Wie lokale Ereignisse von Usern begleitet werden

Daniel Fiene (und andere) haben mal aufgezeigt, wie ein lokales Ereignis (hier der Brand eines alten Kraftwerks) zu echten User Generated Content führt. es gibt eine Menge Blogger (ist die Dichte in Münster eigentlich so groß), die das aufgegriffen und darüber berichtet haben. Exemplarisch hier eines der Youtube-Videos.

Daniel selbst hat eine Flickrserie gebaut, die Denkfabrik macht auch Fotos und bringt Inhalte von Westline, die dann einen klassischen Artikel draus machen und zu eigene Bildern und Youtube-Videos verlinken.

Ein Paradebeispiel, wie lokale Ereignisse im Web 2.0 dargestellt werden können.

Sprachgebrauch für Journalisten

Ich hab heute auf den Seiten der Special Olympics einen guten Presseservice gefunden: Gedanken zum Sprachgebrauch, wenn es um Menschen mit Behinderung geht. Sie gelten nicht nur für die Special Olypmpics Athleten, sondern sollten eigentlich Allemeingut sein. Was mit besonders gefällt: Die Anregungen sind nicht politisch korrekt, sondern schlicht logisch.

Anzuwendende Terminologien:

* Eine Person hat eine geistige Behinderung. Sie leidet nicht an, ist nicht betroffen, von oder gar ein Opfer von geistiger Behinderung.
* Es sind Personen, Menschen oder Individuen mit geistiger Behinderung.
* Eine Person benutzt einen Rollstuhl, sie ist nicht an einen Rollstuhl gebunden.
* Man unterscheidet zwischen Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung. Sie sind entweder als Erwachsene, als Kinder, als Jugendliche oder als ältere bzw. jüngere Athleten zu bezeichnen.
* “Down`s Syndrom” und mongoloid sind durch Down Syndrom ersetzt worden.
* Die Special Olympics Teilnehmer sind Athleten und als solche zu bezeichnen. Unter gar keinen Umständen sollte das Wort in Anführungszeichen erscheinen!
* Über Menschen mit geistiger Behinderung soll im gleichen Stil berichtet werden, wie über Menschen ohne geistige Behinderung. Bei der ersten Nennung des Athleten, wird der volle Name angegeben. Bei allen weiteren, nur noch der Nachname.
* Eine Person ist körperbehindert und nicht verkrüppelt.
* Der Terminus “Special Olympics International” sollte immer dann verwendet werden, wenn von der weltweiten Special Olympics Organisation die Rede ist.

Terminologien, die Sie vermeiden sollten:

* Wenn Sie von Special Olympics Athleten sprechen, dann bezeichnen Sie nicht alle automatisch als Kinder. Erwachsene Athleten machen einen großen Teil der Organisation aus.
* Das Adjektiv “unglücklich” sollte nicht verwendet werden, wenn Sie über Menschen mit geistiger Behinderung sprechen. Erschwerende Umstände müssen nicht das ganze Leben im negativen Sinn definieren.
* Es heißt nicht „die Special Olympics“ – es sei denn, es wird ein bestimmtes Ereignis beschrieben oder über bestimmte Funktionäre gesprochen.
* Die Leistungen von Personen mit Behinderungen dürfen nicht übertrieben dargestellt werden. Auch wenn die Leistungen anerkannt und gewürdigt werden sollten, hat die Bewegung für die Rechte von behinderten Menschen versucht, der Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass es negative Auswirkungen haben kann, wenn über die Leistungen von körperlich oder geistig behinderten Menschen mit übertriebenen Phrasen berichtet wird.
* Das Wort “special” oder „besonders“ sollte sparsam eingesetzt werden, wenn Sie über Personen mit geistiger Behinderung sprechen. Dieser Ausdruck kann, wenn er im Ãœberfluss verwendet wird, schnell zum Klischee werden, das immer mit Special Olympics in Verbindung gebracht wird.

Kommunikation und Verkaufe: Berater, Consulter und andere

Nicht nur das Buch von Thomas Leif, sondern eigene Erfahrungen in meiner PR-Zeit haben mich gelehrt, dass Berater eigentlich einen Freibrief haben: Sie müssen vor allem gut verkaufen, weniger gut beraten. Der erste Auftrag ist nicht das Problem, wichtiger ist es, reinzuverkaufen.

