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Die schlechteste Propaganda ever

Meine Güte, ich bin ja in Asien schon einiges gewohnt, was Selbstbeweihräucherung angeht, aber was die Chinesen und das IOC da gemeinsam machen, stellt alles in den Schatten.
Im Youtubechannel laufen die ersten Filme und ich frage mich, ob man nicht ein wenig an Leni Riefenstahl gedacht hat, als man das TV-Projekt startete. (Wobei diese wenigstens gute Bilder produzieren konnte)

UPDATE: Für alle, die noch kein Youtube sehen können: So kann man mit Youtube die Olympischen Spiele doch sehen

12seconds.tv: Twitter für Videofreunde

Probiere gerade 12seconds aus, eine Twitter für Videofreunde sozusagen. Man kann 12 Sekunden direkt auf der Website aufnehmen, der Link wird automatisch zu Twitter gepostet. 12 Sekunden sind knapp, aner 240 Zeichen ja auch.
Da immer mehr Leute eine Webcam haben (viele sogar schon eingebaut) und per Flashplayer darauf zugegriffen werden kann, sollte die technische Hürde gering sein. Bei mir war der Ton noch schlecht, was nicht an meinem MacBook Air liegen kann (niemlas), aber die Seite ist ja auch noch in Public Alpha.

Übrigens sollte man nicht vergessen, dass in Internetcafes Webcams fast schon Standard sind, zumindest hier in Asien. Viele Touristen nutzen das, und können per 12seconds um Beispiel Video Updates schicken.
Ich werde das mal ein wenig ausprobieren. Youtube hat auch mal so angefangen, vielleicht ist das Microyoutube, so wie Twitter Microblogging ist.

Olympische Spiele auf Youtube

Press Release — IOC Launches Beijing 2008 Olympic Games Online Channel

The IOC will launch an online Channel to broadcast the Beijing 2008 Olympic Games in 77 territories* across Africa, Asia and the Middle East, including India, Republic of Korea, Nigeria and Indonesia, it was announced today… The IOC’s Channel will be accessible in territories where digital VOD rights have not been sold or have been acquired on a non-exclusive basis.

Der letzte Satz ist das eigentlich Interessante. Man wechselt mit Übertragungen ins Internet. Schon etwas ironisch, dass man ausgerechnet Youtube nimmt, den Channel, der in China blockiert wurde. Und natürlich ist die Massnahme auch halbherzig, weil die meisten Länder überhaupt nicht die Bandbreiten zur Verfügung stellen, um die Clips einigermaßen ruckelfrei anzuschauen.

Zar gab es auch schon in Turin und Athen Videoübertragungen, aber dies scheint das erste Mal zu sein, dass die Übertragungen frei sind und vor allem von den Rechteinhabern selbst stammen.

Ich bin gespannt, was ich hier in Vietnam sehen darf und was nicht. Den Channel an sich kann ich schon mal aufrufen, entweder bin ich nicht geoblocked oder das Blockieren funktioniert noch nicht.

Interessant ist dass der Nutzer beijing2008 schon vor 2 Jahren angelegt wurde. Bis jetzt kann man übrigens manche Testvideos nur “on request” embedden, und beim Aufrufen wird man vom IOC Channel weggeführt auf eine normal gestaltete Youtube-Seite.

Daniel Fiene fasst sich und URLs kurz in Twitter

daniel fienes weblog » Blog Archive » fiene & twiturl

Es gibt etwas Neues im Internet! Malte und ich haben vor weniger als einer Minute twiturl.de gestartet. Das ist ein ganz tolles Werkzeug um kurze URLs zu erstellen. Twitter-Nutzer, ihr werdet es lieben! Ja, es gibt schon massig Kurz-URL-Dienste, aber die sind alle häßlich! Und weil die Domain twiturl.de noch frei war; sich quasi anbot, haben wir über’s Wochenende diesen Dienst gestartet. Ich hatte sogar Zeit, mir noch einen leichten Sonnenbrand zuzulegen.

