… auch wenn dort jüngst am Vietnam-Denkmal zwei “local handmade” Bomben hochgegangen sind (keine Toten, keine Verletzten). Es handelt sich dabei wohl um den Protest gegen die immer besseren Beziehungen zu Vietnam. Mutmaßliche Täter sind drei festgenommene Männer, die zur Khmer Kampuchea Krom Liberation Front gezählt werden. Diese Gruppe will das ehemals zu Kambodscha gehörende Gebiet des Mekong Deltas (Kambuchea) wieder der Hoheit Vietnams entziehen.
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Dengue-Fieber in Kambodscha
Auch wenn Kambodscha Malaria Gebiet ist, ist die Gefahr an Dengue Fieber zu erkranken, viel höher. In den letzten Monaten hat es in dem südostasiatischen Land einen erheblichen Anstieg an Fällen gegeben. Während der finaziell meist betuchte Ausländer zur Behandlung nach Bangkok fliegen kann, muss sich die Landbevölkerung selbst helfen. Das große Problem ist derzeit dass nicht genügend Bekämpfungsmittel gegen die Mücken vorhanden sind. Das Land und die Behörden sind angewiesen auf Spenden und das Geld reicht meist nur zur Bekämpfung in besondern schlimm betroffenen Gebieten, wie gerade der Asia Sentinental berichtet. Übrigens ein lesenswerter Artikel, wenn man sich über die Dengue-Fieber-Situation in Kambodscha informieren möchte.
Wer braucht Landesmedienanstalten?
Er lernt es nicht: NRW-Medienwächter Schneider singt weiter das Hohelied der staatlichen Einflussnahme auf die Medien.
In der neuesten Ausgabe des Medienmagazins “Journalist” unterstreichen Norbert Schneider (Foto) von der Landesmedienanstalt NRW und “Handelsblatt”-Reporter sowie A-Blogger Thomas Knüwer die gegensätzlichen Positionen.
Für Norbert Schneider, auch Vorsitzender der Gemeinsamen Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz, steht die Gleichbehandlung von Rundfunkanbietern im Vordergrund.
Herr Schneider, nicht die “Internetsender” brauchen eine Ãœberwachung, sondern niemand braucht die Landesmedienanstalten. So ist das nämlich.
Ikea: Wohnt ihr noch oder lebt ihr schon (im Internet)?
Was kann einem Unternehmen besseres passieren als zufriedene, gar engagierte Kunden? Gerade das schwedische Möbelhaus setzt ja da drauf, dass man sich wohlfühlt und Teil der “Ikea-Family” ist. Leider aber hat das Markenrecht dieser Liebe eine Grenze gesetzt – und die etwas unsensible PR-Abteilung.
Denn wie die Frankfurter Rundschau und andere berichten, musste das Blog ikeahacker.de geschlossen werden, weil Ikea seine Marke beschädigt sieht. Auf ikeahacker.de (wie auch auf ikeahacker.blogspot.com) toben sich Ikeafreunden mit einer Art Mash-Ups aus. Sie basteln aus Ikea-Möbeln neue Kompositionen – neue Beine für einen Esstisch zum Beispiel.
Zitat aus der Rundschau:
“Wir hätten niemals dafür eine Genehmigung erteilt”, sagt Ikea-Pressesprecher Andreas Jantke, “Wir wollen nicht, dass unsere Marke beschädigt wird.”
Es ist wohl rechtlich so, dass man eine Marke nur halten kann, wenn man gegen ihren “Missbrauch” vorgeht: Wer also die Marke ohne Genehmigung benutzt, dem muss das untersagt werden, damit man glaubhaft seine Marke verteidigt. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Denn Juristen sind eben keine Marketingleute und PR-Fachmenschen schon gar nicht.
Man stelle sich einmal vor, dass jedes Fanforum der Frankfurter Eintracht geschlossen werden müsste, weil man den Markennamen benutzt. Das würde das Stadion schnell leerer machen.