Leif beschreibt das ganz anschaulich, wie man sich die Folgeaufträge holt.

Ich bin in ganz anderem Zusammenhang auf eine Consultingfirma gestoßen und haben den Text “Visionen” gelesen. Gehen wir mal davon aus, dass Marktpositionen dann gefestigt werden, wenn man vor allem unverwechselbar ist, dann überraschen schon Texte wie dieser:

Unsere Beratungsphilosophie baut auf einer einzigen Vision:Booz Allen Hamilton will die Kernfähigkeiten seiner Klienten nachhaltig verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig erhöhen.

Wer will das nicht?

Diese Herausforderung, der wir uns jeden Tag neu stellen, misst sich nur an einem: dem Erfolg, den wir für unsere Klienten rund um den Globus sichern helfen. Wir sind stolz, dass unsere Klienten uns und unserer Vision immer wieder vertrauen: 85 Prozent aller Aufträge sind Folgeaufträge aus bestehenden Klientenbeziehungen. Dieses messbare Vertrauen ist gleichzeitig unsere wichtigste Verpflichtung.

Siehe oben.

Vertrauen, Respekt und Fairness sind grundlegende Werte, die Booz Allen Hamilton in seinen insgesamt zehn Unternehmenswerten fest verankert hat. Sie bilden das Fundament unserer täglichen gemeinsamen Arbeit. Dazu gehören vor allem:

* Hohe Professionalität und Integrität
* Kundenorientierung und unternehmerisches Denken
* Teamarbeit
* Fairness, Respekt und Vertrauen

Lese ich mir das durch, denke ich mir: Das ist doch alles selbstverständlich, oder? Wo ist denn da das Besondere?

Das macht Roland Berger dann doch konkreter:

Our results turn visions into reality. Roland Berger Strategy Consultants advises leading international enterprises as well as public institutions on business management issues ranging from rule-breaking strategies to powerful organizational structures and innovative business processes. We constantly aim to explore new ground for our clients’ services and productivity.

Schön auch bei Burson-Marsteller:

Für uns bei Burson-Marsteller ist Kommunikation erfolgreich, wenn die Wahrnehmung, die Reputation eines Unternehmens der Realität entspricht. Wir arbeiten systematisch und individuell ausgerichtet auf die Ziele des Unternehmens hin. Ausgangsanalyse, Strategieentwicklung, Konzeption und Maßnahmen, die Erfassung und Analyse der Ergebnisse, die wiederum die weitergehende Strategie beeinflussen, stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Sie arbeiten systematisch? Und individuell ausgerichtet? Wow. Ich dachte, ich bekomme hier unsortierte Stangenware…Und wenn man sich mal anschaut, dass im MittelPUNKT gleich sieben Dinge stehen, dann frage ich mich schon, wie systematisch gearbeitet wird – oder was dann nicht im Mittelpunkt steht.

Schließlich schau ich mir noch eine Werbeagentur an, Springer und Jacoby, die brauchen wohl UnterstützungDiese Seite kann mein Firefox nicht anzeigen

Dann eben den Goldenen Hirschen:

Die Wahrheit üŸber Zum goldenen Hirschen ist, dass wir gegen alles kŠämpfen, was kreatives Schaffen behindert. Denn wir sehen Ideenfindung als strukturell kŸünstlerischen Prozess – und haben uns deshalb eine füŸr Werbeagenturen neuartige Struktur geschaffen. Eine Struktur, in der viele der HŸrden, Hemmnisse und BeschrŠänkungen Ÿber den Haufen geworfen sind, die diesen Prozess anderswo behindern…Zum goldenen Hirschen setzt auf Querkšpfe – und auf ermšöglicht, wirklich neuartige, originelle, aus den Millionen wirkungsvoll herausstechende Löšsungen zu finden.

Das ist zwar nicht konkret, aber hat Alleinstellungsmerkmale.

Worum es mit geht: Um das Sprachblabla, mit dem uns gerede die einlullen, deren Aufgabe es seine sollte, gute Kommunikatioin zu machen. Was hier zum Teil an Pressemitteilungen reinflattert, ist fürchterlichst. Bedenkt man, welche Preise dafür genommen werden, dann stellt sich die Frage, wofür der Kunde eigentlich bezahlt.

