Category Archives: Allgemein

SpiegelOnline in Kambodscha – Dichtung und Wahrheit

Königspalast in Phnom Penh

Da gibt einen Menschen namens Thilo Thielke, der offensichtlich in Asien herumreist und für SpOn Geschichten schreibt. Jetzt war er in Phnom Penh und hat etwas entdeckt, das er wohl für so aussergewöhnlich hält, dass eine eine Geschichte drüber schreiben muss: Einen Deutschen, der ein deutsches Restaurant aufgemacht hat. Was ein Brüller.

Nun hat er sich ausgerechnet das Edelweiss in Phnom Penh ausgesucht, nicht gerade die beste Adresse. Er hat sich nicht das (deutsche) Art Cafe ausgesucht, dessen Besitzer regelmäßig Kammerkonzerte anbietet, Kambodschanern Musikunterricht gibt und auch noch Musikfestivals organisiert. Oder das Riverside Bistro. Nein, es muss das Edelweiss sein, gerne auch mal als Prollkneipe bezeichnet und Treffpunkt für solche, die nicht mal mehr zurück nach Deutschland können.

Schauen wir uns doch mal diesen Qualitätsjournalismus genauer an:

Globalisierung mit Fleischkäse

Superüberschrift. Kaum entdeckt ein Deutscher Bekanntes was ausserhalb Deutschlands, ist es Globalisierung und was Besonderes. Investigativ.

Fast wie zu Hause: Im Kneipenrestaurant “Edelweiss” in Phnom Penh werden Fleischkäse, Weißwurst und Bockwurst mit Sauerkraut kredenzt. .

So wie in tausenden anderen deutschen Restaurants in der Welt. Man stelle sich vor, ein italienisches Magazin würde so über eine Pizzaria schreiben.

Es ist Weißbierzeit in Phnom Penh. Bei Ulli Zdrzalek trudeln langsam die ersten Gäste ein. Ãœber dem 65-jährigen Gastwirt flattert eine weiße Plane mit dem Kneipenlogo leicht in der Abendbrise, die jetzt vom Fluss Mekong herüberweht: “Edelweiss / Pizza – Gemüsesuppe – Kassler – Weißwurst – Leberkäse – Linsensuppe – Erbsensuppe.”

Ich habe Ulli Zdrzalek vor allem als lauten, ungehobelten Menschen erlebt, dessen Benehmen definitiv zeigt, dass der Mann sich im Rotlichtvirtel Phnom Penhs wohl fühlt.

Die Speisekarte zeigt: Gezahlt wird im “Edelweiss” wie vielerorts in Phnom Penh in Dollar, nicht in der einheimischen Währung Riel.

In GANZ Kambodscha wird in Dollar gezahlt, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen.

Kambodscha erwacht zum Leben. Seit einigen Jahren geht es schon aufwärts mit dem 14-Millionen-Einwohner-Land, das viele immer noch hauptsächlich mit dem Genozid der maoistischen Roten Khmer verbinden.

Tatsächlich erwacht vor allem die Geldgier der Regierung. Der Lebensstandard der Menschen hat sich wenig verändert, vor allem auf dem Land. Hun Sens Regime hat sich quasi das Land unter den Nagel gerissen und verkauft was zu verkaufen ist. Investoren meiden das Land, weil vor allem die Landrechte nicht geklärt sind. Es gilt als eines der korruptesten Länder der Welt.

Über zwei Millionen Touristen zieht es mittlerweile jährlich hierher.

Ja, aber der überwiegende Teil sind Koreaner, die in koreanischen Hotels schlafen, koreanische Busse benutzen und sogar koreanische Wasserflaschen kaufen. Unn sie sind vor allem in Siem Reap. nicht in Phnom Penh.

Dazu jede Menge Entwicklungshelfer – der Staatshaushalt des Landes wird immer noch zur Hälfte mit Hilfsgeldern gefüllt, allein für das Jahr 2009 wurden von der großzügigen Gebergemeinschaft 951 Millionen Dollar zugesagt.

Wäre es nicht einmal eine Geschichte für den Spiegel, wenn man schon einen Reporter da hat, sich um dieses Geld zu kümmern und wo es denn hingeht? Wie die dicken fetten Autos der NGO-Countrydirektoren, ihre Nannys und Gärtner bezahlt werden?

Und auch immer mehr Unternehmer wagen langsam das Abenteuer. In den vergangenen Jahren waren die Wachstumsraten der kambodschanischen Wirtschaft fast immer zweistellig.

Unsinn. Im Moment gehen Unternehmer raus aus Kambodscha, weil es zu unsicher ist. Und die Wachstumsrate liegt beim GDP bei 7 Prozent.

“Eine gute und konservative Wirtschaftspolitik” sei in dem Land praktiziert worden, schreibt Alexander Hirschle, Südostasien-Experte von “Germany Trade and Invest”, einer Gesellschaft, die sich der Förderung der deutschen Außenwirtschaft verschrieben hat. Er spricht von einem kleinen Wirtschaftswunder “in einer der weltweit dynamischsten Wirtschaftsregionen”. Und es gibt eine Menge Menschen, die der festen Ãœberzeugung sind, dass Südostasien die derzeitige Weltwirtschaftskrise noch am ehesten meistern wird – weil sie hier so fleißig sind, so flexibel und so billig.