Deswegen verstehe ich nicht, warum IKEA diese Chance nicht einfach nutzt und mit denen zusammenarbeitet. Das sichert die Marke und hält die IKEA-Freunde beisammen. Was kostet es Ikea, den Blogger als freen Mitarbeiter zu beschäftigen, einen Bastelwettbewerb zu veranstalten und und und?
Aber leider hat sich im Geschäftsbetrieb eine Abmahn- und Klageeinstellung verbreitet, die das Hirn-Einschalten verhindert und sich juristischer Reflexe bedient.
Ab die Telekom mit dem Versuch, sich Magenta zu sichern, die bisweilen skurrilen Aktionen von Apple und das Wörtchen “pod” oder eben jetzt Ikea: Selten hat sich jemand die Marke zu eigen machen wollen, tatsächlich wird fast immer die Marke unterstützt.
Und ECCC zum dritten
Weil es halt gerade aktuell ist, werde ich auch weiter über das Rote-Khmer-Tribunal schreiben (wird ja hier zu Lande eher wenig beachtet, solange die keine deutschen Geiseln nehmen)
In der Phnom Penh Post ist ein Artikel erschienen, in dem vor allem der Künstler Vann Nath (auch ein Überlebender des Pol-Pot-Regimes) sich äußerst skeptisch über das Triibunal äußert.
“I have completely lost hope with the ECCC because it’s been 30 years. Many people who survived and waited to see justice are rapidly dying,” Nath said. “It is better not to wait any more, the problems [at the court] are happening again and again. I don’t think the court will provide justice.”
Vor allem die Kosten in Höhe von 50 Millionen Dollar findet er unvertretbar. Man habe nichts getan für das Geld, und überhaupt bekämen es vor allem die ausländischen Gerichtsbeteiligten. Und wenn das Geld weg sei, würden diese halt einfach die Tür zu machen und zurück in ihre Heimatländer fahren. Nath, 62, ist einer der wenigen Überlebenden des Toul-Sleng-Gefängnisses.
Der ECCC Presse-Sprecher Reach Sambath kündigte an, man wolle zusammen mit den Vereinten Nationen bis Ende des Jahres weitere Geldgeber finden.
Kritik am schleppenden Verfahren kommt laut Zeitungsbericht auch von der Human Rights Watch: Deren Sprecherin Sara Colm sagte, der Prozess gehe nicht schnell genug voran. Die Verzögerungen seien weniger fr das Regima als für die Betroffenen und Opfer schlimm. Schuld daran seien sowohl die Regierung als auch die Internationale Gemeinschaft.
Erster Angeklagter an Rote-Khmer-Tribunal übergeben
Neulich habe ich noch allgemein gebloggt zum Tribunal in Kambodscha, heute kommt die erste Meldung, dass Kang Keg leu, der Direktor des berüchtigten Toul Sleng Gefängnisses, dem Tribunal übergeben wurde:
Die kambodschanische Justiz hat am Dienstag den ersten Verdächtigen an das Tribunal zur Ahndung der Verbrechen der Roten Khmer übergeben. Das gab das Gericht in der Hauptstadt Phnom Penh bekannt.
via Basler Zeitung und andere
Das Rote-Khmer-Tribunal in Kambodscha
Es hat lange gedauert, aber nun wird gearbeitet: Gerade sind die Dolmetscher für das Rote Khmer Tribunal eingestellt worden, das Untersuchungsgefängnis ist fertig, und hinter den Kulissen wird heftig geackert. Die Namen der Beschuldigten sind noch nicht offiziell, fünf Namen werden aber schon genannt. Es sollen sein:
“Bruder Nummer zwei” Nuon Chea, der ehemalige Präsident Khieu Samphan, der Außenminister des Regimes, Ieng Sary und seine Frau Ieng Thireth, und Kang Kek Leu, Direktor des berüchtigten Tuol Sleng-Gefängnissesin Phnom Penh.