Und so originell wie es bei Unternehmensberatern ist, die Personalstruktur zu verschlanken und den Workflow zu optimieren, so langweilig ist es, einen Press Realease einfach an alle zu schicken, die was mit Computern zu tun haben: Redakteure, die IT-Abteilung und den E-Bay-Powerseller.

Modestöckchen

Frank Hamm hat mir ein Stöckchen rübergeworfen, das mal ausgefallen ist. Es geht um Mode.

Was ist dein Lieblingsoutfit?
Alles außer Krawatte.

Wie würdest du mit 3 Wörtern deinen Style beschreiben?
Modern, nicht zu teuer, zeitgemäß

Dein Modemotto?
Bequem allein ist nicht alles.

Lieblingsaccessoire?
Meine Halskette mit einer Münze von einem Abt in Thaliand. Und mein Ehering.

Lieblingsdesignerin?
Frau Esprit.

In welche Klamotte hast du richtig viel Geld investiert?
Es war wohl der Hochzeitsanzug. Er musste klassisch sein zwecks Weiterverwendung, aber auch nicht zu warm, weil wir in Bali geheiratet haben.

Deine größte Modesünde?
Eine bunte, sogenannte Balihose aus meiner Jugend, die ich erst mit 35 wegwarf.

Best angezogenster Star? (mänlich & weiblich)
George Clooney, Julia Roberts

Kurz und knapp: was ist für dich in und was out?
IN: Keine Krawatten tragen
Out: Krawatten.

An welche Blogs wirfst du dieses Stöckchen weiter?
An Peter Schink als Vertreter der User Generated Mode 🙂
An den Lagerfeld der Podcastingszene, Peter Löser
An Carina, weil die wirklich was versteht von Mode

Schockwellenreiters Videotest

Der neue Stern am Regisseur-Himmel heißt Jörg Kantal aka Der Schockwellenreiter und hat sich die Arbeit gemacht, verschiedendene Videoportale mit verschiedenen Videoformaten zu füttern.

Getestet wurden OGG, MPEG, avi,ASF,mov,WMV und die Portale sevenload, DailyMotion, YouTube, Blip.tv,Google Video und
Yahoo! Video. Sieger ist Sevenload, die ich vor kurzem noch eher bescheiden fand, dem Schockenwellenreiter aber Recht geben muss was die Filmqualität angeht.

Die Freiheit im Web 2.0 – oder wie Unternehmen das Wort “Freiheit” benutzen

Ich stelle mir gerde vor, wie ein Oppositioneller in Burma laut “Freiheit, Freiheit, ich will frei sein” ruft. Wie er sagt “Ich möchte sagen, was ich denke” und singt “Die Gedanken sind frei.”

Dann kommen drei Leute auf ihn zu. Der erste ist Achim Weiss, Geschäftsführer von GMX. Der bietet ihm einen GMX-Account an, versehen mit dem Werbeslogan “Die Gedanken sind frei.” Der zweite ist Michael Krammer, E-Plus-Geschäftsführer. Er bietet dem Oppositionellen einen Handy-Flatrate an (die gar keine ist), weil sie ja mit “Freedom of Speech” werben.

Und schließlich kommt Philipp Humm, Verantwortlicher von T-Mobile, die den neuen Blackberrydienst mit dem Spruch “Wanna be free” einführen und bietet 5MB Datenvolumen.

Ich finde es einigermaßen erschreckend, dass wir 16 Jahre nach der Maueröffnung das Wort Freiheit seiner ursprünglichen und hochpolitischen Bedeutung berauben und -weil den Marketingstrategen nichts mehr einfällt und sie in Sozialkunde wohl krank waren – diese Begriffe so fast zynisch benutzen.

Ich möchte die drei Herren – zusammen mit ihren Marketingverantwortlichen – mal folgendes empfehlen: Schreiben Sie ihren Slogan auf ein Pappschild (weiße Pappe, schwarze Schrift, sonst nix) und stellen sie sich auf den Platz den Himmlischen Friedens in Peking. Mal sehen, wie das ankommt.

Dazu passt diese Meldung

Und zum Geschftsgebaren von BASE passt das unglaubliche Erlebnis von Carola

Blackberry Event




T-Mobile MMS

Originally uploaded by thomaswanhoff.

Seit heute habe auch ich das Statussymbol der young urban media people – einen kleinen Blackberry. Weniger des Status wegen sondern weil ich es immer schon nervig fand, per Handy Mails abzurufen. Nun kann der Blackberry auch meine Googlemail schicken – und, was richtig geil ist, er kann google-talk. Das macht mächig Spaß. Ich habe aber kine Ahnung wieviel Traffic Gtalk verursacht..