Noch größerer Unsinn. Kambodscha ist wirtschaftlich vollkommen abhängig von Thailand und Vietnam. Es hat weder eigenen Strom noch eigenes Öl. Ohne Thailand hätte man kaum etwas zu essen. Von Textilfabriken und Bodenschätzen abgesehen hat es nichts zu bieten. Es wird kaum in Infrastruktur investiert, vor allem weil die Regierung kaum Interesse daran hat, das Land zu entwickeln und die Menschen zu bilden.

Deutsche Touristinnen habe er schon weinen sehen, weil sie auf ihrem Trip nach Südostasien immer nur Reis serviert bekamen.

Auch das ist nichts Neues. Übrigens ist das Schnitzel im Riverside Bistro wesentlich besser und der Kartoffelbrei auch. Warum eigentlich werden in dem Artikel keine anderen deutschen Restaurants erwähnt?

… liebsten dort, wo die mandeläugigen Frauen herkommen. Asien kannte er schon seit Beginn der siebziger Jahre als Tourist, irgendwann hatte er sogar eine Thailänderin geheiratet. Doch die machte sich in Deutschland aus dem Staub.

Ja, so sieht er auch aus. Man nennt diese Leute auch gerne Sexpats!

Dann, endlich, packte er selber seine Siebensachen: “Ich wollte da leben, wo andere Urlaub machen.” Sein erstes Ziel war Pattaya, die Bordell- und Bademeile in Thailand. Doch da wurde es ihm schnell zu laut und überfüllt, und außerdem gab schon jede Menge deutscher Broilerbuden, Grillstuben und Biertränken. Ein Jahr blieb er, dann zog er mit seiner Geschäftsidee weiter ins vergleichsweise beschauliche Kambodscha.

Kambodscha ist kleiner und wesentlich weniger entwickelt als Thailand, gleichwohl ist ein deutsches Restaurant nichts aussergewöhnliches und die Lage an der Riverside nun auch nicht gerade eine ruhige Ecke – das ist Phnom Penhs Kneipenmeile!

Nebenbei beraten sie Touristen, wenn die nicht wissen, wo die nächste Apotheke ist oder ein Arzt. Schließlich wütet in Kambodscha die Malaria. “Ein hohes Risiko besteht in den meisten Landesteilen”, warnt das Auswärtige Amt, extrem hoch sei die Gefahr im Norden und Westen

Jetzt wird’s aber gefährlich. In Kambodscha “wütet” keine Malaria. Es gibt Malariagebiete, aber dort kommt kaum ein Tourist hin. Wenn es eine Krankheit gibt, die man sich hier fängt, ist es Denguefieber. Und die nächste Apotheke ist beim FCC um die Ecke (U-Care). Da geht eigentlich jeder Tourist einmal vorbei, auf dem Weg zum Nationalmuseum.

Draußen beginnt langsam der allabendliche Trubel. Auf Phnom Penhs Partymeile öffnen die Kneipen. Touristenströme ziehen palavernd vorbei. Vom legendären “Foreign Correspondents’ Club”, gleich nebenan, schallt Gelächter herüber. Tuk-Tuks hupen. Der Lärm mischt sich mit deutscher Volksmusik. Die Globalisierung ist in Kambodscha angekommen.

Die Globalisierung ist in Kambodscha sicher nicht mit einem deutschen Restaurant angekommen. Sie ist mit 2 Apple-Stores angekommen, mit WIFI in jedem Cafe, mit einem schicken Adidas Shop am Norodom Boulevard oder Barbie bei Monument Toys (das ist der Laden in dem ich gearbeitet habe) und Nokia Telefonen und schlicht mit einem Flughafen. Wie in jedem anderen Land der Welt.

Katholische Proganda in Vietnam: Arm wegen Kinderreichtum?

So hat es die katholische Kirche verbreitet:

Immer mehr katholische Familien verarmen angesichts der Sanktionen der Zwei-Kind-Regelung. Das berichtet die katholische Agentur Ucanews. Viele Katholiken im Lande hätten ihr Bestes getan, um den Vorschriften der katholischen Kirche bezüglich künstlicher Geburtenkontrolle Folge zu leisten. Doch sähen sie sich angesichts ihrer finanziellen Lage gezwungen, auf Verhütungsmittel zurückzugreifen. In Vietnam müssen Familien dem Staat ab dem dritten Kind enorme Bußgelder in Form von Reis zahlen. Die Höhe dieser Geldstrafen wächst mit jedem weiteren Kind. Hinzu kommt, dass die Regierung jeder Familie nur eine Gewisse Fläche zum Reisanbau zuteilt. Dadurch werden zunehmend kinderreiche Familien in die Armut getrieben, weil sie kaum noch genug Reis erwirtschaften können, um sich selbst zu ernähren. Auch konfisziert der Staat bisweilen das gesamte Hab und Gut einer Familie, wenn diese die Forderungen nicht begleichen kann. Quellen zufolge bietet der Staat Paaren mit bereits zwei Kindern kostenfreie Sterilisationen und künstliche Verhütungsmittel an.