Zum Verständnis in Kurzform: Angeklagt sind – ähnlich der Nürnberger Prozesse hier zu Lande – führende Köpfe der Roten Khmer für ihre Verbrechen während des Terror-Regimes. Ausdrücklich verfolgt das Tribunal nicht die Vergehen und Verbrechen niederranginger Offiziere und Soldaten.
Wer nicht nur die Berichte der Nachrichtenagenturen verfolgen will, sondern mehr wissen will, dem seien zwei Links angeraten:
Zum einen die offizielle Seite des ECCC, des Tribunals
Zum anderen das Khmer Rouge Trail Web Portal, das außerhalb der offiziellen Berichterstattung aufgebaut wurde und eine Vielzahl an Informationen bereithält.
hr 1 sucht das Sommerlochtier
Der Hessische Rundfunk beweist ja schon mit seiner “Servicewelle” hr3, dass Form(at) vor Inhalt geht. Heute aber erschrak ich doch heftig beim Hören des hr1-Programms. Da suchte die Moderatorin tatsächlich das “Sommerlochtier”. Weil eben kein Bruno oder Sammy in Sicht seien, müsse man eben ein eigenes Sommerlochtier suchen. Der Aufruf wird dann eingeleitet mit den unglaublichen kreativen Verweisen auf Nessi, unterlegt mit Rudi Carells “Wann wirds mal wieder richtig Sommer”.
So kann man Journalismus auch ad absurdum führen. Irgendwann wird im Lexikon unter Sommerloch stehen “Lustige Aktionen von Medien in den Sommerferien”. Hilfe.
Nochmal Piqs.de
Ich probiere solche Plattformen ja auch immer aus, lade was hoch, schaue was passiert. Jetzt habe ich entdeckt, das man Credits haben muss, um Bilder runterzuladen. Die bekommt man durch Aktivität. Was in Ordnung ist. Stutzig macht mich das:
Zahlreiche Werbeagenturen nutzen die Bilder von piqs.de, um Flyer, Prospekte oder sonstige Unterlagen mit Fotos aufzuwerten. Oftmals haben diese Werbeagenturen nicht die Möglichkeit, selbst Fotos bei piqs.de zur Verfügung zu stellen. Werbeagenturen, deren Freikontingent ausgeschöpft ist, können sich unter agentur@piqs.de an uns wenden.
Das klingt nach “Gegen Geld geben wir Euch Credits.” Und genau da würde, wenn dem so wäre, der Spaß aufhören. Das ist nämlich wirklich mit anderer Leute Sachen Kohle machen. Das wäre zwar kein Verstoß gegen die CC, aber einer gegen gutes Karma.
Foto-Community piqs.de mit Creative Commons Lizenz
Heute zum ersten Mal gefunden, die neue Community Piqs.de. Das besondere: Man verwendet dort eine Creative Commons Licence. Das ist an sich gut. Nur habe ich das Gefühl, das auch hier wieder eine Plattform andere arbeiten lässt, selbst aber die Vorteile haben will. Hier der Auszug aus dem “Regeln zur Verwendung”:
So einfach können Bilder von piqs.de (auch kommerziell!) verwendet werden:
1. Namen des Autors und des Bildes nennen
2. Hinweis und Link auf die Lizenz „Some rights reserved.“
3. Hinweis und Link auf piqs.de „Quelle: www.piqs.de“Falls ihr die Bildangaben im Impressum unter „Bildnachweise“ macht, sollte später genau zugeordnet werden können, welches Bild von welchem Autor stammt. Der Hinweis auf piqs.de muss nur einmal gegeben werden
Hmm, inwiefern hat Piqs.de eigentlich Anspruch auf die Nennung der Quelle?
