi abzuhören und alle Zitate herauszuholen. Man glaube mir, es gibt genügend.

Und nach vier Jahren Podcast ist man im SWR noch immer nicht in der Lage, ID3Tags ordentlich auszufüllen. Oder man mag nicht, wegen diesem bösen Internet.

Gema und Youtube: Wann endlich begehren Künstler auf?

Mal vorausgesetzt, dass die Geschichte um die Youtube-Forderungen der Gema ein Aprilscherz sind: Ich frage mich, wann die Künstler der Gema endlich mal aufwachen und aus diesem Verein austreten. Die Gema ist raffgierig, selbstherrlich und fördert mitnichten die Künstler, sondern behindert sie.
Es ist einlahmer, völlig überverwalterer und bürokratischer Haufen, der in seinem Elfenbeinturm sitzt, sich hinter einem meines Erachtens völlig widrigem Gesetz verschanzt und beharrlich weigert, auch nur Ansatzweise Problem zu lösen.

Ich mache gar die Gema verantwortlich dafür, dass es so viele illegale Downloads gibt. Denn es ist die Gema, die es schwer machte und macht, legal Musik zu promoten. Und ohne Promotion kein Markt, keine Verkäufe.

Musikvideos waren und sind eine Promotion für ein Album, wer also für dieses Promo auch noch Geld haben will, sollte sich mal Fragen ob nicht ein Arztbesuch fällig ist.

Ach, und ja, das hier ist keine differenzierte Analyse, die habe ich a) ohnehin schon oft genug gemacht und b) wird auch eine solche bei der Gema keiner verstehen.

Liebe Deutsche Künstler, erst wenn Euer letzter Song aus den Tauschbörsen verschwunden ist, Youtube Euer letztes Video gesperrt hat und iTunes den neuen Preisforderungen nicht nachgibt und zumacht, werden Ihr merken, dass es gar keine Plattenläden mehr gibt – und auch die Gema Euch nicht mehr ernähren kann.

Video bei Welt TV

Ich habe gerade bei Welt.de ein Video gefunden, von dem ich mich frage, was es eigentlich soll: Da erklärt der Leiter der Wissenschaftsredaktion, was am nächsten Sonntag in der Welt am Sonntag zu lesen sein wird. – und hält einen Probeandruck in der Hand.

Bitte, wer soll das schauen? Wen interessiert das? Bringt es wirklich neue Leser und Käufer?

Ich selbst sage ja immer gerne, dass man alle Kanäle nutzen soll, um seine Inhalte und Kompetenz zu verbreiten, aber so habe ich das nicht gemeint.

Andere Meinungen?

Disclosure: Ich habe vor 2 Jahren fur Welt.de bei Aufbau der Video und Audioabteilung mitgearbeitet.

Die alten Medien, die neuen Medien und Herr Schmid von der WELT

Lieber Thomas Schmid,
ich weiss ja nicht, welcher (Fehler)-Teufel Sie geritten hat, ob es die reine Verzweiflung ist, die Sie zu diesem Artikel getrieben hat oder schlicht Unkenntnis.

Es waren also Blogger und Twitterer, die nach Winnenden gefahren sind, sogar von der Raststätte berichtet haben. Es waren Krethi und Plethi, die Bilderserien en masse ins Netz stellten, die einen jungen Bub zum Aufmacher missbrauchten, der nur trauern wollte. Es war user generated content, der falsch meldete, dass es zwei Täter waren, der eine Festnahme meldete, wo noch keine war.

Herr Schmid, ihre besten Tage scheinen vorbei zu sein und nun sitzten sie erschrocken vor dem, was sie selbst angerichtet haben. Bekanntlich generieren Blogger und Twitterer eher wenig eigenes, sondern sind ein Echo. Sie verlinken auf Meldungen von Welt Online, Bild und Spiegel Online. Mal abgesehen davon, dass ohne diesen Suchtraffic ihre Seite kaum noch Werbung mehr haben würde: Sie schelten den Überbringer einer schlechten Nachricht, und nicht den, der sie geschrieben hat. Sie slebst nämlich.

Was wollen wir wetten, wer als erstes eine “Digitale Galerie” mit eben jenen Bildern von Tim K. aufmachen wird, steht der nächste Amoklauf an (der übrigens keiner war, aber das ist ja nur ein sprachliches Detail am Rande).