Erstens wird die Zwei-Kind-Politk nur bei Staatsbediensteten durchgesetzt. Zweitens hat die auch einen Sinn, denn schon jetzt hat Vietnam 2/3 Menschen unter 30 Jahre. Es wächst zu schnell. Drittens können die Katholiken ja einfach enthaltsam sein. Wenn sie meinen Rumrammeln gehört zu ihrer Religion, dann ist das deren Problem. Hier zeigt sich eher das Dilemma der katholischen Kirche: Sie interessirt sich nämlich einen Scheiss, wer die ganzen Kinder irgendwann ernähren soll, die dank ihrer schwachsinningen Politik gezeugt werden. Ach und dann würde ich gerne noch wissen, ob die katholische Kirche auch so massiv wie der Staat gegen solche Eltern vorgeht, die ihre Kinder, wenn es Mädchen sind, mal eben in den nächsten Fluss werfen.

DJV hat das Internet bis heute nicht verstanden und will chinesische Verhältnisse

Was lese ich da beim DJV??????

16. Jul. 2009 – Der Deutsche Journalisten-Verband hat Verleger und Politik zu einer konzertierten Aktion mit den Urhebern gegenüber dem Monopolisten Google aufgefordert. Vor dem Hintergrund der wachsenden Meinungsmacht von Google seien gesetzliche Regelungen dringend nötig, forderte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Der Gesetzgeber muss einerseits der Gratis-Kultur des Internets zu Gunsten der Urheber einen wirksamen Riegel vorschieben und andererseits die Befugnisse des Bundeskartellamtes so ausweiten, dass die Behörde Meinungsmonopole im Internet verhindern kann.“

Keine Ahnung, ob die beim DJV einfach zu alt sind, ob sie dem Klischee einfach nur entsprechen wollen, dass nämlich Jurnalisten die größten Verhinderer, Bedenkenträger und Feiglinge vor dem Herrn sind (mit den üblichen Ausnahmen natürlich) oder ob das einfach eine Übersprungshandlung ist.

Lieber DJV, es mag ja in deinen gedruckten Lexika von 1980 nicht drinnenstehen, aber Google bietet eine ganz einfache Möglichkeit, sich dort nicht listen zu lassen. Kann jeder machen. Der DJV hat es aber nicht getan. Warum? Weil er gefunden werden will im Internet. Genauso wie sein Heft in der Deutschen Bibliothek gefunden wird (hat die nicht auch ein Monopol?).

Geradezu hirnrissig ist der Ruf nach dem deutschen Gesetzgeber. Offenbar hat der DJV nicht einmal verstanden, wo der Firmensitz von Google ist und dass das Internet (Gott sei Dank) keine Grenzen kennt. Da muss wirklich jemand ernsthaft erkrankt sein beim DJV, den Staat anzurufen, dass der doch bitte das Internet regelt.

Dann geht doch rüber nach China, wenn ihr ein staatlich geregeltes Internet wollt. Gut dass ich nicht mehr im DJV bin, ich wäre jetzt ausgetreten. Ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen.

Erfolgreich abnehmen mit 2000 Kalorien am Tag

Squid with spinach
Nein, das ist kein Werbetext, sondern ein kleiner Bericht aus meinem Leben. Ich habe seit Februar 2009 etwa 15 Kilogramm abgenommen, und viele haben mich gefragt wie ich das gemacht habe.
Zunächst einmal ist das alles Willenssache und ähnlich dem Rauchenaufhören. Man muss es wollen, und dann ist der Rest ganz einfach.
Das Problem beim Abnehmen ist nicht was wir essen, sondern wieviel. Im Durchschnitt essen wir schlicht zuviel. 2600 Kalorien sollten eigentlich reichen, aber meist liegt man drüber. Manche Diätpäpste meinen, man muss weniger (oder mehr) Kohlenhydrate zu sich nehmen, oder kein Fett oder nur Eiweiss. Unsinn. Kalorienzählen reicht völlig aus.
Wenn ich eine 2000 Kaloriendiät mache, dann regelt sich die Zusammensetzung meiner Mahlzeiten automatisch. Eine Pizza hat 800 Kalorien, da ist fast schon die Hälfte weg. Ein Bier hat 140 Kalorien, das kann man sich am Abend schon mal gönnen, aber eben nur eins und nicht essen dabei. Chips und Co. sind wahre Kalorienbombn, und wer Kalorien zählt wird schon deshlab darauf verzichten. Das angenehme an Gemüse ist, dass es wenig bis keine Kalorien hat, aber durchaus satt machen kann. Also essen wir autoamtisch mehr. Brot, Reis und Kartoffeln haben viel Kalorien. Diese Nahrungsmittel sind wichtig, man soll sie auf keinen Fall weglassen, ich würde aber Vollkornbrot empfehlen statt Weissbrot.
Fleisch ist so eine Sache: Hat es kein Fett hat es weniger Kalorien, mein Gefühl aber sagt mir dass jeden Tag ein Steak auch nicht das Wahre ist. Deswegen einfach mischen, mal Hühnerbrust, mal Rinderfilet, mal Fisch.