Ich habe mal nachgefragt, das ist die Anwtort von Christian Solmecke von Piqs.de:
. piqs.de als quelle zu nennen ist nicht eine vorgabe von uns, sondern eine vorgabe der CC. unter 4 b) heißt es dort unter den punkten, die genannt werden müssen:
[…] Dies gilt auch für den Titel des Schutzgegenstandes, wenn dieser angeben ist, sowie – in einem vernünftigerweise durchführbaren Umfang – für die mit dem Schutzgegenstand zu verbindende Internetadresse in Form des Uniform-Resource-Identifier (URI), […]
wir haben uns zu diesem punkt einmal mit dem institut für rechtsinformatik an der uni saarbrücken ausgetauscht. dort wird die CC-lizenz in deutsches recht umgesetzt. hintergrund dieser linknennung ist es wohl, dass derjenige, der es wünscht, auf diese mehr über den autor des fotos erfahren kann. wird also auf piqs.de verlinkt, kann hier nach dem autor gesucht werden und es kann mit dem autor kontakt aufgenommen werden. wir haben auch darüber diskutiert, ob ggfs. auf das autorenprofil direkt verlinkt werden muss. das würde die sache für diejenigen, die ein bild verwenden wollen, nochmals komplizierter machen. dazu gibt es keine genaue anweisung in der CC.
Tatsächlich ist diese Konstruktion wohl möglich, auch wenn sicherlich zunächst anders gedacht: Nämlich als Quelle im wissenschaftlichen Sinn. Piqs macht sich das zunutze und entwickelt schlicht eine “Quellen-Plattform” – was meines Erachtens auch möglich und erlaubt ist.
Es wird sich sehr bald die Frage gestellt werden, warum ich als Autor eigentlich meine Bilder verschenken muss – und wo dann das Businessmodell der Plattform besteht. Dennoch mal ein Lob, dass sich einer an die Verwendung von CC-Lizenzen getraut hat.
Noch ein Podcast-Verband
Ich freue mich schon auf, die einst sich fragten, wozu man einen Verband braucht und jetzt das wohl wiederholen müssen -)
Bei Heise und anderen:
Einige US-Anbieter von Podcasts suchen nach einem gemeinsamen Ansatz für die effektivere Werbevermarktung von Audio- und Videobeiträgen. Wie die New York Times berichtet, will die Branche die Entwicklung einer geeigneten Lösung mit einem eigenen Verband unterstützen. Dazu haben in der vergangenen Woche 15 Unternehmen – darunter Apple und Personal Life Media (PLM) – die Association for Downloadable Media (ADM) gegründet.
Riss im MacBook und der Service bei Gravis
Ja, ich war wieder da, bei Gravis, mangels Alternative, diesmal brauchte ich Speicher und diesmal versuchte ich es in München. Nachdem die Berliner Gravis-Mannschaft mich ja positiv überraschte hatte (Termin gehalten, MacBook schnellstens repariert), hoffte ich, auch in München Glück zu haben.
Die Aufgabe: Ich habe ein MacBook mit 1GB RAM und möchte noch 1 GB RAM. Außerdem hat es wieder einen kleinen Riss am Keyboard – zum dritten Mal.
Das Lösungsangebot von Gravis:
Riss geht auf Garantie, dauert aber zwei Wochen – mindestens. (Ich lehne ab)
Speicher wird innnerhalb einer Stunde eingebaut, kostet 40 Euro für den Einbau und 60 Euro für den Speicher. Man will mich anrufen.
Die Lösung von Gravis:
Nach zwei Stunden immer noch kein Anruf. Ich gehe in den Laden zurück, siehe da, mein MacBook liegt im Regal. Der Servicemensch händigt mir es zusammen mit einem Speicherriegel aus. Ich frage was das sei, er sagt “Das sind die 512 MB die zuviel sind, sie haben jetzt 1,5 GB, das wollten Sie doch?” “Nein”, sage ich “siehe oben: Ich sagte ich habe 1 GB und möchte noch 1 GB kaufen. Daraus folgt, dass ich 2 GB haben will, oder?”
Daraufhin sagt er, ich müsse noch ein GB kaufen, man verzichte aber in diesem Fall auf eine nochmalige Zahlung von 40 Euro. Bis halb vier sei das gemacht (sagte er um 14.45).
