So nicht, Berliner Zeitung!

Liebe Kollegen der Berliner Zeitung, Blogs sind kein Marketing-Instrument und Teaser-Content. Was also sollen solche Beiträge?

Am Donnerstag können Sie das Interview in der Berliner Zeitung lesen – pünktlich zum Besuch von US-Außenministerin Condoleeza Rice. Der solle Angela Merkel übrigens einmal deutlich die Meinung sagen über den Irak-Kurs Washingtons, fordert Holbrooke. Wir sind gespannt.

Journalistenpack :-)

Ich bin nun wirklich kein großer Fan von Herrn Knüwer, aber wo er recht hat hat er recht. Meiner langen Rede Sinn.

Es gibt eine kleine Gruppe von innovativen Mitarbeitern, die das Internet mit offenen Armen empfangen, die Lust auf Blogs haben und auf Podcasts, die ohne Murren für den Online-Auftritt schreiben und sich in der Vielfältigkeit der Medien suhlen wie die Sau im Schlamm.
Und es gibt die andere Gruppe, die größere. Die jene Kollegen für genau das hält: Säue.

Ich nenne diese andere Gruppe gerne “die Schriftsteller.” Was ihr Verständnis von Informationsvermittlung angeht. Ich weiß aber auch sehr gut, dass es die Produkte der “Schriftsteller” sind, die uns noch bezahlen.

Medienrauschen will Diekmann weghaben

und zwar wegen der Seehofer-Story. Mal abgesehen davon, dass untreue Politiker eigentlich wirklich keinen mehr interessieren, stellt sich die Frage, ob Bild sich hat instrumentalisieren lassen oder einfach glaubte, das sei eine gute Story. Es spricht vieles für ersteres, was es auch nicht besser macht. Denn das ist so offensichtlich, dass es auch Stoiber direkt zurückfällt (was wiederum ein Motiv gewesen sein könnte: Man sagt der CSU-Führung, man tue ihr den Gefallen mit der Story wohlwissend, wass die politische Journalie am nächsten Tag schreibt, dass Stoiber dahinter steckt). Wie auch immer ist die Story schwach, aber mehr dahinter.

Disclaimer: Ich arbeite im gleichen Konzern, in dem auch die Bild erscheint.

Lufthansa-Podcast die Zweite

Weil die LH jetzt auch kräftig PR macht: Dieser Satz ist wohl ein Hohn:

Aufgebaut ist jeder Podcast wie ein virtueller Rundgang durch die jeweilige Stadt – mit Informationen zu den wichtigsten Sehensw�rdigkeiten der Metropole sowie Hintergrundwissen zu Kultur, Geschichte und kulinarischen Spezialit�ten des Landes

Wie wäre es mit einem richtigen Rundgang durch die Stadt??? Plan.Net, die Agentur die das umgesetzt hat, hat von manchen Dingen einen Plan, aber wohl nicht von Podcasting. Oder schmeckte der Köder mal wieder dem Kunden und nicht dem Fisch?

Wahre Worte zum Thema: Blogs sind nur für Blogger

In der NYT:
schreibt David Carr in einem Artikel darüber, wie eng er als Times-Blogger in Kontakt mit seinen Lesern steht (und welche Probleme das mit sich bringt):

Independent bloggers can laugh all they want about the imperious posture of the mainstream media, but I and others at The Times have never been more in touch with readers’ every robustly communicated whim than we are today. Not only do I hear what people are saying, but I also care.

Lufthansa macht Podcasts

Tolle Idee, ich mache Podcasts für die jeweilige Destination zum Download. Habe mir eine Folge angehört und bin enttäuscht: Wieder so eine saubere Studioproduktion, ohne jede Lebendigkeit. Himmelherrgot, die paar Kröten hätte die LH doch wirklich übrig um die Sprecher mal an den Zielort zu bringen.

Freunde der kommerziellen Podcasts, es geht hier nicht nur darum MP3 neu zu verteilen, sondern der Hörer ernst und vor allem – gerade bei Reisen – mitzunehmen. Und das bedingt neue Formate und keine hochherrschaftlichen Ratgebersendungen, in denen man den Hörer wie Klein-Doofi behandelt.

Schade, eine vertane Chance.

Weblogs und ihre Glaubwürdigkeit

Weblogs werden bereits als relativ glaubwürdig wahrgenommen. Durch ein gezieltes Ausrichten auf die von Rezipienten als wichtig erachteten Qualitätsdimensionen – wie Verlinkung der Quellen und guter Sprachstil – können Blogger ihre Glaubwürdigkeit erhöhen. Auf Grund der Ergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass Weblogs ihre Stellung im Mediensystem weiter ausbauen können.

schreibt Lisa Sonnabend in ihren Magisterarbeit.