Ich erinner mich noch an ein Ereignis in Eppstein im Taunus, wo, ich glaube in den 70ern, ebenfalls jemand in eine Schule eingedrungen war und Menschen ums Leben kamen. Auch damals berichtete de Presse weltweit. Und das war gut so, denn dafür ist die Presse auch da,

Was Ihnen doch einfach nicht passt, ist, dass sie keine Kontrolle mehr haben und sich einer Kritik stellen müssen. Journalist sein heisst für Sie die Macht über Informationen zu haben, über dem gemeinen Volk zu stehen. Eine gefährliche Einstellung, die sie da haben. Schlimm, keine Privilegien mehr zu genießen, oder?

Ich persönlich finde es weniger erschreckend, dass Menschen Nachrichten selbst in die Hand nehmen und verbreiten. Ich finde es erschreckend, dass nach dem Ende zweier totalitärer Deutschlands noch immer Menschen in deutschen Medien Kontrolle predigen.

Und zum Schluss noch ein wenig über ihre Fachkompetenz. Schauen Sie sich mal die Bildergalerie an. Da zeigen sie ein Kinderbild – wenig aussagekräftig, wenn der Täter 17 war. Aber man nimmt halt was man kriegt (oder dpa liefert. Wahre Fachleute hätten sich ein neues Bild besorgt). Ähnliches gilt für das Tischtennisbild, bei dem ich mich frage, ob dpa wirklich die Rechte hatte.
Schauen wir uns dann den Screenshot an: Eine umstrittene Variente, das Thema Bildrecht zu umgehen – sie versuchen es per Bildzitat, ohne aber die zitierte Seite zu nennen. Das also ist professionell?
Bild 5, ein Luftbild von AP, offensichtlich aus einen Hubschrauber aufgenommen. Dem von Herrn Krethi?
Bild 9 zeigt Polizisten, die eine Leiche bergen. Im WELT-deutsch heist das: “Eine Leiche barg die Polizei aus einem Park nahe der Schule.” Yoda?

Bild 11 mit einer sensationellen Unterschrift: “Polizeibeamte halfen bei den Arbeiten am Tatort.” Macht die Tochter von Frau Plethi gerade ihr Schulpraktikum bei Ihnen?
Bild 24: ” Welche Szenen sich in der Schule abgespielt haben müssen, zeigten die benutzten Handschuhe der Sanitäter.” Naja, wenn soviele Menschen erschossen werden, dass darf doch mal ein Handschuh voller Blut sein, oder? Deswegen haben Sanitäter, die übrigens seit 10 Jahren schon Rettungsassistenten heißen, Handschuhe an. “Blut ist ihr Geschäft”, um es in Ihrer Sprache zu sagen.

Bild 25: “In der Nähe des Schulzentrums standen Menschen, denen ihre Verzweiflung anzusehen ist.” Auch diese Menschen haben sicherlich ihr Einverständnis zum Bild gegeben und waren in der Situation auch in der Lage, das zu tun.

Wie die meisten Bildstrecken dient auch diese nicht der Information, sondern sie wollen Klicks haben. Und zwar viele Klicks, und deshalb werden nicht mehr die besten Bilder genommen, sondern fast alle. Weil es sie einen Scheissdreck interessiert, was der Leser will oder gar wie es um die Menschen in Winnenden bestellt ist.

So Herr Schmid, und nach soviel Schimpferei Versöhnliches. Ich war selbst Onliner und bin Blogger. Ich kenne das, wenn man keine Zeit hat und schnell mal was schreiben muss ohne nachdenken zu können. Ich nehme an, dass ist der Grund für Ihren Artikel. Sie wollten quasi Twittern und mal schnell was verbreiten, oder?

Wo bleibt die Bildung?

Ich dachte ja , dass iPhone-Nutzer und iPod-Touch-Besitzer ja schon qua Produktwahl ein wenig anders sind, um nicht zu sagen gebildeter, ausgebildeter, vielleicht so gar intelligenter. Nix ist. Man schaue sich mal die Kommentare, vor allem zu Spielen, im Appstore an, und sieht, Iphones sind längst in der Unterschicht angekommen.