An der Kasse war “das System” ausgefallen, die Kassiererin, die mir den 1 GB verkauft hatte ohne zu fragen, was ich denn derzeit habe, war zwischen Verzweiflung und Resignation angekommen. Es dauerte eine dreiviertel Stunde, bis ich mein MacBook erneut abgeben konnte und dann weitere 20 Minuten, bis der nächste Riegel drin war. Der Servicemensch gab mir zu verstehen, dass er wirklich nichts dafür könne, es gäbe halt Probleme.
Das Urteil:
Liebe Gravis-Geschäftsführung, ja, ihr wollt Geld verdienen und am liebsten gar keine Kunden mehr sehen. Das geht aber leider nicht.
Die Note 5 – Mangelhaft!
Hier in einer einmaligen Sonderaktion und zur Verbesserung Eurer Schulnoten folgenden Anmerkungen.
1. Wenn man Kunden im Laden hat und schon drei Kameras, dann kann man ihnen nach einer Stunde Warten auch mal nen Kaffee oder ein Wasser anbieten. Jeder Friseur kann das heute. Vor allem wenn man keine Klimaanlage hat.
2. Wenn man Mist baut, sollte man seinen Frust nicht an Kunden auslassen. Gerade Ihr solltet ab und an mal Eure coolen Mitarbeiter darin schulen, wie man Kunden anspricht und mit Ihnen umgeht. Das nimmt Frust bei ihnen und bei Ihnen.
3. Habt Ihr mal ausgerechnet, wie lange ein Bezahlvorgang bei Euch dauert und was der kostet? Da steckt ne Menge Potenzial drin. Gleiches gilt für den “Service-Annahme-Workflow”.
4. Ihr habt eine tolle Datenbank, wisst aber nichts über den Kunden. Lest doch einfach mal seine Geschichte bei Euch im System, und ihr werdet ihn besser bedienen können.
5. Einem Kunden zu sagen “Rufen Sie uns nicht an, das hat keinen Sinn”, ist NICHT gut. Statt dessen solltet ihr einfach ans Telefon gehen.
6. Eine Servcemitarbeiterin, die quer durch den Laden ruft, sie sei Geisteswissenschaftlerin und habe keine Ahnung von Programmieren und gehe jetzt heim, ist NICHT lustig, wenn die Kunden schon eine halbe Stunde warten.
7. Es gibt einen Frontdesk, der sollte auch nur Frontdesk sein – und nicht Berater, Reparierer und Seelentröster in einem. Alles eine Frage der Organisation.
8. Man lügt Kunden nicht an. Gar nicht. Auch nicht ein bischen. Man sagt nicht “Eine Stunde” wenn man weiß dass es zwei dauert. Man sagt nicht “Wir rufen Sie an” und ruft nicht an. Nein, man sagt immer die Wahrheit. Die kommt nämlich eh raus.
9. und 10. sind die Supertipps überhaupt (es geht um Reparatur-Management), aber so wie ihr für alles Geld nehmt, könnt Ihr die bei mir kaufen. Sind nicht teuer und werden sofort ausgeliefert.
Lieber SWR,
Du hast uns ja neulich so wunderbar aufgeklärt über Thailand und die Kinderschänder, in einem so differenzierten Bericht, der ganz ohne voreingenommen zu sein die Dinge schildern sollte. Klar, Prostitution gibt es nur in Thailand, deswegen ist das unerhört, und alle Männer wollen dort nur das eine. Klischees machen es halt einfach für SWR-Reporter, die nicht mal ordentlich englisch können. Gut der Bericht ist ein Jahr alt, aber das ist ja das schöne an Wiederholungen, man füllt sein Programm, das Ding ist bezahlt, der Inhalt eh egal.
19.07.2007 um 21.00
Die Rückkehr der Sextouristen
Der Tsunami, die Armut und die Prostitution
Ein Film von Wolfgang Luck
Wiederholung vom 29.05.2006
Solltest Du demnächst mal was über Kambodscha machen, hier eine schöne Anleitung für Deinen Bericht:
How Not to Write About Cambodia
Always use the words heart of darkness, genocide, traditional, and poor…emphaise poor, extreme poverty and malnurtition.