Wers wissen will: T-Mobile bietet den Push-Dienst für 4,95 Euro an, zuggl. Blackberry und nicht wenig Einrichtungsgebühr. Außerdem mag das Ding die Mails nicht wirklich von Gmail holen, besser ist Forwarding auf die Blackberry-Mail.

Lumma macht’s – Mainstreambloggen

Recht hat er.

Kann man in Deutschland als Blogger reich und berühmt werden? Klar, das geht. Aber da muß man schon Vollgas geben, eine gute Schreibe haben und nicht nur selbstreflexive Artikel über Kindheit, Jugend, Gegenwart und die Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation bringen, sondern richtig Butter bei die Fische. Es hilft ungemein, wenn man ein oder mehrere Spezialgebiete hat, in denen man nicht nur als Experte gilt, sondern wirklich etwas weiß. Man muß Polarisieren können, man muß Themen besetzen können, man muß als Hans Dampf in allen Gassen durch die Republik touren, mit allen für das Spezialgebiet wichtigen Leute im Kontakt sein, keine Party auslassen und dazu noch bloggen bis der Arzt kommt, Rampensau-mässig die Oma für einen guten Scoop verkaufen und schlichtweg eine fette Welle machen. Dann geht das. Durch harte Arbeit kommt Credibility, die Leser wissen das zu schätzen.

(Nein, mit diesem Blog will ich diesem Anspruch gar nicht gerecht werden, das ist wirklich nur so). Aber in der Wissenschaftssendung habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, wenn auch in bescheidenem Rahmen. Mein Credo seit langem: Der Inhalt macht’s!

2. Podcast-Kongress – Teilung?

Im April wird der Podcastclub seinen zweiten Kongress veranstalten. In der Ankündigung zu lesen ist:

Mittlerweile zeichnet sich in der Podcast-Szene eine Zweiteilung ab: Einerseits entdecken Wirtschaft und Politik mehr und mehr die Möglichkeiten des neuen Mediums. Zudem integrieren auch Wissenschaft und Schulen vermehrt Podcasts in die Aus- und Weiterbildung.

Äh, das ist seit Juli 2005 so. Und die Politik hat sich fast wieder rausgezogen. Und die Diskussion über eine “Zweiteilung” haben wir schon im Frühjahr 2005 geführt – wobei eben nicht wenige zum Schluss kamen, dass eine Technik wie das Podcasting weder dem einen noch dem anderen gehört. Das ist bei den Bloggern nicht anders.

Es gibt keine Zweiteilung, weil es nichts zu teilen gibt im Sinne gehört mir oder Dir. Podcasting kann jeder machen, ich, meine Mutter oder meine Firma. Deswegen haben wir versucht, beim Podcastday2006 alle zusammen zu bringen und eben nicht die einen heute und die anderen morgen (und im übrigen das auch in den Vergünstigungen zum Ausdruck brachten, was den Eintritt angeht). Das ist dann eine Zweiteilung.

Für mich ist das Thema “Wer darf podcasten?” durch. Spannender finde ich, wie es breiter werden kann und wo die Inhalte sind. denn da könnte es noch mehr geben.

Das MacBook ist wieder da

Die Vorgeschichte

Heute gegen 10.30 Uhr kommt der Anruf aus Berlin: Ersatzteil in Frankfurt eingetroffen, MacBook zur Abholung bereit. 11 Uhr habe ich es abgeholt.

Schön, dass die Berliner Zentrale wohl Druck gemacht hat und sich wirklich um mich bemühte.
Weniger schön, dass sich die Frankfurter Filiale nicht einen Ton sagte. MacBook in die Hand gedrückt, Unterschrift verlangt, das wars.

Wie ich gesehen habe haben der Schockwellenreiter und Martin Röll und noch andere auf meinen Artikel verwiesen. das dürfte der Grund für die vielen Kommentare sein, danke dafür. war es auch der Grund für die doch gemessen am Verhalten der Frankfurter ungewöhnlichen guten Betreuung durch die Zentrale?