An Hand einer Online-Befragung wurde in der Arbeit untersucht, inwieweit Weblogs schon jetzt als glaubwürdig und qualitativ hochwertig beurteilt werden – und mit Hilfe welcher Instrumente Blogger ihre Glaubwürdigkeit steigern können.

Der Haken an der Sache:

Allerdings bleibt festzuhalten, dass an der Untersuchung im Rahmen dieser Arbeit vorwiegend Personen teilnahmen, die Weblogs sehr intensiv nutzen und diesen sehr positiv gegenüberstehen. Es wäre somit interessant, in zukünftigen Studien zu prüfen, wie Gelegenheitsleser oder – zu einem Zeitpunkt, an dem mehr Menschen geläufig ist, was Weblogs sind – Nicht-Leser die Glaubwürdigkeit von Weblogs einschätzen.

Das ist wie mit den Podcast-Studien, in denen immer die gleichen Leute befragt werden…

via katzenbach.info

Second Life kommt in die Uni

Kam gerade per Mail rein:

Zum Sommeresemester 2007 bietet der Master-Studiengang “Leadership in Digitaler Kommunikation” an der Universität der Künste Berlin (UdK) ein 3D-Infomodul in der virtuellen Welt “Second Life” an.
Als Virtueller Stellvertreter präsentiert der persönliche Avatar von Professor Thomas Schildhauer vorab am 11. und 18. Januar zwischen 16.oo und 20.oo Uhr Informationen rund um das Studium und erklärt das
Bewerbungsverfahren.

Der Avatar stellt sich allen Fragen und vereinbart auf Wunsch auch individuelle Beratungstermine – online und offline unter www.udk-berlin.de/ldk

Podcamp Berlin Nachlesen: Was zur Werbung und zu Adplace noch zu sagen war

Tm Neumann schickte mir noch ein paar Erläuterungen im Nachgang zum Panel Werbung in Podcasts und vor allem zur Frage, wie Downloads gezählt werden. Auch Veit Spiegelberg vom Mitbewerber Audioads will sich noch dazu äußern, wohl im Laufe der Woche.

Hier als Tom Neumann von Liquid Air Labs

Bisher haben wir nur die gedownloadeten podcast gewertet und gezählt in abrechnungen um das bestmögliche ergebnis zu erzielen und den effekt von werbung herrauszufinden.

Das kannst du gerne der community mitteilen, dass es hiermit keinen unterschied in zukunft geben wird ob gedownloadet oder gestreamt wird im web.

Wie ich mir aber eben noch einmal von unserem techikern bestätigen lassen habe, werden AUCH die im web abgerufenen podcast getrackt und mitgezählt. Da von unterschiedlicher stelle der abruf der podcast datei erfolgt mit der dazugehörigen podcast werbung registriert unser adserver jeden dieser abrufe und wir zählen somit diese als ausgelieferte podcast mit, so als wenn diese gedownloadet wurden mit einem podcatcher.

Ich habe auch veranlasst, dass wir nachträglich noch ein feature einbauen lassen um auf einfache art und weise zu entscheiden ob podcasts die bei uns gehostet werden auch mobilized werden dürfen. Auf spodtronic setzen wir das voraus , da wir die mobile podcast directory umfangreich gestalten möchten. Dieses haben wir dort in den AGB`s verankert.

Podcamp Berlin: Erste Zusammenfassung

Zunächst einmal: Fabio hat einen Riesenjob gemacht, hat das Podcamp fast allein gestemmt und ich fand so wie es war äußerst gelungen. Zwar gab es die üblichen Anlaufschweirigkeiten, aber anders als sonst die Podcastszene rafften sich die Teilnehmer schnell auf, lebten das Camp und erfüllten es mit Leben. Die Sessions waren gefüllt mit guten Gesprächen, auf hohem Niveau, gleich, ob Diskussion oder Wissensvermittlung. Das war zwar ein Geektreffen, aber nicht ein Treffen von Jugendlichen, die im Internet spielen (wie manches Röhrenfernsehen es sieht), sondern von Leuten, die über Zukuft von Medien und Medienpartizipation gesprochen haben. Und äußerst offen und äußerst kreativ und äußerst wenig Top-Down, wie auf klassischen Kongressen, sondern wirklich als Sessions und Workshops.
Also, wir brauchen mehr davon, gerne auch im Rahmen der Barcamps, aber vor allem mit solchem Geist und solch tollen Leuten dabei

Podcamp Tag 2: Welchen Sinn machen Charts?