Beispiele? Es gibt ein Spiel, dass sich Sully’s Flight nennt. Es zeigt in Flugzeug bei einer Wasserung. Na, was mag dieses Spiel wohl für eines sein?

“Das Spiel ist wirklich schön gemacht, allerdings wird wie gesagt nach 5 Minuten das Flugzeug beschädigt und der Motor fällt aus, was einen dann zu einer Notlandung zwingt womit das Spiel dann leider auch soweit zu Ende ist.”

oder:

“Warum wird man bei der Landung immer abgeschossen?”…

“Also Leute wer es liebt vor der Landung abgeschossen zu werden…”

“Es gibt keine Wahlmöglichkeiten für den Flieger und die Umgebung”.

“Die toten Vögel närfen auf der Scheibe..”

Geht’s noch? Haben diese Leute nicht mal wenigstens Zwischendurch Nachrichten geschaut, oder hängen die nur noch bei Talkshows vor dem Fernseher?

Herr, lass Hirn regnen!

Sarah Palin und der Pilz

Wissenschaftlich Spielerei mit Unterhaltungswert, gefunden bei meinen Kollegen von den Scienceblog Alles Was lebt

Gehe zu: http://blast.ncbi.nlm.nih.gov/Blast.cgi

Wähle Protein Blast

Gib im oberen Feld als Sequenz SARAHPALIN ein

Als Datenbank Non-redundant protein sequences wählen und als Algorythmus “blastp”.

Die Datenbank sucht nun nach Sequenzen mit der Folge SARAHPALIN. Und siehe da, in einem Pilz ist diese Sequenz vorhanden – er heisst “Botryotinia fuckeliana”

Viel Spaß beim weiter Blasten!

Das iPhone bekommt Konkurrenz und der iPhone Killer

Kaum kommt ein neues Smartphone auf den Markt, wird es sogleich von der deutschen Qualitätspresse mit zwei Floskeln beschrieben: iPhone Killer und Konkurrenz für das iPhone.

Soweit ist es also mit dem Sprachverständnis in deutschen Redaktionen gekommen: NATÃœRLICH ist ein neus Smartphone Konkurrenz für ein iPhone, so ist das nunmal in einer Marktwirtschaft. Daran ist nichts besonderes. Wenn dann bitte meinen wie “ernsthafte Konkurrenz” oder “eine Bedrohung für die Marktstellung”.

Aber auch die darf man hinterfragen: Schaut man sich den Mobiltelefonmarkt insgesamt an, dann ist das iPhone ein Staubkorn im Universum. Es liegt je nach Statistiken im (unteren) einstelligen Prozentbereich. Im Bereich der Smartphone hält es – je nach Land – so um die 15 bis 20 Prozent, regional auch mehr. Das ist eine starke Stellung, mit Sicherheit. Was also wenn es jetzt von zum Beispiel einem Palm Pre gekillt wird. Stoppt Apple die Produktion, weil ein besseres Handy auf dem Markt ist?

Nein, denn es ist gut so dass es mehrere Modelle gibt. Konkurrenz BELEBT das Geschäft, und killt keine Produkte. Höchstens in den Hirnen mancher Journalisten, die einfach nicht verstehen wollen, das es eben nur dann eine Nummer 1 geben kann, wenn es auch eine Nummer 2 bis undendlich gibt. Und das es NATÜRLICH ist in einer Marktwirtschaft, dass sich Marktführer und -anteile ändern.

Daraus jedes Mal eine Skandalmeldung zu machen (bisher übrigens war keiner der Killer ein solcher, sondern eher ein Kaninchen), ist nur peinlich und zeigt, wie oberflächlich deutsche Presse geworden ist (und leider wird das dann auch noch in die Blogosphere übernommen)

Bürgerwehr auf vietnamesisch

Ich poste gleich mal den ganzen Artikel aus Chao Vietnam hier auf englisch, weil ich etwas faul bin und er ja nicht so lang ist….

Nguyen Van Minh Tien, 35, who has caught hundreds of robbers and is called “Street Knight” has set up a team of robber hunters. This team will patrol HCM City’s streets 24/7.