Stadtkinder

Kids Transfixed By Computers, Indoor Games are Flummoxed by Test on the Natural World | The News is NowPublic.com

A fascinating report in London’s Independent newspaper Friday by Education Correspondent Sarah Cassidy says that the current generation of children is so captivated by indoor activities and overly protected by their parent or parents that they are unable to recognize and identify simple outdoor things like frogs and butterflies.

Ich fürchte in Deutschland ist der Trend ähnlich,oder?

Zu dumm zum Reisen: Touristen und ihre Beschwerden

Gefunden bei n-tv:

Während des Fastenmonats Ramadan gelten in islamischen Ländern einige Beschränkungen – und zwar auch für Urlauber. Das Essen, Trinken und Rauchen ist tagsüber in der Öffentlichkeit verboten. Reisebüros müssen ihre Kunden, die in die entsprechenden Länder reisen, über diese Einzelheiten aufklären.

Victoria Hotel Ressort & Spa Phan Thiet
Ich frage mich ob Reisebüros diesen Kunden auch erklären müssen, wie sie ein Stehklo benutzen und wie sich sich den Hintern im Stehen abwischen. Langsam glaube ich wirklich, dass man einen Reiseführerschein einführen sollte. Es ist unglaublich, worüber sich Touristen alles beschweren.

Zum Beispiel jener Tourist, der sich in der Dusche verbrüht hat und allen Ernstes den Reiseveranstalter dafür haftbar machen wollte. Oder das Ehepaar, dass sich beschwerte, dass es in Asien so oft Reis zu essen gibt.

Nur selten kommt die Strafe vor der Beschwerde: So wie jenem Touristen, dem ausdrücklich befohlen wurde, die morschen Baumhäuser NICHT zu besteigen. Er wollte nicht hören, musste fühlen und überlebte das nicht.

Sehr nett auch jene Kambodschatouristen, die das Leben auf den Dörfern sehen wollten und sich dann beschwerten, wie man ihnen solche Armut zeigen kann.

Immer wieder gerne auch die Beschwerden über Tourguides, die keine deutschen Muttersprachler sind und einer politischen Diskussion nicht folgen können (und auch nicht wollen), über Personal in Hotels in abgelegenen Regionen, das nicht dem Standard eines deutschen 5-Sterne-Hotels entspricht und auch nicht oben erwähnten Diskussionen folgen mag.

Dann gibt es noch jene, die auf ihrer Kamera mehr angebliche Reklamationsfotos haben als Landschaftsbilder und die schon vor dem Abflug ein Worddokument mit dem Titel Beschwerden angelegt haben.

Wer Deutschland verlässt, sollte sich bewusst sein, dass er Deutschland verlässt. Ansonsten bitte zuhause blieben, gerade in Asien hatten wir genug Europäer, die meinten den Einheimischen sagen zu müssen, wo es lang geht.

Die FAZ hat nun auch Paul Potts entdeckt

Tja, so sind die die klassischen Medien. Erst wenn die Telekom einen Spot schaltet, merkt auch die FAZ, dass die Briten mit Britan got Talent weitaus besseres zu Stande bringen als eine Offenbacher Heulsuse.
Nun hat Autorin Gesine Hindemith ganz investigativ herausgefunden, dass Paul Potts gar kein Amateur ist, sondern “bereits 1999 die Talentshow „My Kind of Music“ gewonnen” hat. Und sich an einem Karaoke Wettbewerb versuchte. Eine Gesangsausbildung machte und auf einer Amateur(!)-Bühne auftrat. Was hat die FAZ da nur ausgegraben?

Nichts. Das ist alles längst bekannt. Sony als Plattenfirma mag so dumm sein und das verschweigen, aber auch für die FAZ sollte es noch andere Quellen geben als Sony.