Fabio spricht zum Thema, erklärt das Ranking bei Podcast:

Abonennten, IP-Adresse, Sortierung nach Auftsteiger und Neueinsteiger (in den letzten vier Wochen dazugekommen). Problem: Man braucht gute Daten. Kaum einer aber hat diese Daten, vor allem was Downloads angeht.

Podster zählt neue Abos und neue Bewertungen. Aber auch eben im im eigenen Dienst.

ITunes schaut  nach Neu-Subscriptions.

Alternative: Google-Raking mit Blacklists und klaren Kriterien. Nur: Wie liest man die Inhalte bei Podcasts aus?

Was nicht gezählt wird, ist Relevanz. Wie lange gibt es einen Podcasts, wie oft wird er aktualisiert. Dummerweise gibt es keine Trackbacks und Verlinkungen, zumindest nicht zwangsläufig.

Podcastalley zum Beispiel liest Votings nur am Anfang eines Monats zu, was bedeutete, dass Podcaster am Monatsanfang um Votings gebettelt haben.

Podcastpickle arbeitet mit Favourites und Avarage Ratings (Sounds, Professionalism).

Problem: Sind die Charts ein Einstieg oder bleiben die Leute bei den Top Ten?

Und: Die Datenbasis, auf der die Charts ermittelt werden, ist zumindest in Deutschland viel zu klein. Ich habe 300 Abos bei Podster, aber tatsächlich wesentlich mehr Subscriber.

Ich denke, solange die Portalbetreiber ihre eigene Suppe kochen, kommt man nicht weiter.

Ein Independent-Portal bringt nichts, ich denke eher, man muss sich thematisch vernetzen.

Nicole bringt es auf den Punkt: Du hast das Recht zu schreiben, nicht das Recht gehört zu werden.

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Podcamp Tag 2: Werbung in Podcasts

Tom Neumann, Werbung in Podcasts (adplace.com):

Adplace ist ein Werbenetzwerk, dessen deutscher Ableger Liquid Air Labs GmbH ist und mobile Services entwickeltvor allem Service. Man arbeitet international mit podshow zusammen.Spodradio ist eine Arte mobiler PodcatcherDatenflatrate fürs Handy vorausgesetzt. Mit der spodtronic application kann man Radio und eben Podcasts hörenund selbiges soll demnächst auch als eine Art Last.fm fürs Handy gemacht werden. Liquid Air Labs hat auch Podhost gekauft. Es gibt ein Office in San Francisco, weil es eine technische Partnerschaft mit Kiptronic gibt und Podshow, was die Directorys und die Vermarktung angeht. Die Geschäftsidee ist, Inhalte und Vermarktung zusammenzubringen.

Leidiges Thema Downloads: Auch adplace zählt nur komplette Downloads. Das Problem dabei: Werden Flashplayer abgebrochen, dann zählt es nicht, Nun ist aber der Anteil derer, die  Flashplayerbasiert hören und zum Beispiel vor Beginn eines Outros abbrechen, nicht eben gering. Und ist die Werbung am Anfang geschaltet, wurde sie ausgeliefert und gehört (das mal angenommen), aber eben nicht abgerechnet. Neben der allgemeinen Unschärfe (iTunes holt, aber es wird nicht gehört) kan man auch überlegen, eben nur abgebrochene Flashdownloads mit einzurechnen.

Und jetzt kommt die Überlgung auf nachzuschauen, ob der Podcast nicht nur heruntergeladen sondern auch angehört wurde. Was ein Unsinn!!! Sitzt demnächst jemand neben mir, ob ich auch Zeitung lesen und die Anzeige.

Anderes Problem: Wo kann Werbung geschaltet werde. Derzeit, so Neumann, in den reichweiten (bzw. Downloadstarken) Podcasts. Neumann meint, die privaten seien uninteressant. Ich denke, er schaut zu kurz: erstens verkauft er auch einen Kirchenpodcasts vom BR nicht, zum anderen verstehen die Vermarkter den Trend nicht. Wenn 10000 Leute 10 Podcasts hören, dann sind das schon 100.000 Downloads, die ein Kunde nicht erreicht. Und das werden mehr. Solange man immer noch auf Reichweite schaut, wünsche ich viel Spaß in der Zukunft, wenn die Rechweite weg ist und die Jungs plötzlich fragen, wo denn alle hin sind. Dann rappelts in der Kiste 🙂

 

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