Subtitles may include the words, war, Khmer Rouge, Angkor, and communism. Also use backward, untouched, extreme deprivation. Note that the people always means Khmers not any of the other ethnic minorities living in Cambodia such as Chinese, Vietnames, Cham or Hilltribes. Never have a picture of a well-adjusted, educated Cambodian on the cover of the book, remember there are no eductaed people, they were all killed and since they were all killed there were only ever dumb people left. So no more smart or eductaed people have ever been born because only dumb people were left to populate the country. Don’t say this outright, merely infer it. Describe images of rice farmers, migrant workers, more rice farmers or naked chidren.
Mehr auf der Seite von Nerd Girl
Um das noch zu sagen: Ich bin der Letzte, der hier die Prostitution im allgemeinen und die Kinderprostitution im Besonderen schön reden will. Meine Kritik am Bericht ist, dass eben der Fokus auf die Kinderprostitution zu kurz kommt und nicht genügend in die Tiefe geht, dafür dann lieber Klischees bedient. Ein Beispiel: Neckermann erklärt in einem in einem Hotel ausliegenden Ratgeber zum Beispiel, das manche Hotels Gebühren verlangen, wenn man einen Gast mit aufs Zimmer nimmt. Das nennt man im Bericht schon Förderung der (Kinder)-Prostitution, befragt aber nicht Neckermann dazu, sondern irgendeinen Verbandshansel, der gar nichts sagen kann. Natürlich fahren Männer auch nach Thailand, um dort Sex zu kaufen. Das an sich ist aber kein Verbrechen. Die Lebensbedingungen der Frauen dort, das Benehmen der Kunden, die Gier der Barbesitzer, das wurde zwar angesprochen, aber eben nur punktuell.
Was Kambodscha angeht, das noch:
In Cambodia, for example, 44% of the girls forced to prostitute, had their first sexual contact with foreign tourist.
Round 3 million kids become victims of sexual exploitation around the world. 10 % from 842 million tourists choose destinations depending on sex tourism possibilities.
Sex tourism prospers in quite developed destinations as Morocco, Hungary, Chez Republic and Poland. No matter what Asia is still the absolute phenomenon.
ProSiebenSat1, bitte stellt doch einfach den Sendebetrieb ein
Es ist nicht die Tour, der ihr Euch jetzt anbiedert, es ist das was ich gerade auf Pro Sieben sehe: Die Sieben Todsünden.
Da wird über einen Triebtäter berichtet, das es voyeuristischer nicht mehr geht. Der Mann hat wohl eine Frau getötet und dann sich selbst. Das ist schlimm, der Mann ist tot. Aber nicht für Pro Sieben: In an Ekel nicht zu überbietender Sensationslust seziert man das Familienleben des Mannes, veröffentlicht die vom Psychotherapeuten ausgehändigten Gesprächsmitschnitte, holt sich alte Familienfilme. Der Mensch wird zum Objekt, seine Mutter zur Statistin. Hier wird nicht das Bild eine Verbrechers gezeichnet, sondern hier machen die Produzenten Content für ein attraktives Werbeumfeld, gleich im Anschluss an des Teufels Advocat (welch Ironie, man hätte im Sender den Film mal sehen sollen, da geht es um die Eitelkeit, die Lieblingssünde des Teufels). Jene Eitelkeit ist es wohl, die ProSiebenSat1 an die Unsterblichkeit glauben lässt und gleichzeitig eben alle jene Sünden begehen lässt, deren man sich in den Beiträgen annimmt.
Nein, ich will das Bild nicht weiter strapazieren, aber Sat 1 ist so ziemlich das Schlimmste, was man im deutschen Fernsehen geboten bekommt: Neun Live ist wenigstens mit Ansage schlecht. Aber Sat 1 (und Pro Sieben) hat sich spätestens mit den letzten Meldungen davon verabschiedet, ernst genommen zu werden.