Dazu kommt dann noch Bewegung. Wer sich bewegtm verbrennt Kalorien (und der Kreislauf freut sich auch). Ich denke die beste Zeit ist morgens: Einfach eine dreiviertel Stunde früher aufstehen und laufen gehen (es muss gar nicht Joggen sein, und auch der Fettburnerpuls ist mir egal). Man kann die verbrannten Kalorien dann zum Bedarf hinzuaddieren.

Jeden Tag wiegen ist wichtig, um auch eine Erfolgskontrolle zu haben. Aber nicht verzweifeln, wenn es mal nicht so geht.

Der große Vorteil dieser Diät ist aber, dass ich meine Ernährung umgestellt habe. Ich will ja mein Gewicht halten. Und weil ich weiss wieviele Kalorien Cashewkerne haben, gönne ich mir eben nur eine Handvoll statt einer ganzen Packung. Oder ein paar Gummibärchen.

Welche Erfahrungen habt ihr?

Robusta Kaffee aus Vietnam und wie er in Deutschland verschwindet

Irgendwann habe ich hier mal gelesen, dass Deutschland der wichtigste Partner im Kaffeeexprt für Vietnam ist. Ich weiss aber auch, dass in Vietnam vor allem Robusta Kaffee angebaut wird. Also bin ich, als ich in Deutschland war, los in die Supermärkte und haben Kaffee aus Vietnam gesucht. aber Fehlanzeige: In deutschen Regalen gibt es nur 100 Prozent Arabica.

Wenn man weiss, dass etwa 280.000 Tonnen pro Jagr arabica aus Brasilien kommen (Nummer 1), und etwa 234.000 Tonnen aus Vietnam (Nummer 2), dann muss dieser Kaffee doch irgendwo sein. Vor allem, weil ein Espresso ohne Robustaanteil gar nicht so recht schmeckt:

Robusta ist schnellwüchsiger, ertragreicher und widerstandsfähiger als die Arabica-Sorte. Sie wächst in Gebieten bis 600 Metern Höhe. Robusta wird als Zusatz vor allem für die Zubereitung von Espresso benutzt, da sie die Bildung der Crema unterstützt und ein schweres, leicht erdiges Aroma bringt.

100 Prozent Arabica ist also anzuzweifeln, und Test bestätigen den Verdacht: Es ist oft eine Mogelpackung.

Bisweilen wird gesagt, dass man den Robusta für löslichen Kaffee benutzt. Das mag sein, erklärt aber nicht die Mengen:

Insgesamt wurden im Jahr 2008 400.000 Tonnen Röstkaffee und 16.600 Tonnen löslicher Kaffee in Deutschland abgesetzt.

(Quelle: Deutscher Kaffeeverband)

Eine Erklärung für das Verschwinden ist der Export:

Rund eine Million Tonnen Rohkaffee werden jährlich nach Deutschland importiert. Davon ist rund die Hälfte für den eigenen Konsum, die andere Hälfte wird nach Verarbeitung wieder exportiert. In Deutschland konsumierter Kaffee wird fast komplett als Rohkaffee importiert und erst hierzulande geröstet, entkoffeiniert oder in anderer Weise verarbeitet.

60.000 Tonnen löslicher Kaffee werden exportiert. Die müssen zu den 16.000 Tonnen noch zu gerechnet werden. Trotzdem kommt man noch nicht auf die Gesamtmenge allein des vietnamesischen Kaffees.

Damit endet meine Bloggerrecherche, ich habe ja gelernt, dass Blogger nur im Internet suchen während Journalisten (und nicht wenige lesen ja auch dieses Blog) dann noch nachfassen. Also, liebe Kollegen der Schreibenden Zunft, hier ist der Anfang einer Geschichte für die Ratgeberseite am Wochenende.

Eine schöne Diskussion zum Thema Geschmack und Vor- und Nachteile von Robusta und Arabica gibt es im Kaffee-Blog.

Auch bei Springer ruft man nach dem Sozialismus

Jetzt auch Peter Würtenberger, den ich eigentlich als recht vernüftigen Menschen kennengelernt habe:

Springers Chefvermarkter Peter Würtenberger schlägt eine PC-Abgabe für journalistische Inhalte im Internet vor. Damit reagiert er auf Hubert Burdas Kritik an Googles Einnahmepolitik, bei der Verleger leer ausgehen.

schreibt Turi2.

Gibt es denn irgendwo in Deutschland noch einen Unternehmer, der sein Geschäft ohne staatliche Beihilfen machen kann und will? Zwangsabage für PC um Zeitungen zu finanzieren ist wie Eintritt für den Wald, weil daraus ja die Bäume kommen auf deren zerfasertes Holz die Zeitungen gedruckt werden.