Außerdem, was ist ein Amateur? Dürfen Amateurboxer keinen Boxunterricht nehmen? Der Unterschied zum Profi ist, dass der Profi das als seine Profession sieht, seinen Beruf. Und Paul Potts war nunmal Handyverkäufer.

Schön auch dieser Teil. Ich nenne das Pippi-Langstrumpf-Journalismus: Ich mach mir die Welt, wiedewiedewei sie mir gefällt: “Mit dem Telekom-Spot rückte der zuvor in Deutschland kaum beachtete Potts..” Bei Myvideo wurde der Ausschnitt der Show im Juni 2007 eingestellt. Allein einer der Spots hat 40.000 Zuschauer. Zusammengezählt kommt man locker auf einige Hunderttausend. Aber das reicht wohl einer Faz nicht.

Dass die Telekom (und die FAZ) ein Jahr brauchen, um das zu merken, zeigt, dass es ausserhalb der Medien noch eine andere Realität gibt.

Bei Youtube wurde das Video vor einem Jahr eingestellt und hat über 100 Millionen Hits. Solange dauert es also, bis bei der FAZ ein Thema entdeckt wird.

Erinnert mich sehr an Schnappi, das hat auch jeder Redakteur schon aufm Rechner gehabt, geschrieben haben sie aber erst drüber, als es ne Platte gab.

Lernen Tageszeitungen oder sterben sie?

Das fragt Christie Hefner in einem ihrer Blogs: Will Newspapers Learn? Or Die? – Personalities Blog – Playas – Portfolio.com

So when people say to me that “newspapers are dead, they just don’t know it yet,” because they look at the statistics regarding the fall off (the cliff) of younger readers, I wonder if the issue is less a diminishing interest in news and opinion, and more the failure (to date) to find a business model online to substitute for the business model in print that relied on basic monopolies, two revenue streams (circulation and advertising), and healthy ad rates.

Dasmit hat sie recht. Es fehlt nicht am Interesse an Nachrichten, es fehlt am Zugang zum Medium Tageszeitung. Und, wie schon an andere Stelle moniert, an der Unfähigkeit Pagevies in Geld zu verwandeln. Sagt auch Christie Hefner:

If true, then rather than seemingly focusing on cost-cutting their way out of their problems, perhaps newspaper owners should be focused on first, how to make their online content and the online experience on their sites as compelling as possible, including (buckle your seat belts here!) marketing their sites; second, how to consider offering some of that content or some of those experiences in a disaggregated (i.e., not needing a subscription) manner with simple à la carte pricing–the iTunes model; and finally, how to educate advertisers about how to effectively deploy their online budgets, and why consumers online are worth a lot more than advertisers think.

Internet Porno wird Usergenerated

Das habe ich eben gefunden, geschrieben von Janko Roettgers, auch in Deutschland kein Unbekannter Autor:

Adult video companies are stepping up the fight against online piracy, but lawsuits against individuals swapping dirty videos via P2P no longer seem to be at the top of their list. Jason Tucker, head of a new anti-piracy company dedicated to adult content called The PAK Group, recently told the industry web site XBIZ (not safe for work) that lawsuits against individuals “require ridiculous amounts of resources” and are unlikely to have a huge impact.

Ich fürchte, die kommen etwas spät. Denn die Branche scheint unter Usergenerated Content zu leiden.

Tatsächlich ist der Anteil an Selbstgemachtem bei Sites wie Youporn.com recht hoch. Die Schmudelecke des Internets ist nicht eben klein: Jedes Video schafft es dort nach Angaben der Webseite locker auf über eine Million Views.

Schaut man sich mal an, was bei MyVideo gut läuft, ist das nicht viel anders.


The internet is for porn
, wie wir schon wissen.