Ich bin nicht allein, wie Gerrit schreibt

Beste Druckerei

Da lese ich do das hier: “Das Votum ist eindeutig: Unter mehr als anderthalb Millionen Konkurrenten hat sich das Düsseldorfer Traditionsunternehmen XXXX als Sieger hervorgetan – jedenfalls wenn es nach dem größten und populärsten Internet-Suchdienst Google geht. Hier nämlich wird die Druckerei, die spezialisiert ist auf hochwertige Drucksachen, bei dem Stichwort „beste Druckerei“ ganz oben auf dem Ranking geführt. Dazu der Firmeninhaber YYYY: „Natürlich legen wir seit jeher größten Wert auf hochwertige Handwerks-Druckerkunst. Unternehmensberatungen, Kanzleien, Ärzte wie auch private Auftraggeber profitieren davon. Dass das nun auch von einer unabhängigen Suchmaschine wie Google erkannt wird, freut uns deshalb ganz außerordentlich.“

Nun, warum werde ich das Gefühl nicht los, dass es Google wurscht ist, wer wirklich die beste Druckerei ist.? Entweder sie machen das strategisch (sieht erst mal nicht so aus), oder sie haben schlicht ihren Firmennamen gegoogelt und dann geschaut, mit welchen Suchbegriffen sie oben stehen.

Nennen wir es eine Detektivarbeit, das herauszufinden (nein, die Firma verlinke ich jetzt mal nicht, das ist ja nicht Sinn der Ãœbung..)

Ich zum Beispiel finde dass für Visitenkarten Vistaprint die beste Druckerei ist. Bei Broschüren ist für mich Rhein-Main-Geschäftsdruck die beste Druckerei. Und natürlich ist für Bücher, Zeitungen und sonst alles die FSD die beste Druckerei.

MacBook und der Gravis -(Un)-Service

Nun hat es mich gleich zweifach erwischt: Nicht nur, dass mein Mac Book schon in der Reparatur ist, weil ich Opfer der Verfärbungen bin und eine Taste defekt ist, ich habe mich auch noch in die Fänge von Gravis begeben. Wissend, dass der Service dort sagenumwoben ist, frage ich bei der Abgabe, wie lange die Reparatur dauert. “Zwei Wochen”, sagt der Mitarbeiter, der durch nur eine verschnörkelte Unterschrift zu identifizieren ist. “Liegt das an den Ersatzteilen, das die so lange brauchen?”, frage ich, “weil, wenn das hier ne Woche rumliegt, kann ich es auch einfach vorbeibringen, wenn die Teile da sind, das ist einfacher, ich brauch das Gerät ja auch…” “Nein”, sagt der Gravis-Mensch, “die Teile sind in zwei Tagen hier.”

Ich gebe das Gerät ab und warte zwei Wochen lang. Dann rufe ich an. “Die Teile sind noch nicht da”, sagt mir ein Mitarbeiter. WAS? Ich erzähle meine Geschichte, er sagt, er versuche das zu beschleunigen. Vier Tage später rufe ich wieder an. “Die Teile wurde erst am 18. bestellt” (also vor vier Tagen, nach meinem Anruf), sagt mir ein Mitarbeiter. Den Store in Frankfurt kann ich nicht erreichen, er (der in Berlin sitzt) auch nicht. Super Firma, die ihre Mitarbeiter nicht erreichen kann.

Der Kundenmensch sagt nur, er würde dem Techniker eine Mail schreiben, der meldet sich dann und gibt mich an Frau Schmitt, die wohl Beschwerden annimmt. Der erzähle ich ebenfalls die Story, sie sagt, das sei ärgerlich und sie wolle mit dem Frankfurt-Chef sprechen – und sich bei mir wieder melden.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass man bei Gravis so arbeitet: Man nimmt etwas an, und wartet dann, wer sich beschwert. Die rutschen eine Position höhre. Gibt es eine neue Beschwerde, wird wieder gehandelt. Wer schweigt, muss warten.

Warum bitte ist es so schwer, dem Kunden zum einen zuzuhören, seine Wünsche zu erfüllen versuchen und vor allem keinen Unsinn zu erzählen, sondern einfach nur die Wahrheit? Oder geht es Gravis zu gut? Einem Bekannten vorn mir haben sie versucht, den iPod zu reparieren, haben den dann aber geschrottet. Das hat zwei Monate gedauert, bis er einen neuen bekam.

UPDATE 1: Eben kam ein Anruf, das Ersatzteil sei am 17. bestellt worden und werde heute oder morgen erwartet. Dann könne man das auch gleich reparieren und mich benachrichtigen, wenn es fertig ist. Wir werden sehen.