At the beginning, Tien’s team included only four members. The number of members is presently at 18, and is mainly made up of young people. Tien and his teammates patrol HCM City’s streets everyday. The team’s members are trained with martial arts and necessary skills, under a curriculum written based on Tien’s experience.

Since 2005, Tien has dealt with 25-35 robbery cases on the street. In the last two months, his team seized 11 robbers. In late-2008, Tien was in an accident while chasing a robber. His motorbike was destroyed in the accident. Vice Chairman of HCM City, Nguyen Thanh Tai, visited him at the hospital and presented him a new motorbike.

As Tien’s group is working at their own funding, Tien wishes to have assistance to buy two high-speed motorbikes to serve their work.

Tien said a company announced to give a bonus of VND5 million for each case, but Tien refused. “We don’t exchange our lives for bonus,” Tien said.

Spam Email der Woche

Manchmal sind Spam-Mails einfach zu schön, und deshalb heute einmal dieses Exemplar, das auch wunderbar zur Finanzkrise passt.
Wer diese Mail tatsächlich beantwortet und den Leuten auf den Leim geht, verdient es eigentlich auch abgezockt zu werden.

Schoenen guten Tag!

Ich bin der Skillmanager der groessten internationalen Gesellschaft (der Firma) ÂŤWest Union GroupÂť. Schon viele Jahre gewähren wir die Finanzdienstleistungen fuer unseren Kunden in den ganzen Welt, und deshalb unter unseren Mitarbeitern sind auch die ausländischen Bürger.

Unsere Gesellschaft arbeitet in verschiedenen Richtungen, unter ihnen:

– die Finanzberatung

– die Eröffnung der Firmen (sogar im Ausland)

– die Eröffnung und die Begleitung der Bankrechnungen

– usw.

Zur Zeit nehmen wir die Mannschaft der regionalen Manager aus Deutschland zusammen. Wir bieten Ihnen die wuerdigen Bedingungen der Arbeit an. Das Gehalt bildet 2.500 Euro + die Preisen. Diese Arbeit gibt Ihnen eine gute Gelegenheit, auf der Haelfte des Satzes zu arbeiten. Dank unserem flexiblen Zeitplan können Sie die Stunden selbst wählen, wenn Sie arbeiten moechten. Wenn Sie an unser Angebot interessiert haben, bitte, schicken Sie uns Ihre Zusammenfassungen per E-Mail: XXXXXX@gmail.com

Naja, nehmen wir es mal als gar nicht so schlechtes Beispiel für Google Translate.

Kindle fürs iPhone und wie deutsche Medien PR machen

Ich finde es ja selbst cool, Bücher auf dem iPod-Touch lesen zu können und bei Amazon einzukaufen. Aber das geht eben nur in den USA, weil nur dort der Kindle vertrieben wird – und vor allem auch die neue iphone Software.

Es ist nicht das erste Mal, das in Deutschland Medien gleich drauf los schreiben, wenn nur Apple oder iPhone draufsteht. Und alle tun so, als ob sie WÃœSSTEN, wie die Kindle-Software auf dem iPhone funktioniert. Dabei haben alle nur abgeschrieben – es sei denn sie haben eine US-Kreditkarte – was ich mal in Abrede stellen möchte.

Und selbst wenn, ich habe in den Berichten den Hinweis vermisst: Schöne Sache, geht aber nur in den USA. Dann kann man eigentlich auch gleich einen PR-Newsticker machen, oder?

SpOn zum Beispiel spricht wenigstens von “soll” und am Ende von:
“Ob und wann die Software auch in Deutschland verfügbar sein wird, war am Mittwochmorgen nicht in Erfahrung zu bringen.”
Bei der Süddeutschen nahm man, faul wie man eben ist, den dpa Text. NAtürlich kein Wort davon, dass es das Angebot nur in den USA gibt.
Und auch Welt Online verweist auf dpa, und gibt keinen Hinweis.

Jetzt frage ich mich: Wenn ein Produkt, dass in den USA vertrieben wird, schon so wichtig ist, dass man in Deutschland eine Meldung machen muss, warum gibt man sich nicht mehr Mühe damit, wenigstens 15 Minuten zu recherchieren (ein Blick in den App-Store hätte gereicht)?

Das Weblog von Thomas Wanhoff

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