Und nachdem die User schon selbst Nachrichten shreiben, sich selbst in Social Networks organisieren und Rezepte bei Chefkoch.de lesen statt sich ein Kochbuch zu kaufen, ist es nur logisch, dass auch im lukrativsten Internetbusiness jetzt eigene Filmchen kommen. Ob da eine ganze Industrie wie schon die Musikindustrie gefährdet ist?

Leben in Vietnam – wie Preise sich entwickeln

Ich will hier ja auch ein wenig darüber berichten, wie es sich so lebt n Vietnam. Zum Beispiel über Preise für Lebensmittel und so genannte Lebenshaltungskosten. Die sind in Vietnam gestiegen wie in anderen Ländern auch.

Die Saigon Times hatte ein gute Übersicht in einer der letzten Ausgaben. Demnach hat sich der Dollarkurs gegenüber 2006 kaum verändert: 1 Dollar sind zur Zeit 16.840 VND, vor einem Jahr waren es 16.137.

Interessant ist der Preis für ein Kilo Reis: Heute kostet das Kilo 10.500 VND, vor einem Jahr noch die Hälfte. Schweinefleisch ist von 44.000 auf 60.000 VND für ein Kilo gestiegen, Benzin von 11.800 auf 19.000 VND. Milche ebenfalls um ein Dritte von 10.000 auf 15.000 VND, lediglich Zement ist ganz leicht gefallen von 1000 auf 955 pro Kilo.
Beachtenswert ist auch der Preis für Dünger, von 4800 auf 9000 VND gestiegen.
Die Daten sind herausgegeben vom General Statistics Office.

Jetzt sollte man noch wissen, dass das Durchschnittseinkommen in Vietnam bei bei 60 bis 100 Dollar im Monat bei liegt, das sind aber schon Zahlen für Angestellte in der Stadt. Die USA beziffern das Jahreseinkommen auf durchschnittlich 726 USD, in Ho Chi Minh City sind es aber etwa 1800 USD.

Ebenfalls berücksichtigt werden muss zum einen die Inflationsrate, die 2008 etwa 8,3 Prozent betragen soll, die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft (55%), die aber nur 20 Prozent des BSP erwirtschaften, das Durchschnittsalter von 26,9 Jahren.

Das bedeutet, dass die hohen Preise vor allem Menschen auf dem Land treffen, die kaum Rücklagen haben und deswegen, so keine Besserung eintritt, Land verkaufen müssen oder aber versuchen müssen, Produkte teurer zu verkaufen (versuchen deswegen, weil es auch staatliche Eingriffe bei Preisen gibt).

Badische Zeitung ruft zum Mitmachen auf – beim Relaunch

Wir über uns: Willkommen in unserer Werkstatt! – Badische-Zeitung.de

Willkommen in unserer Werkstatt!

Auf werkstatt.badische-zeitung.de entsteht in diesen Tagen der neue Online-Auftritt der Badischen Zeitung . Während unsere Programmierer weiter an der Seite arbeiten, öffnen wir die Tür und bitten Sie herein. Seien Sie neugierig und schauen Sie sich um

Sehr gute und schöne Idee, einen work in progress zu zeigen. Im Redaktionsblog gibt es dann etwas mehr zu lesen, 41 Beiträge als Kommentare, und das ganze sehr offen. Denn eigentlich gibt es auch nichts zu verheimlichen. Manche machen ein Reisengeschiss um den Relaunch statt gleich diejenigen zu fragen, die die Seite nachher auch nuzten sollen.

Großes Lob für den Mut der Badischen Zeitung!

(via Robert Basic)

MobileMe: Sorry, wir haben ihren Kalender gelöscht

Apple – MobileMe – Status

Yesterday (Monday) morning a syncing bug was discovered which caused contact and calendar data to not sync properly over-the-air with iPhones and iPod touch. For some users this caused their contact and calendar data to disappear from their devices, but not from their computers or the MobileMe cloud. When we fixed the bug in the late afternoon, the problem resolved itself for most users: their data simply reappeared on their iPhone or iPod Touch.