Mensch Mensch Mensch, wie tief mag dieses Land noch sinken?

Hubert Burda und seine peinliche Kritik an Google

Eben lese ich folgendes auf Turi2:

Alte Diskussion, neuer Anlauf: Hubert Burda will nicht länger zusehen, dass Google und Co mit Verleger-Inhalten Kasse machen, ohne die Produzenten daran zu beteiligen: “Wer die Leistung anderer kommerziell nutzt, muss dafür bezahlen”, schreibt Burda in einem Gastbeitrag für die “FAZ”. Dieses ökonomische Grundprinzip müsse auch im digitalen Zeitalter gelten, “sonst sehen wir der schleichenden Enteignung der Inhalte-Produzenten tatenlos zu”. Und Burda will die Rechte noch weiter spannen: Da Suchmaschinen heute eine Gatekeeper-Funktion innehaben, sei es nötig, “nach objektiven, nachvollziehbaren Kriterien gefunden zu werden” und an den Erlösen der Suchmaschinen “fair und zu überprüfbaren Konditionen zu partizipieren”.

Bisher galt ja Herr Burda als ein dem Internet sehr offener Mensch. Langsam dürfte aber auch er mal seine Kontoauszüge angeschaut haben und upps, da kommt ja kein Geld rein. Nun ist das aber mit dem deutschen Unternehmertum heute so eine Sache. Die Generation die einst angepackt hat nach dem Krieg legt heute die Hände in den Schoß und jammert lieber. Und deshalb sucht man in Google einen Schuldigen, der den Verlagen das Geld wegnimmt.

Sicher macht Google das, aber warum auch nicht? Die Verlage wollen ja selbst kein Geld verdienen. Sie könnten einfach ihre Portale dichtmachen oder auf Premium umstellen, oder dem Googlebot das Crawlen verbieten, und schon verdient Google kein Geld mehr. Ganz einfach. Nur wird dann Focus online mal eben geschätzte 40 Prozent seines Traffics verlieren. Und genau deshalb jammern Burda und Co. zwar laut, machen aber nix.

Der Ruf nach einer Verstaatlichung einer Suchmaschine (und das ist schließlich die Konsequenz dess was Burda da fordert) macht mich traurig. Ich habe gerade Hubert Burda für einen weltoffenen Menschen gehalten. Doch jetzt das Internet und seine Grundfunktionen wie die Suche in Gesetze zu packen, ein US-Unternehmen (!) quasi zwangszuenteignen nur weil das eigene Geschäftsmodel Print nicht mehr läuft, ist schon ein starkes Stück. Da hatten die die SED-Schergen noch noblere Gründe.

Wenn Google etwas hat, dann ist es ein guter Suchalgorithmus, der letztlich fair ist, wenn es um Aktualität und Relevanz geht. Sollen doch die Herrn Verleger ihre eigene Suchmaschine bauen.

Also liebe Verleger, sagt Danke zu Google dass die Euch noch ein paar Jahre gegeben haben. Google wird auch ohne Euch eine gute Suchmaschine sein, aber ihr seid nichts ohne Google. So einfach ist das mit dem ökonomischen Prinzip, her Burda. Das, was Sie meinen, ist Planwirtschaft. Hatten wir auch schon mal, War nicht wirklich der Brüller.

Podcast des Monats: Blumenpod

Weil ich Frank gerade in München getroffen habe, hie der Podcastempfehlung des Monats. Sein Blumenpod handelt von – Blumen. Genauer gesagt Gärten. Er selbst ist nämlich Gärtner, betreibt das als Beruf und kennt sich entsprechend aus.
Wer also etwas über Rasen oder Landschaftsarchitektur wissen wiill, muss da einfach reinhören. Auch rein technisch ist das Ganze einfach gut gemacht!

E-Petition gegen Gema Live Musik Gebühren

Ich poste diese Mail einfach als Ganzes:
Hallo liebe Musiker,
die GEMA beabsichtigt, ihre Gebühren für den Livesektor um 600% zu erhöhen. Das ist kein Witz!! Die Gema hat das Internetzeitalter verschlafen, was ich Persönlich leider auch am eigenen Leib zu spüren bekommen habe und sucht jetzt nach neuen Einnahmequellen. Umso mehr ärgert es mich, dass sich nun mit wahnwitzigen Erhöhungen der Abgaben im Livesektor ein verstaubter und rückständiger Schlafverein auf unsere Kosten gesundstoßen möchte. Was das bedeutet, kann sich jeder ausmahlen. Auch die kleine Coverband von nebenan, die nur ab und an einen Gig hat, wird das zu spüren bekommen und letztlich überhaupt keine obs mehr spielen. Veranstalter können sich die Erhöhungen nicht mehr leisten und buchen immer Weniger Bands. Deshalb müssen alle Musiker, die Live spielen, sofort reagieren!
Das Thema wird nur dann auf die Tagesordnung unseres Parlaments kommen, wenn wir bis 17.7.09 50.000 Unterschriften zusammen haben.