Schade, dass man dabei auch die Marke Pro Sieben opfert, die mal für gute Filme stand. Damals. Als man noch Fernsehen machte. Und nicht gequirlte Scheisse.
ma radio: Zur Erinnerung – die Kritik am Verfahren
Weil die Radiosender schon jubeln und überhaupt hören mehr Leute Radio: Hier nochmal ein Telepolis-Artikel zur Erhebungsmethode.
Allerdings ist man bei Erhebung der Daten in Deutschland bisher allein auf das Erinnerungsvermögen der Probanden angewiesen. Die Einschaltquoten werden nicht technisch gemessen, sondern basieren auf der Gedächtnisleistung der Befragten. “Die Kernfrage zur Erhebung der Radionutzung lautet: Wer hört welchen Radiosender zu welcher Zeit?”, stellte Dieter K.Müller, Leiter der ARD-Werbung Sales & Services, im Fachblatt Media Perspektiven fest.
Originelle TV-Spots der Frankfurter Neue Presse
Ich glaube ja nicht, dass das schon der neue Geschäftsführer meines ehemaligen Arbeitgebers Frankfurter Neue Presse zu verantworten hat (und wenn, noch besser), aber die TV-Spots, die angefertigt worden sind, sind große Klasse.
Der Claim “Wir kümmern uns drum” ist ohnehin großartig für eine regionale Tageszeitung, und die Kollegen im Lokalen leben das ja auch. Das scheint man erkannt zu haben.
Die Spots: Ein Klavierspieler lässt sich Zeit mit dem letzten Ton, und der Kulturredakteur greift ihm in die Tasten. Ein Bauarbeiter macht zu lange Pause, der Lokalredakteur startet seinen Presslufthammer. Gute Idee, auch filmisch wunderbar umgesetzt (leider ist der mit der Baustelle nicht online).
Da in der alten Tante FNP jetzt mit Geschäftsführer Homrighausen und dem neuen Chefredakteur Gefeller bald ein neuer Wind weht, bleibt zu hoffen, dass auch die Mitarbeiter die Chance erkennen. Denn hier und da scheint sich sogar schon Widerstand zu regen. Aber das ist normal: Wo neue Besen kehren, beschweren sich schon mal die Wollmäuse über den Wind.
Was das neue Duo Homrighausen/Gefeller vor hat, wird sich zeigen: Newsroom ja oder nein, mehr Lokales oder weniger, Stärkung des Mantels (hoffentlich nicht) oder Stärkung der Regionalausgaben? Alles wird nur funktionieren, wenn die Mannschaft mitmacht. Und da wird es auch um Besitzstände gehen.
Am Rande: Merkwürdiger Weise stellen ja Journalisten gerne Dinge in Frage, nur die Effizienz ihrer Arbeitsweise nicht 🙂
Scoop bei der Axel Springer Akademie
Auch wenn hier und da schon wieder genörgelt wird: Warum soll Springer nicht einen Preis wie Scoop aussetzen für eine originelle journalistische Start-up-Idee. Wenigstens will man nicht die 1000ste Copycat fördern, wie es hier zu Lande bei VCs beliebt ist. Deswegen hier mal der Aufruf, sich das wenigstens anzuschauen.
Sat 1 und die teuren Nachrichten
Nun überlegt SAT 1 also, die Nachrichten einzustellen, jenes so unfröhliche Format ohne Cliffhanger, das man auch nicht durch Werbung unterbrechen darf und das eh keiner schaut. Das Personal kann man locker einsparen und dafür sich ein paar Freelancer holen, die dann investigativ Familenstreitereien nachrecherchieren (oder bei Bedarf gegen paar Euro Zuschuss vielleicht sogar ins Leben und damit vor die Kamera rufen?).