UPDATE 2: Der Kundenservice bemüht sich wirklich in Berlin, auch wenn die Nachrichten eher schlecht sind: Die Ersatzteile gehen heute (22.8.) bei Apple erst raus. Man wolle die aber tracken und den Frankfurter Store auf die Füße treten, dass nach Ankunft gleich mit der Reparatur begonnen wird.

Was ich nicht verstehe: Wie ist dieser Laden organisiert?

UPDATE hier

Norbert Geis und die Rail-Marshalls

Man kann ja viele Ideen haben und natürlich haben Politiker auch ein wenig Geltungssucht und müssen mal in die Öffentlichkeit. Was aber Norbert Geis da von sich gelassen hat, macht mich doch betroffen.

Hat der Mann mal einen Zug von Innen gesehen. Weiß er wieviele Kofferstücke in einem ICE unbeobachtet steheten müssen? Weiß er wieviele Züge so täglich fahren? Wenn Geis mit der Forderung nicht alle Arbeitslosen zu Rail-Marshalls machen will (was immerhin eine bessere Lösung wäre als die Spargelstecher), dann sollte er ganz schnell zurückrudern.

FAZ, Grass und Money vs. News

Die Berliner Zeitung bringt es auf den Punkt:

…der geäußerte Verdacht, dass das Ganze eine lang geplante PR-Kampagne von Autor, Verlag und FAZ gewesen sein könnte, ist kaum noch von der Hand zu weisen. Unter Marketingaspekten ist es natürlich gut gelaufen. Nur mit Journalismus hat es nichts zu tun.

Denn die FAZ hat seit April gewusst, was Grass angeblich erst jetzt sagte: Dass der Schriftsteller eine – wenn auch kurze und nicht wirklich einer Ãœberzeugung entsprechende – SS-Vergangenheit hatte.

Die BZ zitiert den FAZ-Literaturchef Spiegel: “Als wir uns im April dieses Jahres im Haus seines Göttinger Verlags zu einer ersten Arbeitssitzung trafen, kamen wir rasch überein, dass die Schilderung der Kriegserlebnisse einschließlich des Berichts über die Waffen-SS ihren Platz in der Beilage finden müssen”, schreibt Spiegel.”

Wohl hatte die FAZ das Geheimnis gehütet, weil man eben die ersten Ausschnitte exklusiv bringen musste. Das aber musste natürlich übereinstimmen mit der Verlagskampagne. Und deshlab hält man eben mal den Mund.

Damit hat sich die FAZ in der Tat verabschiedet vom Journalismus.

Warum Flickr mehr Spaß macht

Es heißt ja immer, das Web-Zwonuller halt jedem Ajax-Ding mit Tags hinterrennen. Da ich durchaus auch mal selbstkritisch bin, hab ich mal nachgeschaut, was es denn in Deutscheland an Flickr-Alternativen gibt.

Da sind zum Beispiel die öffentlichen Fotoalben bei Arcor:
12 Alben, durchkategorisiert, bis ich was sehe, muss ich mir einen Wolf klicken. Und das alte Problem: Kategorien statt Tags.

Ähnlich auch bei Fotocommunity, dem Dienst, der Flick noch am nächsten kommt was die Inhalte angeht. Aber eben auch keine Tags. “Allgemeine Fotografie sortiert nach Motiven.”

Eher boring ist Pixelquelle.de, yet another Fotobilderdatenbankumsetzung…

Auch Focus-Live rockt nicht wirklich. Flickr isses halt dann doch.

Verschlüsselung von RTL-Programmen

Eigentlich müsste es fast eine gesetzliche Pflicht geben. zumindest den größten Unsinn der auf RTL läuft zu verschlüsseln, schon um das Publikum zu schützen. Jetzt aber hat RTL tatsächlich Angst vor Raubkopierern. Sehr schön, was die Rundschau darüber schreibt:

Warum aber sollte man das RTL-Programm raubkopieren? Schauen wir mal rein. Heute, 14 Uhr: Das Strafgericht; 15 Uhr: Das Familiengericht; 16 Uhr: Das Jugendgericht. Verbrechen, Sex und Laiendarsteller – da schlägt das Herz der Raubkopierer höher?

Das Weblog von Thomas Wanhoff

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