Also, bitte reagiert sofort und motiviert so viele Musiker wie nur möglich, damit das Handeln der GEMA überprüft wird.

Wie geht das
Ich habe eben diese Petition online beim Bundestag unterzeichnet. Dazu muss man sich registrieren. Klickt dazu einfach auf folgenden Link:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=4517

Wenn ihr euch auf der Seite befindet, seht ihr oben links ein fett gedrucktes Feld mit der Bezeichnung “REGISTRIEREN”. Ohne geht es leider nicht! Da bitte raufklicken das kennt ja jeder und ich denke man kann das ruhig machen, es ist schließlich der Bundestag und es kommen sicher keine Spam Mails. Nach der Registrierung bekommt ihr eine Bestätigungsmail, in der sich ein Bestätigungs-Link befindet. Da bitte draufklicken und ihr seid registriert.

Nun geht ihr wieder auf den Link, den ich euch oben hereinkopiert habe und klickt auf das Feld “Mitzeichnen”. Das ist dann eure “Unterschrift”.
Gebt bitte Gas und macht das sofort, wir haben nicht mehr viel Zeit.
Kristian Vogelberg
indigoteam®
Fair-Trade-Musiclabe

Hochzeit Michaela Schaffrath




Michaela Schaffrath

Originally uploaded by thomaswanhoff

So, weil doch einiges an Traffic von Google hier ankommt, die Auflösung. Mein kleiner Bruder (er hört das ungern) hat am vergangenen Wochenende die Schauspielerin Michaela Schaffrath geheiratet. Das war im übrigen auch der Grund warum ich überhaupt nach Deutschland gekommen bin. Es war eine schöne, familiäre Hochzeit und nein, der Rolls Royce im Hintergrund ist nicht unsere Familienkutsche, sondern nur das Hochzeitsauto.

Ein paar mehr Fotos gibt es auf Flickr zu sehen http://www.flickr.com/photos/wanhoff. Sie stehen unter CC Lizenz, diese bitte ich zu beachten!

ARD schert sich einen Scheissdreck um Bildrechte…

… wenn es darum geht, Bilder aus dem Iran zu bekommen. Weil der eigene Korrespondent im Hotel festsitzt, muss man auf Youtube und Co. zurueckgreifen. Und damit dem man die Urheber der Videos gar nicht erst fragen muss, macht man einen Schwenk über die Youtubewebsite und zum Schluss einen Moderationsschlenker zum Thema User Generated Content, damit man, falls einer der Filmer die Unruhen überlebt und sich beschweren sollte, sich aufs Zitatrecht berufen kann.
Aber wehe, man veröffentlicht ein ARD Video auf Youtube, dann kommen die Anwalt-Schlangen angekrochen und beschweren sich in aller Doppelzüngigkeit. Armes öffentlich-rechtliches Fernsehen.

Konventionen und unser Leben und Arbeiten in der Zukunft

Der von mir so gehasste Spiegel hat eine nette Titelgeschichte über Krisenkinder, die alles richtig machen und dennoch keinen Job bekommen. Darin geht es um Studierte, die trotz bester Abschlüsse keinen Arbeit haben – zumindest keine feste.

Mich wundert das nicht. Es ist Krisen quasi eingebaut, dass sie unser Leben verändern. Und anders als die Bundesregierung glaube ich nicht, dass die Krise schon vorbei ist. Sie hat erst angefangen.

Damit sind wir beim Titel: Wie begegnen wir Krisen?
Solange es uns gut geht, sehen wir keine Notwendigkeit uns zu ändern. Und weil das quasi kollektiv so ist, haben wir Konventionen, die uns, folgen wir ihnen, zusätzlich Sicherheit geben. Konventionen sichern den kollektiven Wohlstand und seine Verteilung. Wir machen was man macht uns alles bleibt gut. Diejenigen die ausbrechen haben es schwer: Sie werden als Aussteiger und Individualisten beschimpft. Bis eine Krise kommt und die Konventionen nicht mehr die Sicherheit bieten, die man gewohnt ist. Das System Schule-Studium-Bewerbung-Job funktioniert nicht mehr. Man bekommt nicht einen Job weil man einen Abschluss hat.

Aber wie bekommt man einen Job?
Ich denke über unkonventionelle Wege. Vor allem über Kompetenz und Vernetzung. Wenn ich gut bin und die richtigen Leute kennen wird mit etwas angeboten. Und: Es ist nicht ungewöhnlich alle 2 bis 5 Jahre auch mal den Job zu wechseln. Und: Wir werden immer mehr projektbasiert arbeiten und als Freiberufler arbeiten 40 Jahre Angestellter bei der Sparkasse zu sein ist nicht mehr wirklich erstrebenswert.