Lesetipp: draussen-blog

Christian Kreutz, den ich in Kambodscha getroffen habe, hat ein Blog ins Leben gerufen, dessen Beschreibung ich hier mal zitiere:

Außerhalb des Westens bewegt sich was. Die Welt wächst, und sie wächst zusammen. Wir verstehen das als Chance. Menschen in aller Welt profitieren von stärkerer politischer, wirtschaftlicher, sozialer Vernetzung. Das Internet ist ein vielschichtiges Medium der transnationalen sozialen Vernetzung geworden. Wir sind Bridge-Blogger: wir übersetzen und diskutieren die Debatten der internationalen Blogosphäre.

Also, alle mal rüber zum draussen-blog.net

Erfolgreiche Medien 2.0

Man sehe sich das an:
http://turi-2.blog.de/2008/04/07/interview-robert-bosch-welt-online-4008618
(Welt-Online-General Manager Robert Bosch)
merke sich Zitate wie “unsere Reichweitenziele erreichen aufgrund der Onlineoffensive”, “ordentliche Inhalte”, “Spitzenposition unter den Qualitätswebseites”…

lese dann dieses Zitat bei Turi2:

“Die Unterstellung, wir würden den Wettbewerb verzerren, entbehrt jeglicher Grundlage.”
Robert Bosch hält die Kritik an der Suchmaschinenoptimierung von Welt Online für übertrieben. Treffende Überschriften zu finden, sei eine journalistische Tugend, so der General Manager von Welt

und dann das:
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/journalismus-von-welt/

Disclaimer: Ich habe einst bei Welt Online sehr gerne gearbeitet, was mich aber nicht kritiklos werden lässt, zumal ich eben weiß welche gute Journalisten dort arbeiten. Gerade das macht mich so ärgerlich, wenn es dann in Klickorgien endet….

Ach so, das Interview ist auch was für Bullshit-Bingo-Spieler, falls man mal einen neuen Level braucht 🙂

Berichterstattung über Obama: N24

Obama und das deutsche Fernsehen: Der Pfeifton, der muss weg! – Medien – Feuilleton – FAZ.NET

Obama und das deutsche Fernsehen
Der Pfeifton, der muss weg!

Der FAZ ist es aufgefallen, dass N24 Schrott sendet. Sehr oft schauen die den Sender aber nicht, oder?

Dass auch die anderen sich Pannen lieferten, ist ebenso wenig überraschend. Schaut man sich die Entwicklung der Liveberichterstattung an, so haben N24 und Co mittlerweile schreckliche Standards gesetzt, und die ÖR folgen als brave dumme Schafe: Lieber noch einen Gullideckel filmen als Zuschauer verlieren.
Solche Berichterstattung erinnert an die PI-Hörigkeit bei Webseiten: Nicht der Inhalt zählt, sondern der Klick.

Im übrigen ist es doch bezeichnend, dass, wenn es um Höhepunkte der Liveberichterstattung geht, nur zwei genannt werden: Peter Kloeppel am 11. September und jene Fußballreporter, deren Namen mir nicht einfallen, die aber wohl recht lange über ein umgefallenes Tor berichteten (Korrekturen erwünscht, ich bin kein Fußballfreund).

Ich kann nur empfehlen, sich mal eine Abschrift von einem N24-Live-Schalte anzufertigen, oder – gibt es ihn eigentlich noch – von meinem Lieblingsstammler Alexander Privitera. Der Man hat das “Äh” erst sendefähig gemacht.