Ich wage einmal einen Blick in die Zukunft: Die neuen Eigner mancher TV-Sender haben nicht den Hauch einer Ahnung von Medien. Deshalb schauen Sie auf Quoten und Rentabilität einer jeden Sendung. Wunderbar. Nur leider vergessen sie dabei, was denn einen Sender ausmacht – das Image, der USP. Das ist nun für SAT 1 zugegegebermaßen wirklich nicht einfach. Aber dennoch gibt es sowas, und das macht man nicht an Gerichtsshows fest sondern eben an Sendungen wie den Nachrichten. Oder auch am unsäglichen Akte-Macher Meyer. Aber das ist das Profil.
Und genau dieses Thema, Rentabilität einzelner Sendungen/Artikel/Formate wird die Landschaft der elektronischen Medien in diesem und nächsten Jahr noch ordentlich rütteln. Schon jetzt läuft die Boulevardisierung darauf hinaus, dass eine Sendung nur noch ein Werbeumfeld ist, das mit Eigentrailern beworben wird. Der Inhalt ist den Machern wurscht. Wenns Volk CSI schauen will, ok, wenns Barbara Salesch will, auch gut.
Genau diesen Verlust des Profils aber werden RTL und SAT noch bitter bereuen. Denn sie öffnen damit den Markt für die Nischenanbieter, die sich einen Dreck um den Mainstream scheren und Qualität anbieten. Am Ende bleibt RTL dann nur noch das Salesch-Publikum. Und SAT 1 schauen dann die Richter-Unhold-Freunde. Na viel Spaß dabei.
Warum Podcasts dann doch noch eine Chance haben
Sat.1 wird das emotionale Leitmedium des modernen Mainstream
Naja, dann geben sie eben alle die Sparten auf, wunderbar. Leider wird der Mainstream immer kleiner, und ich könnte mir vorstellen, irgendwann nur noch ein Bächlein fließen zu sehen ….
ddp, Spiegel und eine Sperrfrist
Die Uni Göttingen wird einen Grund gehabt haben, folgendes zu ihrer Meldung dazuzuschreiben:
14.07.2007 02:00
Bitte beachten Sie die Sperrfrist!
Bernstein Center for Computational Neuroscience (BCCN) Goettingen
SPERRFRIST 14.07.2007 2:00:00 AM CEST
Es geht um dieses Thema:
Der schnellste Laufroboter der Welt lernt Bergsteigen – Forscher simulieren neuronale Grundlagen der Bewegungsanpassung
Und was muss ich eben bei Spon lesen?
Roboter lernt, bergauf zu stapfen
Göttinger Robotiker haben ein Laufmaschinchen konstruiert, das sich selbst beibringt, leichte Steigungen zu erklimmen. Der Weg nach oben ist hart: Der Zweibeiner muss aus Stürzen lernen, wie er eine Rampe unbeschadet hinaufkommt.
Eben jene Geschichte, ausgeliefert von ddp.
Welchen Sinn haben Sperrfristen, wenn Sie a) nicht eingehalten werden oder b) bestimmte Agenturen davon ausgenommen sind.
Oder ist der Wettbewerb schon so schlimm, dass selbst die Sperrfrist für eine Wissenschaftsmeldung keine Bedeutung mehr hat?
UPDATE: Hier der Auszug aus der DDP-Meldung
Betreff: xsi: (Sperrfrist 13 Juli 02.00 Uhr) Deutsche Forscher bringen einem Roboter das Bergsteigen bei
xsi002 4 wt 361 vvvva DDP0365
Wissenschaft/Technik/Roboter/Bergsteigen/SPERR/
(Sperrfrist 13 Juli 02.00 Uhr)
Deutsche Forscher bringen einem Roboter das Bergsteigen bei=
Scheint sich wohl jemand vertippt zu haben – ist aber bei so was wie einer Sperrfrist auch doof.
Noch kurz dieses aus den Bedingungen des Dienstes IDW, über den die Meldung kam:
Hauptberuflich tätige Journalisten haben des weiteren die Möglichkeit, mit einer Sperrfrist versehene Pressemitteilung früher als andere idw-Nutzer zur Vorrecherche zu erhalten