Was wir am meisten fürchten ist der Verlust einer Sicherheit. Tatsächlich aber haben wir Angst vor uns selbst. Wer sich – wie einige Kollegen aus meiner Zeit als Redakteur – heute darauf ausruht, qua Dienstjahre unkündbar zu sein, wird große Augen machen wenn plötzlich aus betrieblichen Gründen die Stelle doch eingespart wird (oder gleich die ganze Zeitung dichtmacht). Sicherheit heißt bald Selbstvertrauen in sich und die Fähigkeit, aus Situationen das Beste zu machen.

Wer sich heute schnell einer neuen Situation anpassen kann, hat ungemeine Vorteile. Die anderen mögen überleben, aber werden vor Angst zittern.

Wolframalpha Anwendungsbeispiel

Eben habe ich gelesen dass es in Japan ein Erdbeben der Stärke 6.3 gab. Nun gibt es in Japan öfter Erdbeben und ich wollte schnell wissen, wie das einzuordnen ist. Wolfram Alpha ist da sehr hilfreich: Einfach nach Earthquake und Japan suchen und schon gibt es eine nette Übersicht über die vergangeen Erdbeben und ihre Stärken. Spaß das macht.

Chicken slaughter in Phu My Hung

Its seems that even Korean Restaurant Owners are
not really educated in food safety standards. Today I witnessed how
staff in front of the Twochicken restaurant on the backside of
Parkview A building in Phu My Hung were slaughtering their chicken
right on the street side. They don’t follow simple food saftey
standards, the dead chicken were then thrown in the gras nearby to
blood to death.

Twitter account suspended

Heute morgen wachte ich auf und konnte mich nicht mehr bei Twitter einloggen. Ich setzte mein Passwort zurück und wunderte mich, dass in meinem Emailpostfach schon eine Anfrage auf Rücksetzung vorlag, und zwar von 3 Uhr heute nacht. Und als ich mich bei Twitter einloggen konnte, las ich die Nachricht, dass mein Account suspended sei wegen verdächtiger Aktivitäten. Ich hatte plötzlich 5000 Updates, konnte die aber nicht sehen.
Gabe Mac aus Holland hat das gleiche Problem, ich weiss das es gerade einen Videolink aus Russland gibt, der ein Problem ist, kann mich aber nicht daran erinnern, ihn geklickt zu haben. Ausserdem betrifft der auch Facebook, und das funktioniert bei mir.
Also erst mal keine Twitter Updates, ich habe mich gleich an den Support gewandt und dann mal schauen, was passiert.

Who killed the electric car?

Ich schaue gerade den Film “Who killed the electric car” und wie vor allem GM mit geradezu mafiösen Methoden es geschafft, das Thema Electric Car von der Tagesordnung zu bekommen. Daimler war übrigens nicht viel besser, die haben sich zwar jetzt bei Tesla eingekauft, aber ich könnte wetten, dass sie das nur taten, um Tesla verschwinden zu lassen.

Filme wie dieser laufen nicht im TV, und wenn dann auf arte oder zu später Zeit, werden nicht mit Trailern beworben. Die sogenannten Qualitätsmedien sind längst keine mehr, weil sie sich wenn überhaupt nur noch für einen Tag empören und dann doch wieder schauen, wer Germanys Next Depp Model wird.

Es würde mich nicht wundern, wenn aus der Empörung, die solche Filme schaffen, irgendwann militanter Widerstand wird. Und er hätte sogar meine Sympathie. Die RAF hat für weitaus weniger den Schritt in die Illegalität gemacht: Viele ihrer Vorhaltungen werden jetzt erst Realität. Das ist die Ironie der Geschichte: Schaut man sich Zensursula und Schäuble an, die so genannte Bankenkrise, die letzlich doch keine Konsequenzen hat für die Verursacher, sondern nur das bestehende System am Ende rettet (weil die Regierungen ja selbst Teil sind), die neue Debatte um eine New World Order, die Versuche konservativer Kräfte, den Kimawandel klein zu reden und die Banalisierung unseres täglichen Lebens mi Facebook und Co., dann könnte man meinen Ulrike Meinhoff bekommt doch noch recht (Hervorhebung durch mich):

„‚Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht. (…)‘ So ähnlich (…) konnte man es von einem Schwarzen der Black-Power-Bewegung auf der Vietnamkonferenz im Februar in Berlin hören. (…)
Die Grenze zwischen verbalem Protest und physischem Widerstand ist bei den Protesten gegen den Anschlag auf Rudi Dutschke (…) erstmalig massenhaft, (…) tatsächlich, nicht nur symbolisch – überschritten worden. (…)
Nun, nachdem gezeigt worden ist, daß andere Mittel als nur Demonstrationen, Springer-Hearings, Protestveranstaltungen zur Verfügung stehen, andere als die, die versagt haben, weil sie den Anschlag auf Rudi Dutschke nicht verhindern konnten, nun, da die Fesseln von Sitte & Anstand gesprengt worden sind, kann und muß neu und von vorne über Gewalt und Gegengewalt diskutiert werden. Gegengewalt, wie sie in den Ostertagen praktiziert worden ist, ist nicht geeignet, Sympathien zu wecken, nicht, erschrockene Liberale auf die Seite der Außerparlamentarischen Opposition zu ziehen. Gegengewalt läuft Gefahr, zu Gewalt zu werden, wo die Brutalität der Polizei das Gesetz des Handelns bestimmt, wo ohnmächtige Wut überlegene Rationalität ablöst, wo der paramilitärische Einsatz der Polizei mit paramilitärischen Mitteln beantwortet wird. (…)
Der Spaß hat aufgehört.“[4]

Mel Gibson sagt in dem Film auf die Frage “Who controls the future?” “who has the biggest club”. Ich denke das Volk sollte dieser Club sein.