Wie man den deutschen Staat finanziert: 32 Dollar für eine Beglaubigung

Deutsche Botschaften und Konsulate scheinen eines auf jeden Fall gut zu können: Geld kassieren, und nicht wenig. Ich habe eben 32 Dollar für eine Unterschriftbeglaubigung zahlen müssen, die ich brauchte, weil ich – auf Anraten des Vizekonsuls in Vietnam – einen neuen deutschen Führerschein beantragt habe. Das Landratsamt Bad Homburg zeigte sich sehr hilfsbereit, schickte mir alle Unterlagen per Post und bat mich, die Unterschrift beglaubigen zu lassen. Das Ganze kostet übrigen 23 Euro inklusive internationalem Einschreiben, was ich für vertretbar halte.

Die Unterschriftsbegelubigung macht das deutsche Generalkonsulat in Ho Chi Minh City. Die Gebühren werden nach Auskunft des Konsulates vom Finanzminister, dem Innenminister und dem Aussenminister festgelegt. Ich frage mich, welche Leistung die 32 Dollar rechtfertigt, zumal ich ja innerhalb behördlicher oder staatlicher Leistungen bin, also die eine Behörde der anderen was bestätigt. (Ok, wenn drei Ministerien dafür benötigt werden erklärt das schon einiges).

Ich finde es schlicht eine Abzocke staatlicherseits.

(ich habe diese horrenden Gebühren schon kritisiert, als ich ähnliches auf Bali und in Kambodscha zahlen musste.)

Blog-Oper und Blog-Wettbewerb in Vietnam

Weil man ja in Kleinbloggersdorf gerade übers Bloggen an sich spricht, hier zwei Impressionen aus Vietnam und wie man dort mit dem Bloggen lebt.
Zum einen hat gerade die Zeitung The Thao Van Hoa zu einem Wettbewerb aufgerufen. Dabei geht es unter dem Titel “Your Entry – The Life Around Us” darum, dass vietnamesische Blogger ihre Schreibkunst zeigen und sich einem Wettbewerb stellen. Aber es geht auch ums Austauschen von Inhalten, in Asien traditionell eher Gedanken zum Leben, der Liebe und Gefühlen.

This is seen as an acknowledgement of the role of blogging as a means of expression despite the many controversies surrounding its validity, accuracy, legal status and inability to be controlled.

schreibt die Vietnam News dazu, nennt Blogs ein “powerful medium” und verbindet den Wettbewerb mit der Hoffnung, dass er Ansporn zum besseren Schreiben ist.

Auch wenn die Everymans Newspaper mit den literarischen Blogs noch nicht wirklich Realität geworden ist, gibt es auch Blogs, die über das persöhnliche hinausgehen, wie jenes von Joseph Ruelle, einen Kanada-Vietnamesen, der im Blog humoristisch seine asiatischen Landsleute beobachtet.

Das Ministerium für Information und Kommunikation spricht von 3 Millionen Bloggern im Land, mit den üblichen Unschärfen wie mehrere Blogs pro Blogger und stillgelegte Blogs.

Ein Gossipblog ist unlängst stillgelegt worden, weil – so offizielle Stellen – zuviel Sex und Falschinformationen verbreitet wurden. Blogger OnlyU bestreitet die Vorwürfe. Ein anderer Blogger wurde verhaftet, weil er während des Fackellaufs für die Olympischen Spiele bloggen wollte.

Jüngstes Beispiel, wie Blogs Kreativität fördern können, ist ein Projekt einer Blog-Oper, die im nächsten Jahr in Hanoi aufgeführt werden soll.Zwar wird auch hier gesungen und getanzt, aber dei Inhalte sollen von Bloggern kommen. Das Viet Nam Orchestra und Ballet und die Sweden Norrlands Opera wagen sich an die neue Kunstform.
Nach einem Aufruf, sich Gedanken über Inhalte zu machen, schreiben Blogger ihre Geschichten nieder und schickten sie an die Oper. In Schweden hat man mit diesem Verfahren angeblich bereits Erfahrungen gemacht.
Das Thema der Oper ist Dream and Reality, über 200 Artikel wurden eingereicht und die drei besten werden nun ausgewählt. Im Mai soll die Oper aufgeführt werden.