KemperTrautmann: einfach mal die Fresse halten

UPDATE: HEUTE BEKAM ICH EINE MAIL MIT FOLGENDE INHALT (DIE MAIL IST EINE STELLUNGNAHME, DESWEGEN MEINE ICH DIESEN AUSZUG AUCH VEROEFFENTLICHEN ZU KOENNEN)

Gestern hat sich im Netz eine Diskussion um die
Website www.DubistTerrorist.de entwickelt, die im wesentlichen auf
Missverständnissen beruhte. Michael Trautmann, Geschäftsführer von
kempertrautmann, und Alexander Lehmann, Initiator der
Seite www.DubistTerrorist.de haben miteinander telefoniert und die
Angelegenheit gütlich geklärt.

Die Satire kann bleiben, lediglich ein paar Bilder von Kindern werden einvernehmlich ausgetauscht, weil die Eltern damals die Seele das Foto des Kindes nur fuer diese Kampagne erlaubt hatten.

ALTER ARTIKEL:

KemperTrautmann ist die Werbeagentur die die unsägliche “Du bist Deutschland”-Kampagne gestaltet und sich damit die Taschen vollgemacht hat. Ich gönne ihnen ja die Kohle, aber dann bitte schön einfach aufs Segelschiff gehen, Champagner saufen und die Fresse halten. Statt dessen muss ich so was lesen:

Die Agentur der Kampagne “Du bist Deutschland” will eine Satire der Spots verhindern und droht einem Studenten mit Klage

. Die Zeit hat die Geschichte ausführlich.

Bevor jetzt wieder Amateurjuristen rumnölen, hier ginge es um Markenschutz: Schwachsinn hoch drei. Zum einen wird die Marke nicht verletzt, weil nicht für den geschäftlichen Verkehr genutzt. Zum anderen ist das eine Satire. Und ich dachte wenigstens das sei in Deutschland noch erlaubt. Und zum Schluss geht es um Anstand: Auch diese Agentur ist zu feige, einfach mal anzurufen. Oder zu dumm, das für sich zu nutzen.

Weiterbloggen; Diese Agentur verdient es bei Google mit der Geschichte bitte ganz oben zu stehen.

Lieber Thomas Knüwer, ….

… für Dich ist ja alles immer gut und toll, was es im Internet gibt, deswegen lässt Du Dich auch immer noch von einer Zeitung bezahlen und nicht von einem Start-Up, das im Internet kein Geld macht. Nun gibst Du es den Verlagen, und allen vor DuMont Geschäftsführer Lutz Wolff (via Turi2). Der sagte in der FAZ:

“Im Moment habe ich andere Sorgen. Wir müssen Programm machen. Ãœber E-Books denken wir später nach.”

Das findest Du natürlich ganz schlimm.

Spätestens, als der Amazon Kindle auf den Markt kam, hätte man beginnen müssen, zu denken.

Ich weiss nicht ob Du jemals einen Kindle ausprobiert hast. Ich habe das, den alten Kindle in Kambodscha und den neuen heute in Vietnam. Wenn dieses unpraktische Plastikteil das Buch verdrängt, dann nur weil eh keiner mehr lesen kann. Die schlimmste Benutzerführung seit Erfindung des Videorekorders, ein Winzdisplay verglichen mit einem herkömmlichen Taschenbuch. Es macht KEINEN Spaß mit einem Kindle zu lesen.

Natürlich tun sich die Verlage schwer mit E-Books, aber eben auch, weil die Technik bislang Schrott ist (und das eigentlich schon seit Jahren). Es gibt nicht den Hauch einer elektronischen Alternative zum Buch, von Haptik mal abgesehen.

Anders als Zeitungen beinhalten Bücher keine Nachrichten, die mal eben schnell online veröffentlicht werden können. Man will alles lesen, nicht nur die Schlagzeile. Und das geht am besten noch mit einem Buch.

Die Bedrohung der Bücher kommt eher aus einer Internetgemeinde, die 140 Zeichen Dienste wie Twitter hochjubelt und sich dann wundert, dass keiner mehr lesen will. Mittlerweile ist ja schon ein Blog zu viel Lesestoff und statt einer Email reicht schon eine Facebook-Nachricht. Das Problem der Verlage ist nicht, ob sie Ebooks haben oder nicht, das Problem ist, das wir uns keine Zeit mehr nehmen für ein Buch. Und das ist ein kulturelles und gesellschaftliches Problem, das man ernst nehmen sollte.